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Annenheim (Ktn.): Hotel Aichelberghof Abriss und historische Bahnhof-Verlegung

Große Pläne gibt es für den Tourismusort Annenheim in der Gemeinde Treffen am Ossiacher See. Das alte Hotel Aichelberghof direkt am See (Seeuferstraße 18) soll abgerissen werden und einem großen Vierstern-Hotelkomplex weichen. Die denkmalgeschützte Annenheim Bahnhaltestelle (Aufnahmsgebäude), ein Fachwerkbau aus dem letzten Viertel des 19. Jh., soll abgetragen und als Teil der neuen Schiffsanlegestelle am Ossiacher See wieder aufgebaut werden. ORF-FERNSEHBERICHT ZUM NACHSEHEN: https://tvthek.orf.at/profile/Kaernten-heute/70022/Kaernten-heute/14060440/Neuer-Ortskern-fuer-Annaheim/14740195 +++ ORF-BERICHT LESEN: https://kaernten.orf.at/stories/3060732 +++ Älterer Medienbericht: “Millioneninvestition in Annenheim” (15.10.2019, ORF): https://kaernten.orf.at/stories/3017328 +++ Beschreibung des denkmalgeschützten “Bahnhof” (Aufnahmsgebäude) in der Denkmalliste Wikipedia: “Das Aufnahmegebäude wurde 1869, nach anderen Angaben im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts errichtet. Es ist ein ebenerdiger Fachwerkbau mit geputzten Fachfeldern, einer typischen Giebelverbretterung und einem Satteldach.” +++ Bereits sechs Jahre zuvor wurde bedauerlicher Weise der denkmalgeschützte Fußgängersteg nach langem Verrosten wegen “Gefahr in Verzug” abgerissen. Dieser wurde als Nietenkonstruktion errichtet und war bis dahin der letzte seiner Art an der ehemaligen Kronprinz Rudolf-Bahn. Er hätte 2015 saniert werden sollen, wurde aber bereits im Dezember 2014 gesperrt und kurze Zeit später wegen “Gefahr im Verzug” abgerissen (Quelle: Denkmalliste Wikipedia). +++ Ältere Medienberichte zum abgerissenen Fußgängersteg: “Denkmalgeschützte Brücke gesperrt” (2.12.2014, ORF): https://kaernten.orf.at/v2/news/stories/2682426; “Annenheim: Kontroverse um alte Brücke” (25.12.2013): https://kaernten.orf.at/v2/news/stories/2617620 +++ Siehe auch: “Wirtschaft contra Denkmalschutz” (13.9.2015, ORF): u.a. Fußgängersteg: “Ein anderes Beispiel war die alte Eisenbahnüberführung für Fußgänger in Annenheim am Ossiacher See. Lange wurde über Auflagen des Denkmalschutzes diskutiert, die Brücke rostete inzwischen vor sich hin. Bis es dann zu spät war: Wegen Gefahr in Verzug wurde sie zunächst gesperrt, dann abgebaut und zwischengelagert.”: https://kaernten.orf.at/v2/news/stories/2731453

Bad Gastein (Sbg.): Ortszentrum-Revitalisierung mit Hotelturm

Nach jahrzentelangem Verfall historischer Bauten im Ortszentrum des berühmten Weltkurorts Bad Gastein, wurde schlussendlich das Land Salzburg aktiv, kaufte die denkmalgeschützten Objekte dem früheren Eigentümer ab, einen Investor gesucht und in der Hirmer Gruppe 2018 auch gefunden. Dieser möchte nun die drei Gebäude revitalisieren (Hotel Straubinger, Straubingerplatz 2; Badeschloss, Straubingerplatz 4; Alte Post, Straubingerplatz 3). Das Hotel Straubinger soll zu einem Fünfsterne-Hotel umgebaut werden. Beim Badeschloss, das zu einem Vier-Sterne-Superior-Hotel umgebaut werden soll, ist ein moderner Zubau in Form eines 35 m hohen Hotelturms geplant, damit die aufwändige Sanierung der Bestandsbauten sich wirtschaftlich auch rechnet, wie es heißt. Leise Bedenken und Kritik an der Höhe des Hotelturms waren beim Pressegespräch am Mittwoch (24.2.) bereits zu vernehmen. Dies wurde mit dem Argument gekontert, dass der  Neubau eine dunkle Fassade aus Kunststein bekommen und sich farblich an den Felsen des Wasserfalls der Gasteiner Ache erinnern soll, der nur wenige Meter daneben ins Tal stürzt.

