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Eislaufverein, Welterberichtlinie, 20.3.2013

Wiener Eislaufverein: Initiative Denkmalschutz deckt auf: Stadt Wien verstößt gegen ihre eigene Welterberichtlinie!

Für Stadtrat Schicker Hochhäuser 2008 noch ein “No-Go”!

Wien (OTS) – Noch 2008 hat sich der damalige Stadtrat für Stadtentwicklung Rudi Schicker im Gemeinderat zu einer Umwidmung des Eislaufvereins kritisch geäußert: Das Areal liege “unmittelbar am Rande des Weltkulturerbes, es stehen viele anrainende Liegenschaften in einer Schutzzone, also es wäre undenkbar, an dieser Stelle Hochhäuser zu errichten” (29.2.). Jetzt, nachdem Eislaufverein und das benachbarte Hotel Intercontinental verkauft wurden (und die “Richtigen” daran verdient haben?), sollen plötzlich Hochhauswidmungen kein Problem mehr darstellen? Die Rahmenbedingungen, nämlich die Lage in der sensiblen historischen UNESCO-Welterbe-Kernzone, sind dieselben wie 2008!

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Rettungsappell für das Stadthallenbad – Offener Brief an Bürgermeister Häupl, 11.3.1013

Rettungsappell für das Stadthallenbad: Offener Brief an den Bürgermeister der Bundeshauptstadt Wien Dr. Michael Häupl

Initiative Denkmalschutz gemeinsam mit DOCOMOMO, ICOMOS, TICCIH u.a.:

Wien (OTS) – Sehr geehrter Herr Bürgermeister!

Seit dem Jahr 2009 verfolgt die Öffentlichkeit mit großer Aufmerksamkeit das Geschehen der Sperre und Generalsanierung des Stadthallenbades. Das Bad war bei der Wiener Bevölkerung sehr beliebt, die Stadt 1974 nach der Eröffnung stolz, dass die 13. Europameisterschaft im Schwimmen, in einem international beachteten Meisterwerk des Architekten Roland Rainer, ausgetragen werden konnte.

Umso mehr ist die Wiener Gesellschaft um die Jahreswende 2011/12 erfreut gewesen, als die Medien im Dezember 2011 und Jänner 2012 von einer vorbildlichen Instandsetzung und von der bevorstehenden Wiedereröffnung im Februar 2012 berichteten. Kosten: Rund 16,5 Millionen Euro. Wenige Tage danach war alles anders. Am 24. Jänner wurden ein Baustopp, eine gerichtliche Beweissicherung und die Einschaltung des Kontrollamtes der Stadt Wien verkündet. Seitdem wird die Entwicklung mit Verwirrung, Entsetzen und Empörung verfolgt. Die Wogen sind hoch gegangen.

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Eislaufverein, Stadtbild in Gefahr, 28.2.2013

Initiative Denkmalschutz: Hochhausprojekt Wiener Eislaufverein – ein Anschlag auf das Stadtbild!

Erstmal wird inmitten der Kernzone des UNESCO-Weltkulturerbes “Historisches Zentrum von Wien” ein Hochhaus geplant

Während sich das zuletzt lange und heftig umstrittene Hochhausprojekt Wien-Mitte noch außerhalb der Welterbe-Kernzone, in der “Pufferzone” befand, plant die Stadt Wien jetzt erstmals innerhalb der Kernzone ein Hochhausprojekt. Die Initiative Denkmalschutz zeigt sich ob der gestrigen Projektpräsentation schockiert. Das neue Hochhaus neben dem Hotel Intercontinental soll etwa 30 Meter(!) höher werden als das bestehende Hotel und die Höhenmaße sollen an den weit entfernt gelegenen, 1953-55 erbauten Ringturm (wieso eigentlich?) Bezug nehmen (ca. 73 m). Das Hotel Intercontinental war dabei schon vor seiner Erbauung 1960-64 ob der geplanten Höhe in dieser städtebaulich sensiblen Lage sehr umstritten und wurde in der Folge auf etwa 44 Meter reduziert (als Gegenleistung wurde damals eine Sondergenehmigung für niedrigere Raumhöhen gewährt, um keine Quadratmeter an Fläche zu verlieren).

