Kärntens ältester Bauernhof: Suche nach Lösung, Abriss vom Tisch?

Immer noch ungewiss ist die Zukunft von Kärntens ältestem Bergbauernhof in Apriach im Mölltal, dem Oberen Fresser Hof (Gemeinde Heiligenblut am Großglockner). Der Kernbau des Hauses ist auf das Jahr 1476 datiert, der Hof damit streng denkmalgeschützt. Seit Jahren fordern die Besitzer einen Abriss und Neubau des Hofes. Für das Bundesdenkmalamt ist dies aber keine Option. Diesen Donnerstag (13.2.) machte sich Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) gemeinsam mit Vertretern des Bundesministeriums für Kultur und das Bundesdenkmalamt ein Bild von der Lage. ORF-Bericht weiterlesen: https://kaernten.orf.at/stories/3034602 +++ ORF-FERNSEHBEITRAG in “Kärnten Heute” (13.2.2020): https://tvthek.orf.at/profile/Kaernten-heute/70022/Kaernten-heute/14041485/Zukunft-von-aeltestem-Bergbauernhof-ungewiss/14643097. +++ Beschreibung des Bauernhofs Oberer Freser (Apriach 33): “Der Bauernhof Oberer Freser besteht aus Wohnhaus, Stallscheune, einer Kapelle und einer auf freiem Feld stehender Badstube. Das zweigeschoßige Wohnhaus ist mit Ausnahme des rückwärtigen Teiles des Erdgeschoßes ein Blockbau mit dreiteiligem Grundriss. Es wurde im 17. Jahrhundert errichtet und im 18. und 19. Jahrhundert umgebaut und erweitert. Die Vorratsräume wurden nachträglich risalitartig angebaut. Das Wohnhaus mit Giebeln im Blockbau wird von einem weit auskragenden Pfettendach überdeckt. Zwei Räume haben Täfelungen aus dem 19. Jahrhundert, die anderen Riemling- bzw. Trambohlendecken. Südwestlich des Wohnhauses steht die zweigeschoßige Stallscheune aus dem 18. Jahrhundert mit Kniestock über rechteckigem Grundriss. Das Stallgeschoß ist gemauert, das Obergeschoß mit Giebeln ist in Blockbauweise errichtet und ist mit Ausnahme der Bergseite von einem Trockengang umlaufenen. Die Bad- oder Brechelstube besitzt einen auf einem Bruchsteinsockel ruhenden, in Blockbauweise errichteten Ofenraum.” (Quelle Denkmalliste Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Heiligenblut_am_Gro%C3%9Fglockner).

Waidhofen/Thaya (NÖ): Statt Abrissprämie Revitalisierungsprämie. Aufregung um „Schandfleck Baulücke” nach Abriss späthistoristisch-secessionistischer Gebäudezeile

