Beiträge

Oberschützen (Bgld.): Bahnstrecke vor Abbau? Was geschieht mit Bahnhofsgebäude?

Das Bahnhofsgebäude in der Gemeinde Oberschützen steht unter Denkmalschutz, doch die Brücke zum Bahnhof Oberschützen wurde abgebaut und auch die Gleisanlagen rückgebaut. Wenn sich nicht bis 15. März ein Investor findet, ist die Südburgenländische Regionalbahn (SRB) endgültig Geschichte. Wie wird dann in Hinkunft das denkmalgeschützte Aufnahmsgebäude (Bahnhofstraße 14) genützt werden, um es nicht dem Verfall preiszugeben? Kurier-Artikel weiterlesen: https://kurier.at/chronik/burgenland/reicher-bahnliebhaber-soll-strecke-von-oberschuetzen-nach-oberwart-retten/400764372 +++ Weitere Medienberichte: “Drei Bürgermeister suchen einen Käufer für Regionalbahn” (26.2.2020): https://www.bvz.at/oberwart/region-oberwart-drei-buergermeister-suchen-einen-kaeufer-fuer-regionalbahn-oberwart-bad-tatzmannsdorf-oberschuetzen-bahnstrecke-oberwart-bad-tatzmannsdorf-regionalbahn-193629153; “Stillgelegte Bahnstrecke steht zum Verkauf” (26.2.2020, ORF): https://burgenland.orf.at/stories/3036288 +++ Ältere Medienberichte:Gleise werden abgebaut: Der Zug ist in Oberschützen abgefahren” (1.3.2019, BVZ): https://www.bvz.at/oberwart/gleise-werden-abgebaut-der-zug-ist-in-oberschuetzen-abgefahren-oberschuetzen-hans-unger-bahnstrecke-oberschuetzen-bad-tatzmannsdorf-145514989; “Für diese Bahnstrecke ist der Zug endgültig abgefahren” (25.4.2019, Kurier): https://kurier.at/chronik/burgenland/fuer-diese-bahnstrecke-ist-der-zug-endgueltig-abgefahren/400476169; “Streit geht in die nächste Runde: Verein muss Bahnhof räumen. Räumungsklage liegt vor. ‘Schiene Burgenland’ muss weg. Exekution ist angedroht.” (23.3.2014): https://kurier.at/chronik/burgenland/streit-geht-in-die-naechste-runde-verein-muss-bahnhof-oberschuetzen-raeumen/57.197.602. +++ Das Bahnhofsgebäude (Aufnahmsgebäude) in der Denkmalliste Oberschützen auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Obersch%C3%BCtzen.

Achenseebahn in Tirol: Mögliches Welterbe in Gefahr

Kulturerbe-Alarm für die Achenseebahn in Tirol

Die historische Achenseebahn bei Jenbach, die in seiner Gesamtheit ein wertvolles Industriedenkmal darstellt, steht in Gefahr aufgelassen und verkauft zu werden – der Internationale Rat für Denkmalpflege – ICOMOS International – hat wegen der akuten Gefährdung von Kulturgut einen „Heritage Alert“ (Kulturerbe-Alarm) ausgelöst.

Achenseebahn soll UNESCO-Weltkulturerbe werden (ORF-Tirol): https://tirol.orf.at/stories/3049949 +++ ORF-FERNSEHBERICHT (3 min): https://tvthek.orf.at/profile/Tirol-heute/70023/Tirol-heute/14052956/Achenseebahn-soll-UNESCO-Welterbe-werden/14702116

Originale Pressemitteilung von ICOMOS Austria (20. Mai 2020), dem Internationalen Rat für Denkmalpflege in Österreich (vgl. http://icomos.at/wordpress/heritage-alert-achenseebahn):

Seit Ende März 2020 bekannt wurde, dass die Achenseebahn in Tirol durch den betriebswirtschaftlichen Konkurs akut von der endgültigen Zerstörung bedroht ist, kämpft ICOMOS Austria in Absprache mit der österreichischen UNESCO-Kommission und der Welterbeabteilung der Republik Österreich um den Erhalt dieses einzigartigen technischen Ensembles. Ein Konkurs könnte die Zerschlagung der Eisenbahn und „die Versilberung“ ihrer Einzelteile zur Folge haben: Die originalen Lokomotiven und Waggons vom Eröffnungstag 1889 landen in irgendwelchen Museen, die Zahnstange geht nach Funchal auf Madeira. In Tirol bliebe lediglich ein grasbewachsener Bahndamm übrig.

Das Land Tirol hat zwar mustergültig den Schutz des UNESCO-Welterbes in sein Raumordnungsrecht aufgenommen, verfügt aber als letztes Bundesland in Österreich noch nicht über eine Welterbestätte.

Die kleine Bahn hätte aufgrund ihrer Einzigartigkeit durchaus das Potential, zum Kulturerbe der Menschheit (UNESCO-Welterbe) ernannt zu werden. Denn längst richtet sich die Strategie der UNESCO in Europa nicht mehr auf das 20. Kloster, die 30. Kirche oder das 10. Schloss; davon zählen in Europa schon zu viele zum Welterbe. Sehr wohl aber finden Verkehrswege in den einschlägigen Strategie-Papieren für Europa noch Erwähnung.