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Oberdöbling, Stellungnahme zu Planentwurf 7569E, 14.2.2013

Türkenwirt, Stellungnahme zu Planentwurf 7569E, Kat.G. Oberdöbling

Für das Gebiet zwischen Peter-Jordan-Straße, Dänenstraße, Nedergasse im 19. Bezirk, Katastralgemeinde Oberdöbling

Der Verein Initiative Denkmalschutz gibt folgende Stellungnahme ab:

Das Plangebiet umfasst den so genannten Türkenwirten (Tüwi; Peter Jordan-Straße 76, Dänenstraße 2) und das im Norden anschließende ebenerdige Holzgebäude (Dänenstraße 4, Nedergasse 27), beides Einrichtungen der BOKU. Der Türkenwirt ist ein Gründerzeithaus, das vom Architekt Anton Korneisl um 1908 erbaut wurde und weist einen typischen Gründerzeitdekor aus der Zeit kurz nach 1900 auf (Neobarock und Neoempire). Besonders betont wird der Baukörper durch den gestaffelten Rücksprung im Nordwesten, wobei die Ecke durch die beidseitigen Rücksprünge und durch den mächtigen, färbigen Dachaufsatz wie ein Eckturm zur Wirkung kommt (Die Rücksprünge sind bedingt durch die Nähe zur unterirdischen Trasse der Vorortelinie, zu der ein Mindestabstand von 6 Meter eingehalten werden musste.)

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Die Kaisergruft bei den Kapuzinern am Neuen Markt

Die Kaisergruft bei den Kapuzinern am Neuen Markt

Ein besonderer Friedhof, eine wichtige Stätte des Weltkulturerbes, eine denkmalpflegerische Herausforderung zur Bewahrung von wertvollsten Kunstgegenständen und eine Auseinandersetzung mit Geschichte und dem Genius loci. Die Kaisergruft ist 1618 durch Kaiserin Maria Anna, Gemahlin von Kaiser Matthias, welcher die habsburgische Residenz von Prag nach Wien zurückverlegte, als Stiftung mit dem Recht einer Grablege begründet worden (Gründergruft). Kirche und Kloster sind 1632 fertig gestellt worden. Der Großneffe des Stifterpaares, Kaiser Ferdinand III, hat die Gruft zur Erbbegräbnisstätte der Familie Habsburg auserkoren. Die Kaisergruft ist den Erfordernissen entsprechend durch Erweiterungen immer wieder vergrößert worden, jeweils im Stil ihrer Zeit und unter Mitwirkung höchstrangiger Künstler für Raum und Särge. Nacheinander sind als Bestandteile des gewachsenen Ganzen der Kaisergruft entstanden: Leopoldsgruft und Karlsgruft (Lukas von Hildebrandt), das barocke Prunkstück der Maria- Theresien-Gruft, die Franzensgruft im Biedermeier (Peter von Nobile für Sarg und Raum), die Ferdinands- und Toskanagruft (gemeinsam mit der Neuerrichtung des Klosters) sowie die Franz Josefs-Gruft und die Gruftkapelle in den letzten Jahren der Monar chie 1908-11 durch den Hof – architekten Perisic im secessionis – tischen Stil. Die Neue Gruft ist 1960 durch Karl Schwanzer als ein neu geschaffener Zubau unter dem Klostergarten geschaffen worden, ein besonders geglückter, einfühlsamer, aber kraftvoller Beitrag moderner österreichischer Architektur, der die historischen Gebäudeteile qualitätsvoll, aber nicht anbiedernd, ergänzt. Wir, Arch. Brenner und ich als Projektleiter, dürfen die Kaisergruft seit vielen Jahren begleiten und Sanierungen entwickeln und leiten. In der Folge will ich einige Projekte, die jeweils in engster und einvernehmlicher Zusammenarbeit mit den Kapuzinern und dem Bundesdenkmalamt abgewickelt worden sind, in knappster Form beschreiben. Jedes Projekt unterscheidet sich in der Aufgabenstellung vollkommen von den anderen, gemeinsam ist ihnen aber, dass jedes einzelne spannend war.

