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Heumarkt-Hochhausprojekt (Wien): UNESCO-Managementplan Entwurf weiterer Schritt zum Welterbe-Verlust?

APA-OTS-Presseaussendung, 8. November 2021

Heumarkt-Hochhausprojekt: UNESCO-Managementplan Entwurf weiterer Schritt zum Welterbe-Verlust? Morgen, 9.11. im Gemeinderatsausschuss! Initiative Denkmalschutz fordert Vorab-Veröffentlichung und bezweifelt mögliche Akzeptanz durch das UNESCO-Welterbekomitee!

Wien (OTS) – Morgen, Dienstag, 9.11. fällt die Entscheidung im Gemeinderatsausschuss für Stadtplanung, ob der vorliegende Managementplan-Entwurf, der seit vielen Jahren von der UNESCO eingefordert wird, in der Gemeinderatssitzung am 25. November in dieser Form beschlossen wird (vgl. OTS 2.11.), dies unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit, kritischer Bürger und vieler NGOs (nur eine kleine kritische Fachöffentlichkeit durfte als Feigenblatt an einer Enquete am 6. Mai teilnehmen). Was langsam durchsickert ist, dass eine eher schwache Hochhaus-Ausschlusszone nur für den 1. Bezirk ‘Innere Stadt’ vorgesehen ist, aber nicht für die gesamte Kernzone des Weltkulturerbes “Historisches Zentrum von Wien”. Somit wird ein in Höhe und Baumasse überdimensioniertes Heumarktprojekt (3. Bezirk), das den Kriterien des Welterbevertrages widerspricht, offensichtlich weiterhin von der Stadt Wien forciert. Die Initiative Denkmalschutz fordert vor Beschlussfassung im Gemeinderat die Veröffentlichung dieses Managementplan-Entwurfs, eine breite, öffentliche Diskussion, sowie Auskunft, ob dieser von der UNESCO überhaupt akzeptiert werden kann, und schließt sich vollinhaltlich der gestrigen Kritik der Initiative Stadtbildschutz an.

Bundesregierung muss endlich rechtliche Schritte ergreifen!

Da Wien offensichtlich weiterhin uneinsichtig bleibt und nicht alle Maßnahmen zur Durchsetzung des Welterbeübereinkommens (BGBl.Nr.60/1993) setzt, muss der zuständige grüne Bundesminister für Kultur, Werner Kogler (Staatssekretärin Andrea Mayer) gemäß Bundesverfassungsgesetz Art. 16 Abs. 4, die Zuständigkeit an sich ziehen und selbst die erforderlichen Maßnahmen treffen. Dass dies nicht nur möglich, sondern die ÖVP-Grüne Bundesregierung dazu sogar verpflichtet(!) ist, zeigt die umfassende Rechtsanalyse vom Juristen Dr. Helmut Hofmann im Sonderheft Nr. 2 der Initiative Denkmalschutz: “Wien und sein Welterbe – die rechtliche und verfassungsrechtliche Situation” (Mai 2019) (sinngemäß äußerte sich auch Verfassungsrechtler em. o. Univ.-Prof. Dr. Theo Öhlinger).

Erwartbare UVP-Pflicht: Weiterer Stolperstein für Heumarkt-Projekt

Mit dem Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofes vom 15.10.2021 wurde die ao. Revision der WertInvest gegen die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes vom 15.7.2021 endgültig zurückgewiesen (GZ: Ra 2021/05/0153). Der ursprüngliche Feststellungsbescheid der Wiener Landesregierung, mit welchem eine UVP-Pflicht verneint wurde, ist damit beseitigt und außer Kraft getreten. Somit bleibt offen, ob das Heumarktprojekt einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen werden muss; eine UVP-Pflicht scheint jedoch sehr wahrscheinlich!

Rückfragen & Kontakt:

Markus Landerer (0699/1024 4216) und Dr. Gerhard Hertenberger (0676/7723433)
Verein Initiative Denkmalschutz, www.idms.at

Älterer iD-Bericht (26.6.2021):

Gefährdetes Welterbe Wien (u. Heumarkt): Streichung von ‘Roter Liste’ 2022? Divergierende Interpretationen gibt es derzeit zur aktuell (22. Juni) veröffentlichten “Draft Decision” der bevorstehenden UNESCO-Welterbe-Komitee Sitzung

Symposium in Dürnstein (NÖ): Menschheitserbe: Was soll bewahrt werden?

Die neunte Auflage des Symposions Dürnstein in der Wachau (Bezirk Krems) rückt das Thema „Menschheitserbe“ in den Mittelpunkt. Von 5. bis 7. März suchen Vortragende aus dem In- und Ausland Antworten auf die Frage „Wer entscheidet, was vergessen, was bewahrt werden soll?“. Weiterlesen: https://noe.orf.at/stories/3033051 (ORF). +++ +++ Das Programm: “Symposium: Erbschaften Kultur Natur Identität”: https://www.nfb.at/tertiaere-bildung/weiterentwicklung/symposion-duernstein/2020/programm +++ APA-Meldung: “Symposion Dürnstein widmet sich ‘Menschheitserbe'”  (1.2.2020): https://science.apa.at/site/natur_und_technik/detail?key=SCI_20200201_SCI39351351652945118.

Führung durch Baden – Weltkulturerbe “Great Spa Towns of Europe” (Sa., 14.5.)

Samstag., 14. Mai 2022, Führung durch Baden – Weltkulturerbe “Great Spa Towns of Europe”

Samstag, 14. Mai 2022, Niederösterreich
Führung durch Baden – Weltkulturerbe “Great Spa Towns of Europe” (Bedeutende Kurstädte Europas), mit anschließendem Heurigen- oder Lokal-Besuch. Baden bei Wien mit seiner Jahrhunderte langen Kur- und Bädertradition wurde im Sommer 2021 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen. Der Experte Stadtrat Hans Hornyik, Welterbe-Koordinator von Baden, wird uns exklusiv zu interessanten Bauten führen und faszinierende Geschichten erzählen. Anschließend Einkehr in einen Heurigen oder in ein Lokal.

Treffpunkt: 10:00 Uhr, bei der Badener-Bahn Station Josefsplatz, 2500 Baden

Anmeldung erforderlich, Spende erbeten (ab € 13)

Führung durch Baden – Weltkulturerbe Great Spa Towns of Europe (So., 5.12.)

So., 5. Dezember 2021: Führung durch Baden -Weltkulturerbe Great Spa Towns of Europe

mit anschließendem vorweihnachtlichen Treffen in einem Heurigenlokal.

Baden bei Wien mit seiner langen Kur- und Bädertradition wurde im Sommer 2021 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen. Exklusive iD-Führung durch Stadtrat Hans Hornyik, Welterbe-Koordinator von Baden.

Treffpunkt: konkrete Uhrzeit (Nachmittag) und weitere Details werden noch bekannt gegeben.

Anmeldung erforderlich