Badeschloss, Bad Gastein

Das verfallene, denkmalgeschützte Badeschloss am Straubingerplatz in Bad Gastein, Foto: Juli 2012, (c) Isiwal, CC BY-SA 3.0 at, Wikipedia

Jetzt haben die Bauarbeiten begonnen. Die baulichen Adaptierungen werden von den Wiener BWM-Architekten (Erich Bernard und Markus Kaplan) geplant, die renovierten Prachtbauten aus der Belle Époque sollen bis spätestens Ende 2023 neu eröffnet werden. ORF-FERNSEHBERICHT (3 MIN) NACHSEHEN: https://tvthek.orf.at/profile/Salzburg-heute/70019/Salzburg-heute/14083172/Start-zur-Revitalisierung-von-Bad-Gastein/14866048 (24.2.2021, ORF ‘Salzburg Heute’, “Start zur Revitalisierung von Bad Gastein”) +++ STANDARD-ARTIKEL LESEN: https://www.derstandard.at/story/2000124445566/bad-gastein-ein-hotelturm-fuer-das-manhattan-der-alpen (24.2.2021, “Bad Gastein: Ein Hotelturm für das ‘Manhattan der Alpen'”)

BWM-Architekten über das Projekt:
Hotel Ensemble Straubingerplatz. Arbeiten mit den Schichten der Vergangenheit: https://www.bwm.at/de/projects/hotel-ensemble-straubingerplatz

Weitere Medienberichte

25. Februar 2021, Oe24
Mondäner Tourismus: Neuer Luxus-Hotelkomplex in Bad Gastein: https://www.oe24.at/reiselust24/neuer-luxus-hotelkomplex-in-bad-gastein/466684844

24. Februar 2021, Salzburg 24
Bad Gasteins Zentrum wird rundum erneuert. Hotels und Treffpunkt am Straubingerplatz: https://www.salzburg24.at/news/salzburg/pongau/bad-gastein-zentrum-wird-rundum-erneuert-100241455

24. Februar 2021, ORF
Start zur Revitalisierung von Bad Gastein. Das Zentrum von Bad Gastein (Pongau) soll durch den Umbau von drei alten Hotels wiederbelebt werden. Projektbetreiber, Architekten und Politiker stellten Mittwoch ihre Pläne vor: https://salzburg.orf.at/stories/3091893

24. Februar 2021, Salzburger Nachrichten
Bad Gastein: Neues Hochhaus für das Manhattan der Alpen. Architekt Erich Bernard vergleicht Bad Gastein mit einem New Yorker Stadtteil. Seine Pläne für die Hotels am Straubingerplatz sorgen für Jubel, aber auch für Kritik (Bezahlschranke): https://www.sn.at/salzburg/politik/bad-gastein-neues-hochhaus-fuer-das-manhattan-der-alpen-100253977

8. Februar 2021, Salzburger Nachrichten
Pläne geleakt – an Hotelturm in Bad Gastein scheiden sich die Geister. Vertrauliche Pläne des Hotelprojekts am Straubingerplatz sind an die Öffentlichkeit gelangt. Der angekündigte Zubau fällt größer aus als viele dachten. Hotelier Olaf Krohne sorgt sich um die Architektur des Orts. Der Bürgermeister stellt sich hinter das Vorhaben (Bezahlschranke): https://www.sn.at/salzburg/politik/plaene-geleakt-an-hotelturm-in-bad-gastein-scheiden-sich-die-geister-99527677

28. Jänner 2021, Salzburger Nachrichten
Leserbrief: Baudisch, Badeschloß und Bad Gastein. Der Leserbriefschreiber Karl Stingl (8054 Graz) sorgt sich um drei großflächige Stuckdecken im Badeschloss, die von der Künstlerin Gudrun Baudisch-Wittke 1948 geschaffen wurden: https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/baudisch-badeschloss-und-bad-gastein-99067477

Quelle (u. a.):

Liste der denkmalgeschützten Objekte in Bad Gastein (Wikipedia): https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Bad_Gastein

 