Zuerst galt die Häuserzeile Raiffeisenstraße 2 (Ecke Bahnhofstraße) jahrelang als “heruntergekommen” und “verfallen”. Bis im September 2017 schließlich große Teile der späthistoristisch-secessionistischen Gebäudezeile abgerissen wurden (siehe Foto). Seit über zwei Jahren Baulücke, wird nun auch diese als “Schandfleck” bezeichnet. Gemeinderat Gottfried Dolezal (FPÖ) fordert daher in einem Leserbrief eine Revitalisierungsprämie statt einer Abrissprämie, die Bürgermeister Robert Altschach (ÖVP) im Wahlkampf gefordert hatte (mit Verweis auf die Stadt Horn, wo es eine solche bereits gibt). Auch die IG Waidhofen (Interessensgemeinschaft Waidhofen – Wahlbündnis GRÜNE und UBL) sieht eine mögliche Revitalisierungsprämie positiv. Die SPÖ Waidhofen muss sich erst mit der Thematik beschäftigen und sich beraten, meint Patrik Neuwirth. Auch in Laa/Thaya wird gerade über ein Abrissprämie diskutiert, siehe: “Stadtkernbelebung. Abrissprämie für Laas Zentrum” (MeinBezirk, 21.11.2019): https://www.meinbezirk.at/mistelbach/c-politik/abrisspraemie-fuer-laas-zentrum_a3769953 +++ Aktueller Medienbericht: “Waidhofen: Aufregung um ‘Schandfleck’ im Ort. Abriss-Areal in Bahnhofstraße sorgt für Unmut bei FPÖ- Gemeinderat Gottfried Dolezal. Bürgermeister Altschach: ‘Können Besitzer nicht zwingen.'” (5.2.2020): https://www.noen.at/waidhofen/waidhofen-thaya-aufregung-um-schandfleck-im-ort-waidhofen-an-der-thaya-gottfried-dolezal-robert-altschach-lokalaugenschein-189635864; “Leserbrief, Gottfried Dolezal: Ortsbildgestaltung im negativen Sinn” (4.2.2020, NÖN): https://www.noen.at/leserbriefe/leserbrief-ortsbildgestaltung-im-negativen-sinn-waidhofen-an-der-thaya-leserbrief-gottfried-dolezal-189637461; “5.000 Euro Abrissprämie: Kritik von IG, FP und SP Bürgermeister ließ mit Idee aufhorchen. IG übt Kritik, auch Waldhäusl (FP) und Pfabigan (SP) halten Vorschlag für unausgegoren” (22.1.2020): https://www.noen.at/waidhofen/waidhofen-thaya-5-000-euro-abrisspraemie-kritik-von-ig-fp-und-sp-waidhofen-an-der-thaya-abrisspraemie-kritik-186087655 +++ Älterer Medienbericht: “Schandfleck beseitigt: Verfallenes Haus abgerissen. Nach jahrelangem Verfahren ließ Johann Eder das verfallene Haus in der Bahnhofstraße in der Vorwoche abreißen.” (Okt. 2017): https://www.noen.at/waidhofen/waidhofen-schandfleck-beseitigt-verfallenes-haus-abgerissen-abriss-johann-eder-schandfleck-62700263. +++ Beschreibung der Häuserzeile im Dehio-Handbuch “Niederösterreich nördlich der Donau” (Hrsg. Bundesdenkmalamt, Wien 1990, Seite 1228): “Raiffeisenstraße, westl[iche] Ausfallsstraße in Fortsetzung der Bahnhofstraße, an deren Verbauung anschließend (zeilenförmige, späthistoristisch-secessionistische Gruppe Nr. 2 bis 8), in Siedlung auslaufend” (vgl. https://bda.gv.at/publikationen/details/dehio-niederoesterreich-noerdlich-der-donau-die-kunstdenkmaeler-oesterreichs).

Mistelbach (NÖ): Kurioser Herrschaftsstadel mit Schiffsarchitektur

In Siebenhirten (Stadtteil von Mistelbach) versteckt sich eine Besonderheit, die im ländlichen Raum einzigartig ist: Der Hofstadel, ein Herrschaftsstadl mit spezieller Architektur, der vom Kulturverein in den 1990er-Jahren vor dem Verfall gerettet worden ist. Mittlerweile ist der denkmalgeschützte Stadel (erbaut 1827) als „Weinviertler Schiff“ bekannt. Die Dachkonstruktion sieht aus wie ein umgedrehter Schiffsrumpf. ORF-Bericht lesen: https://noe.orf.at/magazin/stories/3034269 +++ ORF-FERNSEHBERICHT: https://tvthek.orf.at/profile/Niederoesterreich-heute/70017/Niederoesterreich-heute/14041484/Aufgespuert-Hofstadl-in-Siebenhirten/14642977 +++ Beschreibung des Hofstadels: “Der 1827 neu erbaute Hofstadl liegt in einem Hinterhof am westlichen Ortsrand von Siebenhirten. Das Dachtragewerk soll von italienischen Zimmerleuten errichtet worden sein und zeigt die hierzulande höchst ungewöhnliche Konstruktionsform des sogenannten „freigesprengten Dachstuhls“. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Dachstuhl kommt das Sprengwerk ohne tragende Balken aus.” (Quelle Denkmalliste Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Mistelbach_(Nieder%C3%B6sterreich)).+++ Website Verein Kulturzentrum Siebenhirten: https://www.7hirten.at.

