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Initiative Denkmalschutz (OÖ): Stadt Wels muss endlich Verantwortung für ihr historisches Stadtbild wahrnehmen! Anlass ‘Denksteinhaus’

PRESSEAUSSENDUNG INITIATIVE DENKMALSCHUTZ

APA-OTS – Ressorts: KI, CI, Architektur/Bahn/Kultur/Oberösterreich/Politik

Initiative Denkmalschutz: Stadt Wels muss endlich Verantwortung für ihr historisches Stadtbild wahrnehmen! Anlass ‘Denksteinhaus’

Utl.: Drohender Abbruch des einzigartigen ehemaligen Bahnhofsgebäudes aus dem Jahr 1836 (‘Denksteinhaus’) am Kaiser-Josef-Platz (KJ)

Wien (OTS) – Im Zuge der Neugestaltung des KJ-Platzes ist der Abbruch des ‘Denksteinhauses’ (Bahnhofstraße 6) geplant. Das Haus war Bahnhof der Pferdeeisenbahn Budweis-Linz-(Wels)-Gmunden und hatte eine besondere architektonische Lösung mit zwei Durchfahrten für die Eisenbahn. Am 25.11. hat sich bereits der Kulturreferent der Stadt Wels, Stadtrat Johann Reindl-Schwaighofer (SPÖ) öffentlich für den Erhalt ausgesprochen [siehe: www.regionalinfo.at, www.wt1.at]. Der Verein Initiative Denkmalschutz unterstützt diesen Aufruf und appelliert an die Stadt Wels, das Gebäude zu bewahren. Auch der Österreichische Denkmalrat für das Industrieerbe (TICCIH-Austria) spricht sich in seiner aktuellen Stellungnahme mit Nachdruck für die Erhaltung aus, denn der Abbruch wäre ein “Verlust für die Wurzeln der Identität der Stadt als Mobilitätsdrehscheibe (…) mit europäischer Ausstrahlung”. Bereits einmal, 1995 konnte nach einem Sturm der Entrüstung der drohende Abriss abgewendet werden. Damals hatten sich der Museumsdirektor Dr. Wilhelm Rieß, der Chef des Musealvereins, Dr. Walter Aspernig, der Sprecher des Komitees zur Wiederbelebung der Pferdeeisenbahn, Dr. Heinz Schludermann sowie der berühmte Schriftsteller Alois Brandstetter vehement für die Erhaltung eingesetzt.

'Denksteinhaus', Bahnhofstraße 6, Wels/OÖ

Das Bahnhofsgebäude (‘Denksteinhaus’) am Kaiser-Josef-Platz in Wels im Jahr 1848, zu sehen die beiden Durchfahrten für die Züge (rechts der 1959 abgerissene Semmelturm), nach einem Aquarell von Frh. von Mandelsloh

Nicht nur Denkmalamt: Stadt Wels trägt wesentlich Mitverantwortung!

Das Bundesdenkmalamt hat neuerlich die Unterschutzstellung des das ganze Gebäude erfassenden Inneren abgelehnt. Jedoch ist auf jeden Fall die Verantwortung und Schutzkompetenz der Stadt Wels gegeben (Schutz des erhaltenswerten Stadtbildes). Als Teil der ersten kontinentalen Mittelgebirgseisenbahn ist es von europäischer Bedeutung. Mit den Wachthäusern, Bahnhöfen, Geländedenkmalen (Originaltrassen) im Mühlviertel, Linz und Gmunden ist es ein wichtiges bauliches Dokument aus der Frühzeit des Eisenbahnwesens. Einzufordern ist daher der Schutz des Erscheinungsbildes des Gebäudes und des historischen Stadtbildes im Bereich des KJ-Platzes, einem der wichtigsten Stadtbilder in der gesamten Welser Stadtlandschaft.

Welser Politik ist gefordert historisches Stadtbild zu erhalten!