Führung in Wiener Neustadt durch Hofrat Prof. Erwin Reidinger

Führung in Wiener Neustadt durch Hofrat Prof. Erwin Reidinger

Samstag, 7. August 2021, 9:45 Uhr

zum Thema “Stadtplanung im hohen Mittelalter am Beispiel Wiener Neustadt”. Wiener Neustadt, nach exakter Planung 1192 errichtet, kann als eine in Europa einzigartige “Spitzenleistung mittelalterlicher Stadtplanung” bezeichnet werden. Prof Erwin Reidinger Bauingenieur, Bauforscher und Archäoastronom erklärt die Erkenntnisse seiner langen, naturwissenschaftlichen Forschungen. Am Nachmittag öffnet Familie Karlik für unsere Vereinsmitglieder ihr privat geführtes Museum im Reckturm. Die Grundmauern des einzigen noch existierenden Eckturmes, von den ursprünglich 4 der Wiener Neustädter Stadtmauer stammen aus dem frühen 13. Jh. Ende des 19. Jhs. begann man den Reckturm und die angrenzende Stadtmauer abzutragen, 1901 konnten die Demolierungen eingestellt und mit der Rekonstruktion des Turmes im Stile des 15. Jhs. begonnen werden. (die Ausstellung zeigt u. a. historische Schuss-, Hieb- und Stichwaffen sowie Ausrüstungsgegenstände der k.u.k. Armee).

Treffpunkt: 9:45 Uhr, Hauptplatz 1, Altes Rathaus, 2700 Wiener Neustadt (individuelle Anreise)
Spende erbeten: € 22
Anmeldung erforderlich an eMail: (letzte 24 Stunden an bzw. mobil: 0699 / 1024 4216)

Achtung: Veranstaltung unterliegt den aktuell gültigen Corona-Bestimmungen (z.B. “3-G-Regel”)

Keine Schutzzone in Wien-Floridsdorf? Geplante Umwidmung ignoriert klar erhaltenswerte Altbauten in der Brünner Straße 59-65

APA-OTS-Presseaussendung der Initiative Denkmalschutz

Heute soll Vorentscheidung im Planungsausschuss fallen. Initiative Denkmalschutz kritisiert die oft nicht nachvollziehbaren Kriterien für Schutzzonenwidmungen.

Immer wieder kommt es bei Umwidmungen vor, dass klar erhaltenswerte Altbauten nicht als Schutzzone gewidmet werden. Auch wird im Rahmen von Umwidmungsverfahren so gut wie nie der Motivenbericht der Magistratsabteilung 19 (Architektur und Stadtgestaltung), die für die fachliche Beurteilung der Schutzzonen zuständig ist, transparent gemacht. Die Initiative Denkmalschutz fordert endlich Transparenz und Offenlegung der Kriterien ein.

Planentwurf 8347: Planungsausschuss ist heute gefordert zu handeln

So passiert es im aktuellen Umwidmungsverfahren in der Brünner Straße (Kat. G. Großjedlersdorf): Die zwei Gründerzeithäuser Brünner Straße 59-61 sowie die 1930-31 erbaute Wohnhausanlage Brünner Straße 63-65 sollen keine Schutzzonenwidmung erhalten. Heute tagt dazu der zuständige Gemeinderatsausschuss für Stadtplanung (vulgo “Planungsausschuss”). Unser Verein Initiative Denkmalschutz fordert diesen auf, die drei Gebäude noch als Schutzzonenwidmung aufzunehmen und einen entsprechenden Beschluss für den Gemeinderat vorzubereiten.

Oft übersehen: Auch den örtlichen Bezirksvertretungen kommt eine hohe Verantwortung für das historische Kulturerbe zu!

Die örtlichen Bezirksvertretungen beschließen zwar nicht die Umwidmungen, doch sie geben eine Stellungnahme zu den Planentwürfen ab, die wesentlichen Einfluss auf den rechtsgültigen Beschluss im Gemeinderat hat. In diesem Fall hat unser Verein Initiative Denkmalschutz zeitgerecht den Floridsdorfer Bauausschuss auf das oben erwähnte Problem hingewiesen, doch in der Stellungnahme der Bezirksvertretung wurde diese Anregung unverständlicher Weise nicht aufgenommen. So bleibt nun als letzte Hoffnung der Planungsausschuss.

Rückfragehinweis:

Markus Landerer (0699/1024 4216) und Dr. Gerhard Hertenberger (0676/7723433)
Initiative Denkmalschutz, Verein für den Schutz bedrohter Kulturgüter
www.initiative-denkmalschutz.at
1090 Wien

Originale APA-OTS-Presseaussendung: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20220527_OTS0010

Paragrah

Initiative Denkmalschutz: Mit neuem Denkmalschutzgesetz Substanzverluste zu befürchten!

APA-OTS-Presseaussendung vom 27.08.2024

Initiative Denkmalschutz: Mit neuem Denkmalschutzgesetz sind viele Substanzverluste zu befürchten!

Am 1. September tritt das neue Denkmalschutzgesetz in Kraft, doch der neu formulierte § 5 Abs. 5 könnte den raschen Todesstoß für viele Denkmäler bedeuten!