Wien Museum: Grabungen am Karlsplatz. Was unter dem Platz liegt.

Tief unter dem Wien-Museum floss einst der Wienfluss. Was zeitlich dazwischen liegt, konnten Archäologen vom 7. Oktober 2019 bis 17. Jänner 2020 bis in eine Tiefe von fünf Metern untersuchen. Die älteste ausgegrabene Straße zeigt: Anno dazumal betrug der Niveauunterschied zur barocken Karlskirche beachtliche sechs Meter. Weiterlesen im Standard-Archäologie-Blog: https://www.derstandard.at/story/2000114194996/grabungen-am-karlsplatz-was-unter-dem-wiener-platz-liegt +++ Das Wien Museum auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Wien_Museum

Gaaden (NÖ): Gestohlene Engelsskulptur aus Pfarrkirche sichergestellt

Eine im Jahr 2003 aus der Pfarrkirche Gaaden gestohlene barocke Engelsskulptur ist wiederaufgetaucht. Im Zuge einer österreichweiten Schwerpunktkontrolle des Bundeskriminalamtes bei Antiquitätenhändlern im vergangenen Herbst, bei der angebotene Kunst und Kulturgüter mit der Fahndungsdatenbank abgeglichen wurden, konnte die wertvolle Engelsskulptur in einem Geschäft in der Wiener Innenstadt von der Polizei sichergestellt werden. Das Werk stammt vom berühmten italienisch-österreichischen Bildhauer Giovanni Giuliani (1664-1744). ORF-Bericht weiterlesen: https://noe.orf.at/stories/3034488 +++ Weitere Medienberichte: Krone: https://www.krone.at/2097141; Standard: https://www.derstandard.de/story/2000114515161/2003-in-moedling-gestohlene-engelsskulptur-in-wien-sichergestellt. +++ Die Pfarrkirche in der Gemeinde Gaaden (Wikipedia): https://de.wikipedia.org/wiki/Pfarrkirche_Gaaden +++ Der Stuckateur und Bildhauer Giovanni Guliani auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Giovanni_Giuliani.