Jetzt ist die Stadt Wels gefordert, eine Ausarbeitung von Altstadtsatzungen für erhaltenswerte Stadtbilder nach dem Vorbild von Braunau und Freistadt (Ortssatzung gemäß OÖ Raumordnungsgesetz § 32 Abs. 7) sowie Steyr (eigenes baurechtliches Regime) zu machen, bevor weitere Zerstörungen drohen (wie Cafe Urbann, Fischergasse 3 etc.).

Rückfragehinweis:
Markus Landerer (0699/1024 4216) und DI Dr. Alexander Schmiderer (0664/750 545 42)
Initiative Denkmalschutz – Verein für den Schutz bedrohter Kulturgüter (Österreich)
Albert Neugebauer (Zweigstelle Wels der Initiative Denkmalschutz), mobil: 0664/283 47 75
www.idms.at

PS: Auch Thomas Rammerstorfer, Vorstandsmitglied der Welser Grünen spricht sich ganz aktuell (2.12) für einen “Runden Tisch” zum Thema Denkmalschutz aus, siehe: https://monatliche.at/gruene-fordern-runden-tisch-zum-thema-denkmalschutz/

PPS: Originale APA-OTS-Presseaussendung hier nachzulesen: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20201203_OTS0022

Schwaz (Tirol): Clemens Holzmeister-Brücke wird abgerissen

Die denkmalgeschützte Innbrücke in der Stadt Schwaz, 1927/28 nach einem Entwurf des berühmten Architekten Clemens Holzmeister erbaut, wird im Herbst 2023 wegen des Hochwasserschutzes abgerissen. Hauptgrund für den Abriss ist die – wegen zu geringer Durchflusshöhe – die Verklausungsgefahr bei Hochwasser, das Denkmalamt jetzt seine Zustimmung für die (per Verordnung) unter Denkmalschutz stehende Steinbrücke gegeben. Im Gegenzug gibt das Bundesdenkmalamt Auflagen für den Neubau der Brücke. “Die Idee des Architekten Clemens Holzmeister soll im Entwurf der neuen Brücke wieder aufgegriffen werden, heißt es im ORF-Bericht. Ursprünglich wollte das Denkmalamt die Brücke erhalten. Die Stadt Schwaz berät sich nun gemeinsam mit dem Stadt- und Ortsbildschutz über den Neubau. ORF-Bericht lesen: https://tirol.orf.at/stories/3132818 (6.12.2021, “Steinbrücke in Schwaz wird abgerissen”)

Innbrücke-Beschreibung (Achleitner): “Entwurf: Tiroler Landesbauamt, Architektonische Gestaltung: Clemens Holzmeister, Ausführung: Mayreder, Kraus & Co., 1927-29. Bemerkenswert bei der Schwazer Brücke ist, daß ihr technischer Entwurf nach dem architektonischen von Holzmeister verfaßt wurde. Das Tragwerk ist aus Plattenbalken-Gelenkträgern über zwei Flußpfeilern, volle Stahlbetonbrüstung. Lichte Weite 84 m (25,50 + 33,80 + 25,50).” Zitat aus: Friedrich Achleitner, “Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert” (Band I, Salzburg und Wien 1980, Seite 336)

Steinbrücke / “Clemens Holzmeister-Brücke” auf der Website der Stadtgemeinde Schwaz: https://qr.schwaz.at/brueckenverzeichnis/steinbruecke und in der Denkmalliste Schwaz (Wikipedia): https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Schwaz

Älterer iD-Bericht:

28. Juni 2020: Schwaz (Tirol): Abrissgefahr für denkmalgeschützte Innbrücke: https://www.initiative-denkmalschutz.at/berichte/schwaz-tirol-abrissgefahr-fuer-denkmalgeschuetzte-innbruecke