Wien (OTS) –  Die Warnungen der Initiative Denkmalschutz wurden nicht gehört, ab kommenden Sonntag (1.9.) können denkmalgeschützte Objekte viel rascher als bisher eine Zerstörungsbewilligung bekommen (Denkmalschutzaufhebung). Allein mit der Begründung, dass die “weitere Erhaltung wirtschaftlich unzumutbar” sei, könne dann der Eigentümer die Aufhebung des Denkmalschutzes erwirken.

Baldige Verluste auch von gut erhaltenen Denkmälern zu befürchten!

Bis jetzt war es oft so, dass Denkmale jahrzehntelang verfallen gelassen wurden, da dies – im Gegensatz zum aktiven Zerstören – nicht verboten war. In Hinkunft ist jedoch zu befürchten, dass allein mit der (von zumeist Privatgutachten) attestierten „fehlenden wirtschaftlichen Zumutbarkeit“ Denkmale rasch zerstört werden dürfen. Ein Abwarten auf „bessere Zeiten“ oder „neue Eigentümer“, wie es bis jetzt nicht selten der Fall war (z.B. Ortszentrum von Bad Gastein), ist dann nicht mehr möglich, das Denkmal wird sofort zerstört!

Lastenausgleich für Denkmaleigentümer umso dringlicher!

Umso wichtiger sind daher Steuererleichterungen und möglichst unbürokratische Förderungen für Eigentümer, die im Gegenzug große arbeitsintensive Aufwendungen für den Erhalt unseres österreichischen Kulturgutes leisten und damit viele Steuereinnahmen bringen. Es darf nicht sein, dass Abriss und Neubau gewinnbringender sind als der Erhalt unseres Kulturerbes! Derzeit wird so mancher Denkmaleigentümer sogar noch steuerlich bestraft, wenn er mit besonders viel Aufwand Gebäude restauriert (Stichwort: Liebhaberei). Es gilt daher einen gerechten Lastenausgleich zu schaffen!

Nach Nationalratswahl: Rasche Evaluierung des Gesetzes nötig!

Die Initiative Denkmalschutz befürchtet sehr bald auch den Verlust von gut erhaltenen Denkmälern! Oder wie soll der Erhalt von z.B. Burgruinen, religiösen (Klein-)Denkmälern oder technischen Denkmälern wirtschaftlich zumutbar sein? Die nächste Bundesregierung wird daher jetzt schon aufgefordert, möglicht umgehend das neue Gesetz zu evaluieren (und nicht erst 2029 wie im Gesetz vorgesehen).

Konvention von Granada (echte Erhaltungspflicht) unterzeichnen!

Überdies ist es für die Republik Östereich höchst an der Zeit, die so wichtige „Konvention von Granada“ aus dem Jahr 1985 endlich zu ratifizieren. Die Ratifizierung wurde zwar im Rahmen der Denkmalschutzgesetznovelle immer wieder in Aussicht gestellt, ist aber bis heute nicht erfolgt. Von den 46 Europaratsmitgliedern haben dieses so wichtige „Übereinkommen zum Schutz des architektonischen Erbes Europas“ nur fünf noch immer nicht ratizifiert, darunter neben Österreich nur noch Albanien, Island, Monaco und San Marino. In diesem Zusammenhang möchten wir auch auf unsere laufende „Parlamentarische Bürgerinitiative: Wirkungsvoller Schutz gefährdeter Kulturgüter in Österreich“ und auf unsere gesamte Stellungnahme zur Denkmalschutzgesetznovelle verweisen.

Rückfragen & Kontakt

Initiative Denkmalschutz – Verein für den Schutz bedrohter Kulturgüter
Markus Landerer, tel. 0699/1024 4216, DI Dr. Alexander Schmiderer, tel. 0664/750 545 42
https://www.idms.at

OTS Stichwörter: Architektur, Innenpolitik, Immobilien, Kultur, Recht, Denkmalpflege, Bundesdenkmalamt, Ortsbildschutz, Kulturgüterschutz, Kulturerbe
Ressorts: Kultur Österreich, Innenpolitik

Fehlende Barrierefreiheit in öffentlichen, denkmalgeschützten Gebäuden?