Kremser Schillerstraße: Welterbebeirat nicht gegen Abriss

Die beiden Gebäude Schillerstraße 2-4 liegen in der Kernzone des UNESCO-Welterbes Wachau, trotzdem sollen die Häuser einem Neubauprojekt weichen, denn die Häuser stehen nicht unter Denkmalschutz und befinden sich in keiner Schutzzone. Jetzt hat auch der Welterbebeirat keine Einwände gegen einen möglichen Abriss geäußert. (Der Welterbebeirat setzt sich aus drei stimmberechtigten Mitgliedern zusammen: Mag. Ruth Pröckl, Bundeskanzleramt, als „State Party“ zuständig für das Welterbe in Österreich; Mag. Martin Grüneis, Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Kunst und Kultur, sowie Mag. Roman Janacek, Region Wachau, Bürgermeister der Gemeinde Bergern. Quelle: https://www.weltkulturerbe-wachau.at/weltkulturerbe-wachau/management). NÖN-Artikel weiterlesen (2.3.2020): https://www.noen.at/krems/krems-beirat-gibt-gruenes-licht-fuer-bauprojekt-krems-bauprojekt-schillerstrasse-194746759. Gleichzeitig wird 20 Jahre Welterbestatus Wachau gefeiert. NÖN-Artikel weiterlesen (7.3.2020): https://www.noen.at/krems/20-jahr-jubilaeum-wachau-feiert-welterbe-status-krems-welterbe-wachau-194751180. +++ Älterer iD-Bericht (12.2.2020): Noch 1999 hat das Bundesdenkmalamt den Abschnitt bei der Schillerstraße 2-4 für Denkmalschutzwürdig erachtet. Doch eine aktuelle Überprüfung seitens des Denkmalamtes ergab jetzt, dass die Bedeutung die Einleitung eines Unterschutzstellungsverfahrens nicht rechtfertigt. Jetzt liegt der Ball wieder bei der Stadt Krems, denn diese könnte Schutzzonen verordnen, doch auch eine solche könnte zu spät kommen für diese beiden Häuser. NÖN-Artikel (12.2.2020) weiterlesen: https://www.noen.at/krems/ball-liegt-nun-bei-stadt-kremser-schillerstrasse-denkmalamt-haelt-sich-zurueck-krems-bundesdenkmalamt-schutzzone-bau-190749297 +++ iD-Bericht (7.2.2020): Aktueller Anlassfall Schillerstraße 2-4: In der Bevölkerung wächst die Sorge um den historischen Baubestand in Krems. Eine Entwicklung, die nun die Politik zum Handeln zwingt. Die Schutzzone ist als Möglichkeit für Gebäude entdeckt worden, die – wenn sie nicht unter Denkmalschutz stehen – vor einen möglichen Abriss gerettet werden können. Einen Sündenbock für die Bedrohung historischer Gebäude durch Bauträger hat die Opposition übrigens im Gestaltungsbeirat der Stadt Krems gefunden, dessen Mitglieder mit den Stimmen von SPÖ und ÖVP neu bestellt wurde. NÖN-Artikel weiterlesen (7.2.2020): https://www.sn.at/salzburg/politik/305-gebaeude-koennten-auf-antrag-den-erhaltungsschutz-verlieren-83094025. +++Weitere Medienberichte in der NÖN: “Schillerstraße: Anrainer proben Aufstand wegen Bauprojekt” (21.1.2020): https://www.noen.at/krems/krems-anrainer-proben-aufstand-wegen-bauprojekt-krems-bauprojekt-streit-richard-scholter-185792288 ; “Leserbrief: Schillerstraße braucht Schutzzone” (27.1.2020): https://www.noen.at/leserbriefe/leserbrief-schillerstrasse-braucht-schutzzone-krems-leserbrief-187630700; “Schillerstraße: Suche nach Kompromiss wegen Bauprojekt” (30.1.2020): https://www.noen.at/krems/krems-suche-nach-kompromiss-wegen-bauprojekt-krems-reinhard-resch-bauprojekt-187651797.

Wien: Biedermeierhaus verfällt trotz Denkmalschutz und Schutzzone im 4. Bezirk

Über 230 Jahre alt ist das kleine Haus in der Freundgasse 9, mitten im 4. Wiener Gemeindebezirk (Wieden). Hier gelten Denkmalschutz und Schutzzone – also der bestmögliche Schutz, um historische Gebäude langfristig zu erhalten. Während die Nachbarhäuser vorbildlich renoviert sind, verfällt Haus Nr. 9 seit vielen Jahren. Weiterlesen Bericht auf Wienschauen.at hier weiterlesen: https://www.wienschauen.at/mitten-im-4-bezirk-wie-ein-altes-haus-verfaellt (Facebook-Wienschauen: https://www.facebook.com/wienschauen) +++ Fotos von Erich J. Schimek für die Initiative Denkmalschutz (2012): https://www.flickr.com/photos/id_ejs/sets/72157631647993784. +++ Auch unser Verein hatte das Haus bereits 2015 thematisiert: “Initiative Denkmalschutz: Abrisswelle rollt über Wien: Die Vernichtung des historischen Stadtbildes geht zügellos weiter” (3.11.2015): https://www.initiative-denkmalschutz.at/berichte/abrisswelle-rollt-ueber-wien-forderung-nach-5-punkte-plan-04112015. +++ ‘Resolutionsantrag der Grünen in der Bezirksvertretung Wieden (Sept. 2019): https://www.wien.gv.at/bezirke/wieden/politik/sitzungen/pdf/resolution-20190926-biedermeierhaus.pdf. +++ Ältere Medienberichte (MeinBezirk): “Aufwertung des Straßenbildes durch Renovierung lässt auf sich warten” (Aug. 2013): https://www.meinbezirk.at/wieden/c-lokales/wieden-biedermeierhaus-vor-verfall-retten_a649049 ; “Wieden: Schandfleck in der Schutzzone” (Juni 2013): https://www.meinbezirk.at/wieden/c-lokales/wieden-schandfleck-in-der-schutzzone_a582292.