Ruthnerturm Wr. Neustadt (NÖ): Forderung nach Wiederaufbau

Aufgrund eines Hotelprojekts und der Niederösterreichischen Landesausstellung 2019 musste der Ruthner-Turm 2017 am Gelände der Stadtgärtnerei Wiener Neustadt abgetragen werden. Grüne fordern nun Renovierung und Wiederaufbau. Der Ruthner-Turm ist ein 42 Meter hohes, rundes Turmgewächshaus des österreichischen Ingenieurs Othmar Ruthner, das der Produktion von Jungpflanzen, Blumen und Gemüse diente. Auf einem sich ständig im Umlauf befindlichen Paternoster hingen auf 282 Hängevorrichtungen 35.000 Blumentöpfe. Der Ruthnerturm war Teil der Internationalen Gartenschau 1964 (“WIG 64”) im Wiener Donaupark. Monate vor der Eröffnung wurde in österreichischen Medien als eine “Weltsensation” und “Revolution im Pflanzenbau” angekündigtNÖN-BERICHT “Ruthnerturm: Grüne fordern Renovierung & Wiederaufbau” (21.4.2020) WEITERLESEN: https://www.noen.at/wr-neustadt/denkmalschutz-ruthnerturm-gruene-fordern-renovierung-wiederaufbau-wiener-neustadt-ruthnerturm-denkmalschutz-spinnerin-am-kreuz-202181510 +++ Der Grün-Gemeinderat Andreas Löffler: “Ruthner-Turm bleibt weiter liegen” auf der Website der Grünen (21.4.2020): https://bezirkwienerneustadt.gruene.at/themen/ortsgruppe/ruthner-turm-bleibt-weiter-liegen +++ Glashochhaus wieder modern? Nach der Wiederentdeckung eines verfallenen Ruthner-Turms im Kurpark Oberlaa in Wien startet Daniel Podmirseg 2020 ein Forschungsprojekt (http://www.verticalfarminstitute.org): Gemüse im Glashochbau soll wiederbelebt werden. Podmirseg durchstöbert gemeinsam mit dem Sohn Othmar Ruthners, Oswald Ruthner das Archiv seines Vaters. Bislang sind sie auf Belege gestoßen, dass Ruthner weltweit 29 Turmglashäuser erbaut hat. Das erste in Wien – und das wird nun wiederbelebt: https://www.meinbezirk.at/favoriten/c-lokales/neustart-fuer-das-turmglashaus_a3924087 (vgl. auch: “Wien-Favoriten: Das Turmglashaus soll wiederbelebt werden” (21.4.2018): https://www.meinbezirk.at/favoriten/c-lokales/wien-favoriten-das-turmglashaus-soll-wiederbelebt-werden_a2522745 sowie “Vertical Farming im Kurpark Oberlaa” (10.9.2018): https://www.meinbezirk.at/favoriten/c-lokales/vertical-farming-im-kurpark-oberlaa_a2881931) +++  LINKTIPP: Werner Sulzgruber: Erinnerungsort. Das Ruthner`sche Turmgewächshaus – Urbane Landwirtschaft in Wiener Neustadt: http://www.zeitgeschichte-wn.at/stadt-spaziergaenge/die-town-tower-tour/pplace/513 +++ LITERATUR ZUM NACHLESEN: Kurzfassung: Christian Hlavac, “Einst eine ‘Weltsensation’: Der Ruthner-Turm in Wiener Neustadt”, in: “Denkma[i]l” Nr. 24/2017, Zeitschrift der Initiative Denkmalschutz auf Seite 36, hier nachlesbar: https://www.initiative-denkmalschutz.at/denkmail/DenkMail_Nr-24-2017_web.pdf sowie AUSFÜHRLICHER ARTIKEL zum Ruthner-Turm von WERNER SULZGRUBER, Das Ruthner`sche Turmgewächshaus in Wiener Neustadt – das letzte seiner Art (in: Unser Neustadt – Blätter des Wiener Neustädter Denkmalschutzvereines, Folge 3-4, Dez. 2016): http://www.zeitgeschichte-wn.at/images/Sulzgruber-DasRuthnerscheTurmgewaechshausinWN-UnserNeustadt-Dez-2016.pdf sowie FORTSETZUNG: Werner Sulzgruber, Der Wiener Neustädter Ruthner-Turm: Neue Erkenntnisse (in: Unser Neustadt – Blätter des Wiener Neustädter Denkmalschutzvereines, Folge 4/2018, 1/2019): http://www.zeitgeschichte-wn.at/images/sonstiges/unser-neustadt-3-4-2018-ruthner-turm-artikel.pdf +++ Älterere Medienberichte: “Spekulationen um Ruthner-Turm, auch Gärtnerei interessiert” (MeinBezirk, 4.4.2018): https://www.meinbezirk.at/wiener-neustadt/c-lokales/spekulationen-um-ruthner-turm-auch-gaertnerei-interessiert_a2476326; “Neue Heimat: Ruthner-Turm soll zu Phönix Wr. Neustadt” (NÖN, 2.2.2017): https://www.noen.at/wr-neustadt/industrie-denkmal-neue-heimat-ruthner-turm-soll-zu-phoenix-wr-neustadt-ruthner-turm-phoenix-36035888. sowie “Ruthner´sches Turmgewächshaus bekommt neuen Standort” (Tips, 2.2.2017): https://www.tips.at/nachrichten/wiener-neustadt/land-leute/383258-ruthner-sches-turmgewaechshaus-bekommt-neuen-standort.