Klimatisierung der Kaisergruft und Verbesserung der Infrastruktur

Die massiven Korrosionsschäden an den künstlerisch und historisch hochbedeutenden Sarkophagen sind Folge der baulich begründeten, vormals ungünstigen Klimabedingungen, verstärkt durch Belastungen durch Besucher (nasse Kleidung), gewesen. Jahrelange Klimamessungen haben ergeben: Die Temperatur im Winter betrug ca. 8°C (Zinn, das Material der barocken Sarkophage, korrodiert unter 12,4°C), die relative Luftfeuchte im Sommer bis 98%. Die Vorarbeiten gingen einher mit einer umfassenden Bestandsaufnahme der Raumhülle sowie der Sarkophage. Das Projekt der Klimatisierung beinhaltete auch eine Wegführung um die Gruft, um Querungen zu vermeiden und Eingriffe zu minimieren, mit Einstichen, die kaum merkbar sind. Durch die Aufteilung der Zuleitung auf fünf von einander unabhängige Äste soll bei Bedarf auf sich verändernde Raumkonditionen rasch und zielgerichtet reagiert werden können. Verbunden mit einem neuen Besuchereingang (Kassa, Infrastruktur für Besucher, Aufzug) ist es zudem seither möglich, eine gegenstromlose und zumindest in den ältesten Bereichen chronologisch richtige Wegführung anbieten zu können. Die Klimatisierung funktioniert seit Inbetriebnahme. Das Fortschreiten der Korrosion dürfte gestoppt sein.

Restaurierung Gruftkapelle / Franz Josephsgruft, begleitet von der Neuentwicklung einer innovativen Steinverhängung

Die vor der Klimatisierung herrschenden klimatischen Bedingungen haben sowohl die Eisenträger der Durchgänge, die Verhängung der wandbegleitenden Steinanordnung als auch die Tragstruktur der Stuckdecken massiv angegriffen. Die Träger waren aufwändig (Nadelungen) zu tauschen, alle Steine abzunehmen und neu zu verhängen, die Decken zu sichern. Als wesentliche Neuerung der Sanierung sei die neue Steinverhängung kurz beschrieben: Zahnschienen aus Edelstahl mit eingelaserten Zähnen ermöglichten die Befestigung der Steine fugenlos, präzise und in der richtigen Distanz zur Wand mit herkömmlichen Ankern, jeweils einzelverhängt und ausreichend hinterlüftet. Die ursprünglichen Bohrlöcher konnten ohne Substanzverlust verwendet werden.

Neubeschriftung der Kaisergruft

Neben den Hauptdaten der hier bestatteten Persönlichkeiten (Name, Titel bei der Geburt, Geburtsjahr und -ort, Sterbejahr und -ort) und Information über direkte Vorfahren (Stichwort Heiratspolitik) wurde durchaus subjektiv ausgewählte Wissensvermittlung angeführt. Nicht Schlachten stehen dabei im Vordergrund, sondern überwiegend Wienbezüge, um auf die im Stadtbild ablesbaren Spuren der hier bestatteten Habsburger zu verweisen.

Restaurierung der Maria Theresien- Gruft

Umfangreiche Vorbefundungen des Kuppelfreskos von Josef Ignaz Mildorfer haben ein ernüchterndes Ergebnis zur Folge gehabt. Restaurierungen im 19. Jahrhundert und 1951 haben gemeinsam mit Schädigungen durch Klima und Fackeleinsatz zu starkem Substanzverlust des Originals geführt. Als hilfreich für die Restaurierung erwies sich der Vergleich mit dem kaiserlichen Frühstücks – pavillon in Schönbrunn – er und die Maria-Theresien-Gruft bilden ein untrennbares Gebäudepaar, beide beauftragt durch die Herrscherin Maria Theresia und Kaiser Franz Stephan und gestaltet von den renommiertesten Künstlern der Zeit: Architekt Jadot de Ville-Issey und Freskenmaler Mildorfer, dem Akademiepreis – träger. Als Glücksfall erwies sich, dass das Gemälde im Tierpark unmittelbar vor der Kaisergruft von Restaurator Riedel bearbeitet worden ist. Er konnte sich mit der Handschrift Mildorfer gut vertraut machen. Als Hauptmotiv des Freskos ist die Darstellung der Auferstehungsvision des Propheten Ezechiel zu finden. Seine Entsprechung finden wir in der Darstellung des Metallkünstlers Moll am Sargdeckel des Doppelsarkophags. Maria Theresia und Franz Stephan werden im Augenblick des Wiedererhebens nach dem Tod gezeigt. Insgesamt ist die gesamte Raumschale der Maria Theresiengruft bearbeitet worden: Kuppelfresko, Quadraturmalerei, Stuckmarmor, Steinboden und Steinsockel, Holz, Metallgitter und Ochsenaugen, verbunden mit erforderlichen Nebenarbeiten wie Einhausung des Doppelsarkophags, Gerüstung, Elektriker- und Beleuchtungsarbeiten, Sargbewegungen.