Schloss Eggenberg in Graz: Neuer Bebauungsplan – Kampf für historisches Erbe

Ein neuer Bebauungsplan in der Nähe des Schlosses Eggenberg – Grazer Unesco-Weltkulturerbe – sorgt für Aufregung unter Anrainern und Denkmalschützern: Der historische Villencharakter der Gegend sei in Gefahr! Krone-Artikel hier weiterlesen: https://www.krone.at/2098863. +++ Die öffentliche Auflage Entwurf “14.30.0 Bebauungsplan: Eggenberger Allee – Straßganger Straße – Weissenkircherstraße – Herbersteingasse” (bis 5. März 2020): https://www.graz.at/cms/beitrag/10341991/7758896/Bebauungsplan.html +++ Das Schloss Eggenberg auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Eggenberg_(Graz).

 

Bad Gastein (Sbg): Desolates Kongresshaus – Denkmalschutz beeinsprucht

Das stadtbildprägende und architektonisch imposante, ehemalige Kongresszentrum inmitten des historischen Ortszentrums von Bad Gastein wurde 1968-74 vom bedeutenden Architekten Gerhard Garstenauer erbaut. Als bedeutender Vertreter des Brutalismus (= Architekturstil, “roher Beton”) wurde der vielgliedrige Stahlbetonbau mit seinen vier markanten Glaskuppeln – nach langem Zögern – vom Bundesdenkmalamt im Sommer 2019 per Mandatsbescheid unter Denkmalschutz gestellt (= Not-Unterschutzstellung). Damals lies der Eigentümer die Teppichböden, die massiven Holz-Zwischenwände sowie Möbel herausreißen und entsorgte sie einfach. Fachliche Begründung der Unterschutzstellung: Das Kongresshaus Bad Gastein ist aufgrund seiner Monumentalität und der skulpturalen Gestaltung in Sichtbetonweise ein bedeutsamer Bau des Brutalismus in Österreich. Es gelte als das Hauptwerk Garstenauers und habe neben nationalen Auszeichnungen auch internationale Anerkennung erfahren. Seit 1999 hatte der Architekturhistoriker und Publizist Norbert Mayr für dieses Bauwerk eine Denkmal-Unterschutzstellung eingefordert (vgl. Profil-Artikel). Kurzbeschreibung des Gebäudes von Docomomo Austria (Bauten der Moderne): “Das Kongresszentrum kann als ein Hauptwerk des Brutalismus in Österreich bezeichnet werden und ist in seiner konstruktiven und formalen Ausführung sicherlich einzigartig in den Alpen; wofür er den Architekturpreis des Landes Salzburg 1975 für die beispielhafte Einbindung des Kur- und Kongresshauses in das städtische Gefüge und Lösung der extremen Bauplatzsituation erhielt.” Der Bau ist seit 2007 ungenutzt und verfällt seitdem immer mehr. Der Wiener Immobilienentwickler und Eigentümer Philippe Duval möchte das Bauwerk (Kaiser Franz Josef-Straße 4) zwar weitgehend erhalten, beruft jedoch gegen die Denkmal-Unterschutzstellung durch das Bundesdenkmalamt. Er möchte eine Seilbahn-Talstation auf dem ehemaligen Kongresshaus errichten, als Zubringer auf den westlich gelegenen Stubnerkogel und den östlich gelegenen Graukogel. Mitentscheidend für die weitere Entwicklung des ehemaligen Kongresshauses wird zunächst die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts sein, ob der Denkmalschutz aufgehoben oder bestätigt wird. ORF-FERNSEHBERICHT ZUM NACHSEHEN (4 MIN): https://tvthek.orf.at/profile/Salzburg-heute/70019/Salzburg-heute/14085168/Kongresshaus-in-Bad-Gastein-muss-bleiben/14880281 (13.3.2021, ORF ‘Salzburg Heute’, “Kongresshaus in Bad Gastein muss bleiben”). ORF-BERICHT LESEN: https://salzburg.orf.at/stories/3094619 (13.3.2021, “Bad Gastein: Wer rettet desolates Kongresshaus?”).