Krems (NÖ): Mauterner Brücke droht Abriss

Dramatisches Ergebnis einer mehrmonatigen Untersuchung der 125 Jahre alten, denkmalgeschützten Mautener Straßenbrücke (zwischen den beiden Stadtgemeinden Mautern an der Donau und Krems an der Donau – Stadtteil Stein – gelegen). Eine schon vor über zwei Jahren verhängte Lastbeschränkung von 16 Tonnen wurde im September 2020 auf neun Tonnen reduziert, jetzt soll sie ab kommenden Montag (14. Dezember) auf nur mehr fünf Tonnen herabgesetzt werden. Jetzt stellt sich die Frage: Generalsanierung oder Neubau. Doch für letztere Variante müsste wohl ein Abriss mit dem Bundesdenkmalamt und der UNESCO akkordiert werden, denn dieses technische Denkmal liegt inmitten des UNESCO Welterbes “Kulturlandschaft Wachau”. Nach dem Abriss der Linzer Eisenbahnbrücke 2016 (vgl. iD-Presseaussendung) sowie der Komplett-Erneuerung der Tullner Eisenbahnbrücke 2009 (Fragment blieb erhalten) stellt die Mautener Brücke einer der letzten imposanten technischen Brückenbaudenkmäler über die Donau in Österreich dar. NÖN-ARTIKEL WEITERLESEN: https://www.noen.at/krems/krems-mautern-neue-bruecke-ueber-donau-ist-ein-muss-mautern-an-der-donau-donaubruecke-mautern-donaubruecke-sanierung-print-237006950 (10.12.2020, “Krems, Mautern: Neue Brücke über Donau ist ein Muss”) +++ Weiterer aktueller Medienbericht: KURIER: https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/krems/donaubruecke-stein-mautern-muss-dauerhaft-saniert-werden/401118390 (3.12.2020, “Donaubrücke Stein-Mautern muss dauerhaft saniert werden”), ORF: https://noe.orf.at/stories/3079023 (4.12.2020, “Donaubrücke Stein-Mautern muss saniert werden”)

Originale APA-OTS-Presseaussendung, 3.12.2020
Amt der Niederösterreichischen Landesregierung: Zustandserhebung der Donaubrücke Stein-Mautern abgeschlossen. Tonnage muss auf fünf Tonnen herabgesetzt werden: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20201203_OTS0132

Kurzbeschreibung der Brücke: “Die 374 Meter lange Stahlfachwerkbrücke über die Donau wurde 1895 eröffnet. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde sie von der Wehrmacht teilweise gesprengt. Die Wiederherstellung und Neueröffnung erfolgte 1945.” (Quelle: Denkmalliste Wikipedia). +++ Ausführliche Beschreibung der Brücke (Wikipedia): https://de.wikipedia.org/wiki/Mauterner_Br%C3%BCcke

Älterer iD-Bericht

11. Juli 2020: Krems (NÖ): Denkmalgeschützte Mauterner Brücke langfristig vor Abriss?
https://www.initiative-denkmalschutz.at/berichte/krems-noe-denkmalgeschuetzte-mautener-bruecke-langfristig-vor-abriss