Resümee

Es gibt auch in der Zukunft noch einiges zu tun in der Kaisergruft, etwa die Sanierung der Franzensgruft (Stuckmarmor, Sanierung der Malschicht am Steinsockel) sowie weitere Steinsanierungen und Sargrestaurierungen. Wären jedoch alle wesentlichen Kunststätten in Österreich in so gutem Zustand wie dieser von den Kapuzinern bewahrte Friedhof der ehemaligen Herrscherfamilie, so wäre es gut bestellt um das Kulturgut in Österreich. Die Kapuziner nehmen ihre Aufgabe ernst. Sie gestatten Archivarbeit (die sich lohnt und zudem spannend ist), und sie ermöglichen der allerersten Garnitur von Restauratoren, hier zu arbeiten. Ich hoffe, Ihre Neugier auf das Original geweckt zu haben. Die Sonderführung im Jänner beinhaltet zudem auch Einblicke hinter die Kulissen und Vermittlung weiterer Projekte (Steinrestaurierung Sockel Kaiser Ferdinand und Herstellung neuer Särge) und einen Besuch der Restaurierwerkstätte.

DI Karl M. Schleritzko
Architekt, Projektleiter
 iD-Führung: Kaisergruft
26.01.2013 (siehe S. 43)

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Gaudenzdorf, Stellungnahme zu Planentwurf 7973, 6.12.2012

Stellungnahme zum Entwurf Flächenwidmungs- und Bebauungsplan 7973, Katastralgemeinde Gaudenzdorf, 12. Bezirk Meidling

Für das Gebiet zwischen Arndtstraße, Gierstergasse, Bezirksgrenze zwischen 15. und 6. Bezirk (Trasse der U-Bahnlinien U4 und U6) und Gaudenzdorfer Gürtel

Der Verein Initiative Denkmalschutz gibt folgende Stellungnahme ab:

Grundsätzlich wird im Sinne der Erhaltung des örtlichen Stadtbildes und der Altstadterhaltung, also zur Gewährleistung des Bestandes, eine bestandsgenaue Widmung für die historischen Objekte im Plangebiet sowohl in der Höhenentwicklung, als auch hinsichtlich der bebaubaren Fläche vorgeschlagen. Ebenso mögen die Hauptgeschoße mit einer besonderen Bestimmung (BB) exakt dem Bestand festgelegt werden. Dadurch wird auch am ehesten – neben der Festsetzung einer Schutzzone – der Anreiz für Abbruch und Neubau vermieden. Auf Grund des Fehlens von Daten der Bestandshöhen können wir bei den aus unserer Sicht historisch relevanten Objekten nur die augenfälligen Abweichungen von Bestandshöhe zur geplanten Widmungshöhe aufzeigen.

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Soll ganz Gaudenzdorf in Meidling abgerissen werden? 4.12.2012

Initiative Denkmalschutz: Soll ganz Gaudenzdorf in Meidling abgerissen werden?

Die Stadt Wien beabsichtigt den Komplettabriss für den Heimatbezirk von Georg Danzer und Hermann Leopoldi zu ermöglichen – die Initiative Denkmalschutz ist schockiert

Noch bis 6. Dezember befindet sich der Planentwurf 7973 zum Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes vom nordöstlichsten Bezirksteils von Meidling in öffentlicher Auflage (siehe: http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/flaechenwidmung/aktuell), der beinahe die gesamte Katastralgemeinde Gaudenzdorf umfasst (südlich des Wienflusses bis zum Gaudenzdorfer Gürtel gelegen). Die Initiative Denkmalschutz hat nach zwei Begehungen des Plangebietes zahlreiche erhaltenswerte historische Gebäude ausgemacht und zeigt sich regelrecht schockiert, dass die Stadt Wien (Magistratsabteilung 21 B) nun wieder keine einzige Schutzzone vorsieht, obwohl bereits 1996 die Stadt Wien in einer umfassenden Schutzzonen-Studie das Plangebiet als “mit hoher Wahrscheinlichkeit schutzzonenwürdig” deklariert hat (“Schutzzonenmodell Wien”, Magistratsabteilung 19).