ORF-Bürgeranwalt “Nachgefragt”: Fehlende Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden. 2018 hat der “Bürgeranwalt” den Behindertenanwalt Dr. Hansjörg Hofer und einen jungen Mann im Rollstuhl gebeten, einzelne Wiener Museen auf Barrierefreiheit zu prüfen. Damals fiel ihre Beurteilung der Zugänglichkeit schlecht aus. Wie sieht es jetzt aus? Getestet wurde das Kunsthistorische Museum und das Museum angewandte Kunst in Wien (MAK). Denkmalamt wird als Vorwand genommen. Volksanwalt Walter Rosenkranz weißt beim Bürgeranwalt darauf hin, dass im vorliegenden Fall der fehlenden Handläufe behauptet wurde, das Denkmalamt sei dagegen. Man habe aber nachgeforscht, so Rosenkranz und festgestellt, dass das Denkmalamt nicht einmal einen Antrag auf einen Handlauf gehabt hätte. „Ich glaube das Denkmalamt ist hier eindeutig besser als sein Ruf, der hier manchmal gestreut wird, oft auch aus Bequemlichkeit“, so Rosenkranz. ORF-FERNSEHSENDUNG BÜRGERANWALT (8 min): https://tvthek.orf.at/profile/Buergeranwalt/1339/Buergeranwalt/14044721/Nachgefragt-Fehlende-Barrierefreiheit-in-oeffentlichen-Gebaeuden/14661818. Auch auf der Website von “BIZEPS – Zentrum für Selbstbestimmtes Leben” wird darüber berichtet: https://www.bizeps.or.at/sendung-buergeranwalt-fragt-nach-fehlende-barrierefreiheit-in-oeffentlichen-gebaeuden-was-hat-sich-getan.

Guggenthal (Sbg.): Erneut Brand auf denkmalgeschütztem Gut

Fahrlässiger Brandstiftungs-Verdacht in historischer Brauerei. Dienstagfrüh (23.6.) ist in der denkmalgeschützten ehemaligen Brauerei Guggenthal bei Salzburg (Gemeinde Koppl), fast genau zwei Jahre nach dem Großbrand 2018 wieder ein Feuer ausgebrochen. Diesmal wurde die Villa Ceconi, das ehemalige Herrenhaus, beschädigt. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftungs-Verdacht. Bereits im Februar ist eine Stützmauer der Villa Ceconi eingebrochen. ORF-FERNSEHBERICHT (2 MIN): https://tvthek.orf.at/profile/Salzburg-heute/70019/Salzburg-heute/14056223/Brandstiftungs-Verdacht-in-historischer-Brauerei/14718716 +++ ORF-Bericht lesen: https://salzburg.orf.at/stories/3054427 +++ Weitere Medienberichte: Krone: https://www.krone.at/2177840; Salzburg24: https://www.salzburg24.at/news/salzburg/flachgau/brand-in-koppl-guggenthal-feuerwehren-im-einsatz-89249188 +++ Ältere Medienberichte: “Gut Guggenthal: Stützmauer von Ceconi-Villa eingestürzt” (13.2.2020): https://www.sn.at/salzburg/kultur/gut-guggenthal-stuetzmauer-von-ceconi-villa-eingestuerzt-83371495. +++ “Das [denkmalgeschützte] Herrenhaus der Brauerei Gut Guggenthal wurde 1863 bis 1864 vom Baumeister Valentin Ceconi erbaut.” (Quelle Denkmalliste Gemeinde Koppl, Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Koppl#objektid-60453). +++ Das Gut Guggenthal auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Gut_Guggenthal.

Das große Brauereigebäude durch Brand im Juni 2018 zerstört

Die Landeskonservatorin Eva Hody kurz nach dem Brand im Interview: https://www.sn.at/salzburg/chronik/gut-guggenthal-feuer-zerstoert-alten-brauhof-29604994. In der Folge wurde der Denkmalschutz im November 2019 aufgehoben: https://salzburg.orf.at/v2/news/stories/2948160 +++ +++ Presseaussendung INITIATIVE DENKMALSCHUTZ (17.6.2019): “Abriss Brauerei Guggenthal bei Salzburg – Ein systemischer Frevel im Denkmalschutzgesetz! Abbruch nach Großbrand im Juni letzten Jahres scheint jetzt fix. Bundesverwaltungsgericht hat letzten Einspruch abgewiesen. Denkmalschutzgesetz braucht Novellierung!: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20190617_OTS0009. Darin fordern wir das Ende des Anreizsystems für Unglücksfälle! Ob diese Unglücke zufällig, fahrlässig oder absichtlich geschehen, keinesfalls dürfen sich daraus Vorteile ziehen lassen. Ein Wiederaufbau in gleicher Form, egal wie viel historische Bausubstanz zerstört wurde, wäre wohl die effektivste Präventionsmaßnahme. Wir sind fest davon überzeugt, dass z.B. eine solche Maßnahme in Hinkunft viele Unglücksfälle verhindert.” (vgl. auch ORF-Bericht: “Guggenthal: Denkmalschutz will mehr Mitsprache” (18.6.2019): https://salzburg.orf.at/stories/3000881)

Das nahe gelegene Jagdschloss Guggenthal ebenso gefährdet!