Weitere Infos:

Gerhard Garstenauers Congress Center Thermenkongress auf SOSBrutalism (mit vielen Fotos): http://www.sosbrutalism.org/cms/16267477
Eigentümer Philippe Duval“Gasteins Historic City”
Website: https://gasteinshistoriccity.com
Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCDAZfN56Z79CZ6zE5iAxUJA

Das Kongresshaus Bad Gastein auf:
– auf Nextroom (Vermittlung von Architektur): https://www.nextroom.at/building.php?id=640
– auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Kongresshaus_Bad_Gastein
– auf Docomomo Austria (Bauten der Moderne): https://www.docomomo.at/gebaeude/kongresszentrum-bad-gastein

Weitere Medienberichte:

3. Februar 2020, Salzburger Nachrichten
Denkmalamt will Kongresshaus Bad Gastein retten – “Garstenauers Kugeln sind hipper denn je” (Bezahlschranke): https://www.sn.at/salzburg/kultur/denkmalamt-will-kongresshaus-bad-gastein-retten-garstenauers-kugeln-sind-hipper-denn-je-82946098

21. Juli 2016, Profil
Architektur: Moderne Gebäude sind massiv bedroht: https://www.profil.at/kultur/architektur-moderne-gebaeude-7317126

21. Februar 2009, Nextroom.at (Vermittlung von Architektur)
Geht Gastein baden? Verkitscht, verschleudert, verschandelt: Die Bauwerke Gerhard Garstenauers in Bad Gastein werden sträflich vernachlässigt. Ein Appell zu Erhalt und Revitalisierung: https://www.nextroom.at/building.php?id=640&inc=artikel&sid=30360

5. Juni 2007, ORF
Gesamtkonzept für Kongressbetrieb nötig: https://sbgv1.orf.at/stories/197890

NIEDERÖSTERREICH – KORNEUBURG (Pol. Bez.)

Stockerau (Stadt). Profanierte Sebastianikirche wieder auf Willhaben zum Verkauf, gemeinsam mit dem daneben liegendem, ebenso denkmalgeschützten ehemaligen Bürgerspitalsgebäude (Hauptstraße 52). Hier weiterlesen (NÖN). +++ Weitere Medienberichte im Kurier sowie in der Heute-Zeitung. +++ Beschreibung der Sebastianikirche: “Die ehemalige Bürgerspitalskapelle hl. Sebastian ist eine von Mathias Gimbeness ausgeführte schlichte Saalkirche mit leicht vorspringender Turmfassade. Vor 1636 begonnen und 1639 geweiht, wurde die Kirche 1783 geschlossen und für militärische Zwecke adaptiert. Nach einer Renovierung im Jahr 1892 wurde sie als evangelische Kirche genutzt und 1941 erneut profaniert.” sowie des ehem. Bürgerspitals, sog. Stöckelkaserne: “Das ehemalige Bürgerspitalsgebäude stammt im Kern aus dem 17. Jahrhundert. 1780 wurde es aufgestockt und 1798 bis 1870 als Kaserne genutzt. 1843/1844 wurde es wegen Baufälligkeit durch Georg Stöger fast zur Gänze neu erbaut. Heute wird der einfache und schmucklose Bau als Wohnhaus genutzt.” (Quelle: Denkmalliste Stockerau auf Wikipedia). +++ Älterer Medienbericht: Sebastianikirche wechselt Besitzer Stadt hat Kündigung des Mietvertrags besiegelt, Kirche und Zinshaus gehören nun Privaten, in: NÖN 29.05.2019