Vgl. Linzer Eisenbahnbrücke: Presseaussendungen der Initiative Denkmalschutz

9. August 2013: Linzer Eisenbahnbrücke – Denkmalschutzaufhebung durch Bundesdenkmalamt
https://www.initiative-denkmalschutz.at/presseaussendungen/linzer-eisenbahnbruecke-denkmalschutzaufhebung

16. August 2013: Linzer Eisenbahnbrücke Denkmalschutzaufhebung – Herr Landeshauptmann bitte melden!
https://www.initiative-denkmalschutz.at/presseaussendungen/linzer-eisenbahnbruecke-denkmalschutzaufhebung-lh-bitte-melden

Literatur (u.a.):

Gerhard A. Stadler, Das industrielle Erbe Niederösterreichs. Geschichte – Technik – Architektur, Wien – Köln – Weimar 2006, Seite 467 f.

Verlorenes Erbe (Stmk): Baldwandgalerie – Pionierbauwerk der Technik

In der sehenswerten TV-Serie „Verlorenes Erbe“ (von Rupert Reiter-Kluger) im ORF 2-Vorabendprogramm (“Studio 2”) wurde am 21. Februar 2022 die Badlwandgalerie in Peggau bei Graz behandelt.

ORF-FERNSEHBERICHT (5 min): https://tvthek.orf.at/profile/Studio-2/13890037/Studio-2/14125144/Verlorenes-Erbe-Badlwand/15109598 (ORF Studio 2, ‘Verlorenes Erbe: Badlwand’, 21.2.2022)

Die weltberühmte Semmeringbahn zu bauen war eine technische Meisterleistung. Wichtige Erfahrungen dazu sammelte man zuvor beim Bau der Badlwandgalerie im Murtal bei Peggau, der ersten Talenge nördlich von Graz. Diese Erfahrungen, sagt der ehemalige steirische Landeskonservator Friedrich Bouvier gegenüber dem ORF, wurden für die Galerien und Tunnelbauten am Semmering genützt, die am Semmering im großen Stil angelegt wurden. Die Badlwandgalerie wurde 1844 fertig gestellt und ist das erste technische Großbauvorhaben in der österreichischen Eisenbahngeschichte.  In der Talenge der Mur war es so schmal, dass Landstraße und Bahntrasse übereinander gestapelt werden mussten, und auch dazu musste vorher von der Felswand  gesprengt werden. Dann war die 363 Meter lange Badlwandgalerie 120 Jahre lang Zugstrecke zwischen Graz und Wien. Ab 1966 diente die Badlwandgalerie nur noch dem Straßenverkehr.

Situation am nördlichen Eingang der Badlwandgalerie: Die Straße führt auf der Decke der Galerie der Bahnstrecke, rechts die Mur, die in dieser Talenge vor dem Bau der in den Felsen geschnittenen Galerie keinen Platz für breite Verkehrswege ließ (noch abgesehen von der Hochwassergefahr). Daher verlief auch die Römerstraße an dieser Stelle über den Berghang rechts (Kugelstein); alte Ansichtskarte um 1900, CC BY-SA 4.0, Wikipedia

Durch die Verlegung der Bahntrasse auf die andere Murseite in den 1960er-Jahren sowie die Verlegung der Straße vom Dach der Galerie auf die Aufschüttung des später hinzugekommenen ehemaligen zweiten Gleises vor der Galerie wurde diese in den 1970er-Jahren selbst funktionslos, zumal die Galerie den Belastungen durch den Schwerverkehr kaum mehr stand hielt. Mario Ruml, Denkmalschutzexperte und Fachmann für die Badlwandgalerie, erklärt, dass die Zuständigkeiten, wer für die Erhaltung des Bauwerks aufkommt, nie genau geklärt wurden, ob die Bahn oder der Straßenerhalter dafür zuständig ist , dies hat sich bis in die Gegenwart hineingezogen. Jetzt, sagt Friedrich Bouvier, sind die Gewölbe nicht mehr zu halten, die haben sich in den letzten 30 Jahren langsam durch Einsturz verabschiedet, auch wegen Wasser und Steinschlag. Was jetzt von der historischen Substanz erhalten werden soll, ist die Außenhülle der Galerie ohne Gewölbe. Die denkmalgeschützte Badlwandgalerie bleibt ein Kuriosum und auch ein Stück Verkehrsgeschichte. Die Gemeinde Peggau, jetzt Eigentümerin der Badlwandgalerie, stellt gerade Überlegungen an, was mit ihr geschehen soll. Nach erfolgter Absicherung des Bauwerks wird möglicherweise ein Radweg über die Badlwandgalerie führen.