Nicht genug, dass das denkmalgeschützte Gut Guggenthal seit Jahren verfällt. Im Februar 2018 haben Diebe ein historisches Wappen des Jagdschloss Guggenthal am helllichten Tag gestohlen. Und Vandalen haben viele Graffiti hinterlassen: SN-BERICHT WEITERLESEN: https://www.sn.at/salzburg/chronik/gut-guggenthal-diebstahl-vandalismus-und-verfall-gefaehrden-das-baujuwel-24280156. +++ Das vom Diebstahl betroffene denkmalgeschützte Jagdschloss Guggenthal auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Guggenthal. +++ +++ Liste der denkmalgeschützten Gebäude in der Gemeinde Koppl (Wikipedia): https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Koppl.

Klagenfurt (Ktn.): Alter Platz soll als Ensemble unter Denkmalschutz gestellt werden

Selten aber doch stellt das Bundesdenkmalamt ganze Häuserensembles unter Denkmalschutz. Nun erachtet das Denkmalamt den “Alten Platz” in der Altstadt von Klagenfurt als ein solches kulturhistorisch erhaltenswertes Ensemble. Der Alte Platz ist umgeben von 34 Bürgerhäusern, die zumeist auf das 16. Jahrhundert zurückgehen. 12 dieser Häuser sowie die Dreifaltigkeitssäule stehen bereits als Einzelobjekte unter Denkmalschutz, nun sollen auch die anderen Gebäude unter Schutz gestellt werden. Die Eigentümer wurden soeben von diesem Vorhaben informiert, sie können nun innerhalb von vier Wochen eine Stellungnahme abgeben und gegebenenfalls dagegen Einspruch erheben.  Laut dem Medium “5 Min.at” steigen bereits Händler und Eigentümer auf die Barrikaden, denn Wertverlust und Leerstände werden befürchtet. Das Bundesdenkmalamt ist jetzt um Beruhigung bemüht. Auch der Chef der Klagenfurter Stadtplanung, Robert Piechl, beruhigt: Das wird nicht so heiß gegessen, wie gekocht.” In Österreich gibt es derzeit rund 80 denkmalgeschützte Ensembles von unterschiedlicher Größe. In Kärnten wurden zuletzt die Ensembles Gmünd und Friesach unter Denkmalschutz gestellt. PS: Ein Ensembleschutz in der Innenstadt von Wien – wie der Kurier berichtet- ist unserem Verein nicht bekannt! (nur eine Schutzzone der Stadt Wien). KURIER-ARTIKEL WEITERLESEN (17.8.2020): https://kurier.at/chronik/oesterreich/der-alte-platz-wird-unter-denkmalschutz-gestellt/401002424 +++ Offizielle APA-OTS-Presseaussendung BUNDESDENKMALAMT (12.11.2019): “Unterschutzstellung des Ensembles „Klagenfurt – Alter Platz“ in Prüfung“: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20191112_OTS0115 +++ Weitere Medienberichte: Eigentümer steigen auf die Barrikaden. Alter Platz: Haus­besitzer fürchten Zu­griff durch Denk­mal­schutz (5 min, 16.8.2020): https://www.5min.at/202008305091/alter-platz-hausbesitzer-fuerchten-zugriff-durch-denkmalschutz; Leserbrief: Die Auswahl des Alten Platzes alleine wäre diskriminierend” (17.8.2020): https://www.5min.at/202008305179/die-auswahl-des-alten-platzes-bedeutet-eine-diskriminierung +++ Ältere Medienberichte: “Alter Platz soll unter Schutz gestellt werden” (12.11.2019, ORF): https://kaernten.orf.at/stories/3021327; “Alter Platz in Klagenfurt soll zum Denkmal werden” (19.11.2019, Kurier): https://kurier.at/lifestyle/wohnen/alter-platz-in-klagenfurt-soll-zum-denkmal-werden/400678088; “Alter Platz unter Denkmalschutz” (13.11.2019, Ö24): https://www.oe24.at/oesterreich/chronik/kaernten/alter-platz-unter-denkmalschutz/405754796 +++ Der Alte Platz in Klagenfurt auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Alter_Platz_(Klagenfurt_am_W%C3%B6rthersee) +++ Denkmalliste Wikipedia (mit den 13 Einzelobjekten am Alten Platz, die bereits unter Denkmalschutz stehen): https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Klagenfurt_am_W%C3%B6rthersee-Klagenfurt.