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Altmannsdorf, Breitenfurter Straße 4-44, Stellungnahme zu Planentwurf 7860, 20.11.2012

Stellungnahme zum Entwurf Flächenwidmungs- und Bebauungsplan 7860, Katastralgemeinde Altmannsdorf und Hetzendorf, 12. Bezirk Meidling

Für das Gebiet zwischen Breitenfurter Straße, Altmannsdorfer Straße, ÖBB-Verbindungsbahn

Der Verein Initiative Denkmalschutz gibt folgende Stellungnahme ab:

Grundsätzliches

Grundsätzlich wird im Sinne der Erhaltung des örtlichen Stadtbildes und der Altstadterhaltung, also zur Gewährleistung des Bestandes, eine bestandsgenaue Widmung für die historisch wertvollen Objekte im Plangebiet sowohl in der Höhenentwicklung, als auch hinsichtlich der bebaubaren Fläche vorgeschlagen. Ebenso mögen die Hauptgeschoße mit einer besonderen Bestimmung (BB) exakt dem Bestand festgelegt werden. Dadurch wird auch am ehesten – neben der Festsetzung einer Schutzzone – der Anreiz für Abbruch und Neubau vermieden.

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Bank Austria: Umbau ohne Denkmalschutz? 29.8.2012

Bevorstehender Umbau eines der repräsentativsten Bankgebäude in der Wiener City ohne Bundesdenkmalamt?

Das monumentale Hauptwerk der bekannten Architekten Gotthilf-Miskolczy und Neumann am Schottentor (erbaut 1909-12) steht nicht unter Denkmalschutz!

Erst im Juni dieses Jahres wurde bekannt, dass die historische Zentrale der Bank Austria verkauft und in der Folge umgebaut und adaptiert werden soll. Wenn man dieser Tage am Schottenring 2-6 entlangspaziert, sieht man jetzt schon erste Bauarbeiten: einen Baukran und Bauarbeiter, die am Bankgebäude geschäftig werken. Unser Verein nahm dies zum Anlass mehr über die Schutzwürdigkeit des Gebäudes zu erfahren und siehe da, mit großem Erstaunen mussten wir feststellen, dass das “Hauptwerk der auf monumentale Bankgebäude spezialisierten Architekten” Ernst von Gotthilf-Miskolczy und Alexander Neumann (Dehio) gar nicht unter Denkmalschutz steht. Dies ist umso erstaunlicher, als alle am Schottenring bis zur Börse folgenden Gebäude (Nr. 8-14a), die weit nicht eine so hohe Bedeutung aufweisen (z.T. schlichte Miethäuser), alle unter Denkmalschutz stehen (Bescheid), und sich das prächtige Bankgebäude überdies in der Kernzone des Weltkulturerbes “Historisches Zentrum von Wien” befindet.

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Parlamentsgebäude ohne gesetzlichen Denkmalschutz? 6.8.2012

Initiative Denkmalschutz: Parlamentsumbau ohne gesetzlichen Denkmalschutz? Steht das Parlamentsgebäude nicht unter Denkmalschutz?

Wien (OTS) – Um Transparency International, die nach den neuesten Meldungen die Umbauarbeiten des Parlamentsgebäudes begleiten soll, die Arbeit zu erleichtern, werfen wir eine bisher wenig beachtete Frage auf: Steht das historistisch-griechische Symbol der Demokratie
und deren neuzeitliche Heimstätte aktuell unter Denkmalschutz? Im veröffentlichten Denkmalverzeichnis des Bundesdenkmalamtes ist das Parlamentsgebäude, Dr.-Karl-Renner-Ring 3, per “Bescheid” als denkmalgeschützt ausgewiesen. Die “Tatsache der Unterschutzstellung unbeweglicher Denkmale” ist im Grundbuch ersichtlich gemacht. Dort findet sich zwar im Gutsbestand, dass “die Erhaltung im öffentlichen Interesse gelegen (Parlamentsgebäude)” ist, doch seit einem “Veränderungsbescheid” aus dem Jahr 1975 keine Grundlage dafür, dass das Parlamentsgebäude von der 2010 erfolgten Aufhebung des generellen Denkmalschutzes für öffentliche Gebäude durch eine Verordnung nach § 2a Denkmalschutzgesetz ausgenommen ist. Eine solche Verordnung ist aber ebenso wenig zu finden wie ein eigener Unterschutzstellungsbescheid des Denkmalamtes.

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