Lippitzbachbrücke (Kärnten): Empörung über Abrisspläne

Der geplante Abriss der alten Lippitzbachbrücke über die Drau in der Gemeinde Ruden (Bez. Völkermarkt) sorgt für Unmut in der Bevölkerung. Das Bundesdenkmalamt ist über Pläne noch nicht informiert (17.2.2020): https://www.kleinezeitung.at/kaernten/voelkermarkt/aktuelles_voelkermarkt/5770497/Ruden_Empoerung-ueber-Abrissplaene-der-Lippitzbachbruecke. UPDATE 2 (24.2.2020): “Sanierung zu teuer: Alter Lippitzbachbrücke droht jetzt der Abriss”: https://www.krone.at/2104515 +++ AKTUELLE ERGÄNZUNG (19.2.2020): “Gemeinde kämpft um Erhalt der Lippitzbachbrücke“: https://www.meinbezirk.at/voelkermarkt/c-politik/gemeinde-kaempft-um-erhalt-der-lippitzbachbruecke_a3927921 +++ Älterer iD-Bericht (28.2.2019): Der denkmalgeschützten historischen Lippitzbachbrücke droht der Abriss, es sei denn, es geschieht bis Ende des Jahres noch ein Wunder. Doch der Hoffnungsschimmer ist eher am Erlöschen. Dass es jetzt soweit gekommen ist, hat für die Lippitzbacher ihren Anfang im Jahr 2005 genommen, als die neue Lippitzbachbrücke (Jörg-Haider-Brücke) eröffnet wurde. “Seitdem hat man sich immer weniger um die Straße und die Brücke gekümmert”: https://www.kleinezeitung.at/kaernten/voelkermarkt/aktuelles_voelkermarkt/5587578/Ruden-Bleiburg_Alter-Bruecke-in-Lippitzbach-droht-der-Abriss (vgl. Medienbericht: “Ärger und Enttäuschung über Totalsperre der alten Lippitzbachbrücke” (Mai 2018): https://www.meinbezirk.at/voelkermarkt/c-lokales/aerger-und-enttaeuschung-ueber-totalsperre-der-alten-lippitzbachbruecke_a2627333). +++ Beschreibung der Lippitzbachbrücke in der Denkmalliste (Wikipedia): “Die eiserne Fachwerkbrücke wurde 1895/96 nach Plänen von Josef Clementschitz erbaut und im Zuge des Kärntner Abwehrkampfes im Winter 1918/19 gesprengt. 1921 erfolgte eine Wiederherstellung. Durch den Bau des Schwabegger Draukraftwerkes musste die Brücke zweimal angehoben werden. Die Parabelträger der Brücke ruhen auf gemauerten Widerlagern und Mittelpfeilern.” (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Ruden_(K%C3%A4rnten)). +++ Älterer Medienbericht: “Lippitzbachbrücke: Wenig Chancen für Sanierung” (Juni 2018): https://www.meinbezirk.at/voelkermarkt/c-lokales/lippitzbachbruecke-wenig-chancen-fuer-sanierung_a2716769.