Wels (OÖ): Initiative Denkmalschutz fordert Bezugnahme zur historischen Bausubstanz im Osten des Kaiser-Josef-Platzes

Pressemitteilung Stadtrat Johann Reindl-Schwaighofer, Referent für Kultur und Bildung

Initiative Denkmalschutz Wels übergibt 1.582 Unterschriften an Kulturstadtrat

Bürgerinitiative fordert Bezugnahme zur historischen Bausubstanz im Osten des Kaiser-Josef-Platzes

Kulturstadtrat Johann Reindl-Schwaighofer (SPÖ) nahm die Petition der „Initiative Denkmalschutz Wels“ entgegen und versprach diese im Rahmen seiner Möglichkeiten zu unterstützen. Die Bürgerinitiative ersucht die Stadt Wels bei der Neugestaltung des Kaiser-Josef-Platzes [KJ] um architektonische Bezugnahme auf die historische Bausubstanz des ehemaligen Bahnhofs der Pferdeeisenbahn.

'Denksteinhaus', Bahnhofstraße 6, Wels/OÖ

Das Bahnhofsgebäude (‘Denksteinhaus’) am Kaiser-Josef-Platz in Wels im Jahr 1848, zu sehen die beiden Durchfahrten für die Züge, rechts daneben der 1959 abgerissene Semmelturm, nach einem Aquarell von Frh. von Mandelsloh

Historische Objekte haben eine identitätsstiftende Wirkung für die Stadt und ihre Bewohner*innen. Durch die restlose Entfernung von teilweise jahrhundertealter Bausubstanz und eine Neugestaltung ohne Bezugnahme auf die Vorgängerbauten, bestehe die große Gefahr, dass der Charakter ganzer Häuserensembles zerstört werde, warnt die Bürgerinitiative und nennt Beispiele wie den Bereich des ehemaligen Café Urbann in der Bahnhofstraße oder Neubauten in der Roseggerstraße.

„Gerade auf dem KJ muss mit äußerster Vorsicht vorgegangen werden“, betont Albert Neugebauer [Leiter Zweigstelle Wels der Initiative Denkmalschutz] und ergänzt: „Auch aus touristischer Sicht ist der Ensembleschutz bedeutend für eine historische Stadt wie Wels.

Laut Bürgerinitiative sollte das „Denksteinhaus“, durch das einst die Eisenbahn fuhr, erhalten bleiben. Sei das nicht möglich, wäre zumindest ein architektonischer Bezug zur Eisenbahngeschichte dieses Platzes wünschenswert. Wenn beim Abriss Strukturen der früheren Nutzung zum Vorschein kommen, sollten diese in Neubauten integriert werden.

'Denksteinhaus', Bahnhofstraße 6, Wels (Foto Nov. 2020)

Das Denksteinhaus, ehemals Teil des Bahnhofs der Pferdeeisenbahn 1836, Foto: 30.11.2020, (c) Albert Neugebauer / Zweigstelle Wels der Initiative Denkmalschutz

Kulturstadtrat Johann Reindl-Schwaighofer würdigt den langen Atem des Vereins „Initiative Denkmalschutz Wels“ und verspricht: „Ich werde die Petition im Rahmen der Möglichkeiten der Stadt Wels unterstützen.“ Um künftig das kulturelle Erbe der Stadt besser schützen zu können, brauche es in Wels Altstadtsatzungen für den Erhalt historischer Bausubstanz, betont er.

Die Chancen dafür stehen jedoch nicht gut, wie der zuständige Planungsstadtrat Peter Lehner (ÖVP) ausführt: “Auf dem Gebäude ist kein Denkmalschutz, es liegt eine aufrechte Abbruchbewilligung vor – und es ist in Privatbesitz, siehe: https://www.meinbezirk.at/wels-wels-land/c-lokales/buergerinitiativen-rund-um-den-kj_a4497590

Siehe auch:
3. Dezember 2020, APA-OTS-Presseaussendung, 3.12.2020, Initiative Denkmalschutz (Österreich) gemeinsam mit der Zweigstelle Wels der Initiative Denkmalschutz
Initiative Denkmalschutz: Stadt Wels muss endlich Verantwortung für ihr historisches Stadtbild wahrnehmen! Anlass ‘Denksteinhaus’. Drohender Abbruch des einzigartigen ehemaligen Bahnhofsgebäudes aus dem Jahr 1836 (‘Denksteinhaus’) am Kaiser-Josef-Platz (KJ): https://www.initiative-denkmalschutz.at/presseaussendungen/initiative-denkmalschutz-ooe-stadt-wels-muss-endlich-verantwortung-fuer-ihr-historisches-stadtbild-wahrnehmen-anlass-denksteinhaus bzw. https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20201203_OTS0022

Medienreaktionen:

23. Februar 2021, MeinBezirk
Semmelturm & Denksteinhaus. Bürgerinitiativen rund um den KJ: https://www.meinbezirk.at/wels-wels-land/c-lokales/buergerinitiativen-rund-um-den-kj_a4497590

19. Februar 2021, Tips
Welser Denkmalschutz-Initiative übergibt Petition an die Stadt: https://www.tips.at/nachrichten/wels/land-leute/527554-welser-denkmalschutz-initiative-uebergibt-petition-an-die-stadt

17. Februar 2021, MeinBezirk
Initiative Denkmalschutz Wels: “Ensembleschutz ist bedeutend für Wels”: https://www.meinbezirk.at/wels-wels-land/c-lokales/ensembleschutz-ist-bedeutend-fuer-wels_a4488116

Thema in diesem Zusammenhang auch:

Verlorenes Erbe (OÖ): Semmelturm in Wels, abgerissen 1959: https://www.initiative-denkmalschutz.at/berichte/verlorenes-erbe-ooe-semmelturm-in-wels-abgerissen-1959

Vollversammlung der Initiative Denkmalschutz (Schloss Vösendorf)

Vollversammlung der Initiative Denkmalschutz

Samstag, 4. September 2021, 10:00 Uhr

Neben der jährlichen Abhandlung der üblichen Tagesordnung gibt es als weitere Programmpunkte:

9:45 Uhr Altbürgermeister Meinhard Kronister berichtet kurz von der Renovierung des Schloss Vösendorf, die in seiner Amtszeit durchgeführt und vor rund 20 Jahren abgeschlossen wurde.

10:00 Uhr Vortrag von Mag. Rupert Reiter-Kluger über die ORF-Sendereihe „Verlorenes Erbe“ („Studio 2“, Vorabendprogramm)

10:20 Uhr Kurz-Vortrag von unserem Ehrenmitglied Dr. Wilfried Lipp (ICOMOS Austria Präsident 2002-2018; Ehrenpräsident)

Nach der Vollversammlung (ca. 12:30 Uhr): Führung durch das Schloss von Historikerin Dr. Ingrid Ganster

Erstmals erwähnt wurde Schloss Vösendorf 1175, in seiner heutigen Form besteht es seit einem Umbau unter Kaiser Franz I. im Jahre 1808. 1940 ging das Wasserschloss in den Besitz der Gemeinde Wien über und verblieb dort bis 1954, als Vösendorf wieder selbständig wurde. Die Marktgemeinde erwarb 1991 das mittlerweile fast verfallene Schloss und führte bis 1999 eine umfassende Revitalisierung durch. Heute wird das Schlossgebäude als Gemeindeamt sowie für museale Zwecke genutzt.

Nach einer Mittagspause (mit Möglichkeit für gemeinsames Mittagessen) besteht am Nachmittag die Möglichkeit, das Schlossmuseum zu besuchen (Eintritt: € 3 pro Person).

Ort: Schloss Vösendorf, Sala terrena, Schlossplatz 1, 2331 Vösendorf (bei Wien)
Zeit:  9:45 Uhr / 10:00 Uhr (c.t.; Vollversammlung)
Anmeldung (coronabedingt) erforderlich Bitte um Anmeldung bis spätestens Mittwoch, 1. September 2021 an eMail:

ACHTUNG: Die Veranstaltung unterliegt den aktuellen Corona-Regeln. Aktuell gelten die “3-G-Regeln”. (Bitte auch Mund-Nasen-Schutz / FFP2-Maske nicht vergessen.)

Lesetipp: Diplom-Arbeit: „Schloss Vösendorf in Niederösterreich und seine barocke Freskenausstattung in der Sala terrena Verfasserin: Catharina Holzer, 2013)

Vorschläge für Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln (ohne Gewähr):

Wien, U6-Endstation Wien Siebenhirten, 9:29 Uhr Abfahrt Regionalbus 266 (Richtung Schwechat Bahnhof), Ankunft 9:37 Uhr Vösendorf Schlossplatz

Wien, U1-Endstation Oberlaa, 9:29 Uhr Abfahrt Regionalbus 266 (Richtung Wien-Siebenhirten), Ankunft 9:46 Vösendorf Schlossplatz (Alternative alle 30 Minuten)

Quelle: https://anachb.vor.at