Lippitzbachbrücke (Kärnten): Widerstand gegen Abriss wächst, Start Online Petition

Der Widerstand gegen den geplanten Abriss der 1895 erbauten und denkmalgeschützten(!) Lippitzbachbrücke über die Drau in der Gemeinde Ruden (Bez. Völkermarkt) wächst. Der Hotelier Stefan Breznik hat heute eine ONLINE-PETITION für die Erhaltung gestartet und hat bereits mehr als 548 Unterstützende (22:50 Uhr). HIER UNTERZEICHNEN: https://www.openpetition.eu/at/petition/online/rettung-der-lippitzbachbruecke. ORF-FERNSEHBEITRAG (2 MIN): https://tvthek.orf.at/profile/Kaernten-heute/70022/Kaernten-heute/14043121/Brueckenabriss-Suedkaerntner-wehren-sich/14652625;  Bericht auf MeinBezirk “Online-Petition zum Erhalt der Lippitzbachbrücke gestartet” (28.2.2020): https://www.meinbezirk.at/voelkermarkt/c-lokales/online-petition-zum-erhalt-der-lippitzbachbruecke-gestartet_a3956664; Aktueller ORF-Bericht: “Abriss der Lippitzbachbrücke befürchtet” (28.2.2020): https://kaernten.orf.at/stories/3036775. +++ Ausführliche Beschreibung/Baugeschichte der Lippitzbachbrücke: https://www.ruden.at/diegemeinde/geschichtekultur/geschichtelippitzbachbrucke.html +++ Kronenzeitung: “Sanierung zu teuer: Alter Lippitzbachbrücke droht jetzt der Abriss” (24.2.2020): https://www.krone.at/2104515; “Gemeinde kämpft um Erhalt der Lippitzbachbrücke“(MeinBezirk; 19.2.2020): https://www.meinbezirk.at/voelkermarkt/c-politik/gemeinde-kaempft-um-erhalt-der-lippitzbachbruecke_a3927921. Das Bundesdenkmalamt ist über Pläne noch nicht informiert, heißt es in der Kleinen Zeitung (17.2.2020): https://www.kleinezeitung.at/kaernten/voelkermarkt/aktuelles_voelkermarkt/5770497/Ruden_Empoerung-ueber-Abrissplaene-der-Lippitzbachbruecke+++ Älterer iD-Bericht (28.2.2019): Der denkmalgeschützten historischen Lippitzbachbrücke droht der Abriss, es sei denn, es geschieht bis Ende des Jahres noch ein Wunder. Doch der Hoffnungsschimmer ist eher am Erlöschen. Dass es jetzt soweit gekommen ist, hat für die Lippitzbacher ihren Anfang im Jahr 2005 genommen, als die neue Lippitzbachbrücke (Jörg-Haider-Brücke) eröffnet wurde. “Seitdem hat man sich immer weniger um die Straße und die Brücke gekümmert”: https://www.kleinezeitung.at/kaernten/voelkermarkt/aktuelles_voelkermarkt/5587578/Ruden-Bleiburg_Alter-Bruecke-in-Lippitzbach-droht-der-Abriss (vgl. Medienbericht: “Ärger und Enttäuschung über Totalsperre der alten Lippitzbachbrücke” (Mai 2018): https://www.meinbezirk.at/voelkermarkt/c-lokales/aerger-und-enttaeuschung-ueber-totalsperre-der-alten-lippitzbachbruecke_a2627333). +++ Kurzbeschreibung der Lippitzbachbrücke in der Denkmalliste (Wikipedia): “Die eiserne Fachwerkbrücke wurde 1895/96 nach Plänen von Josef Clementschitz erbaut und im Zuge des Kärntner Abwehrkampfes im Winter 1918/19 gesprengt. 1921 erfolgte eine Wiederherstellung. Durch den Bau des Schwabegger Draukraftwerkes musste die Brücke zweimal angehoben werden. Die Parabelträger der Brücke ruhen auf gemauerten Widerlagern und Mittelpfeilern.” (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Ruden_(K%C3%A4rnten)). +++ Älterer Medienbericht: “Lippitzbachbrücke: Wenig Chancen für Sanierung” (Juni 2018): https://www.meinbezirk.at/voelkermarkt/c-lokales/lippitzbachbruecke-wenig-chancen-fuer-sanierung_a2716769.