Diese 1886 geplante und 1889 in Betrieb gegangene Zahnrad-Dampfbahn ist Österreichs älteste Anlage ihrer Art. Teilweise mit Zahnradantrieb, teilweise im Adhäsionsbetrieb erklimmt die kleine Bahn 440 Höhenmeter zum Achensee. Was sie weltweit einzigartig macht, ist ihr bis heute authentisch erhaltener Betrieb mit den Dampflokomotiven und Wagons des Eröffnungstages.

Die zuständigen österreichischen Behörden für den Schutz solcher Anlagen vermeinen offensichtlich, dass der grundsätzlich sehr eng gefasste, nationale Denkmalschutz in Österreich eine klassische Unterschutzstellung nicht zu lässt. Dabei kennt das österreichische Denkmalschutzgesetz sehr wohl die Möglichkeit, Ensembles samt ihrem Zubehör unter Schutz zu stellen. Das ist aber bisher nicht erfolgt, wäre aber ganz im Sinne der UNESCO Welterbekonvention, die Österreich 1992-93 unterzeichnet hat. Die weltweite Konvention anerkennt explizit technische Ensembles als zu schützendes Kulturerbe der Menschheit.

Ein hochaktuelles Gutachten der beiden Eisenbahnhistoriker Toni Häfliger (Architekt BSA SIA Schweiz, ua Semmeringbahn) und Dr. Günter Dinhobl (Österreich) vom 10.5.2020, führt aus:

„Anhand der Würdigung ergibt sich – im Sinne der Ersteinschätzung – die Folgerung, dass die Achenseebahn im regionalen und nationalen Kontext eine eisenbahnhistorische Einzigartigkeit und Bedeutung besitzt. Die technische Gesamtanlage ist daher in der bestehenden Form schutzwürdig bzw. erhaltenswert. Im internationalen Vergleich ist nach dem vorstehend dargelegten Wissenstand eine äußerst selten noch vorhandene Authentizität und Originalität, hinsichtlich eines durchgehenden Zahnrad- und Adhäsionsbetriebes mit weitestgehend originaler Infrastruktur und Rollmaterial, als begründet anzunehmen.“

Daraufhin hat ICOMOS International aktuell einen sogenannten Heritage Alert ausgelöst, der darauf hinweist, dass potentielles Welterbe gefährdet ist; einen weltweiter Apell, dieses Kulturgut mit allen auf nationaler Ebene zur Verfügung stehenden Mitteln zu schützen und zu erhalten. Der Brief erging unter anderem an: LH Günther PLATTER, LHStv. Mag. Ingrid FELIPE Saint Hilaire, Dr. Christoph BAZIL, Präsident des Bundesdenkmalamts sowie Florian MEIXNER, BA MA, Stellvertretender Generalsekretär der Österreichische UNESCO-Kommission.

Lesen Sie hier den Brief von ICOMOS International an die Verantwortlichen in Österreich im Original:
http://icomos.at/wordpress/wp-content/uploads/2020/05/Let_35_ICOMOS_Achenseebahn_20200519.pdf

Der Heritage Alert soll die Behörden ermuntern, einschlägige Stätten unter nationalen Schutz zu stellen, wenn ihnen internationale Bedeutung zukommt.

Am kommenden Montag, den 25.5.2020, ist die Prüfungstagsatzung zum Konkursantrag über die Achenseebahn AG. Da offensichtlich ausreichend Vermögen vorhanden ist, um das Konkursverfahren durchzuführen, wird es wegen der zahlreichen Interessenten für die Einzelteile rasch abgeschlossen sein. Dann hat das Vermögen versilbert zu werden, um die Gläubigerforderungen zu befriedigen. Damit kann das 131-jährige Geschichtsbuch dieser einzigartigen Bahn geschlossen werden.”

Weitere interessante Informationen:

Das 24seitige eisenbahntechnische Kurzgutachten hinsichtlich des Potentials Denkmalschutz / Welterbe im Original: https://www.unesco.at/fileadmin/user_upload/20200510_Gutachten_TH_DG_Achenseebahn_def.pdf (vgl. Website der UNESCO Österreich, siehe: https://www.unesco.at/kultur/kulturgueterschutz-1/news-kulturgueterschutz/article/icomos-heritage-alert-fuer-die-achenseebahn-in-tirol)

Die Achenseebahn auf der Website von TICCIH Austria, dem Österreichischen Denkmalrat für das kulturelle Erbe von Industrie und Technik (mit Original-Brief von TICCIH-Präsident Dr. Miles Oglethorpe): http://www.ticcih.at/2020/05/24/achenseebahn-tirol. (Präsident von TICCIH-Austria, Dr. Günter Dinhobl, ist Mitverfasser des eisenbahntechnischen Kurzgutachtens, siehe obigen Link)

Die Achenseebahn auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Achenseebahn

Offizielle Website der Achenseebahn: https://www.achenseebahn.at

Weiterer aktueller Medienbericht:

“Achenseebahn: Weichen stehen auf Sanierung. Im Insolvenzverfahren sagt das Land Tirol einen Millionenzuschuss zu, Neustart ist 2021 geplant.” (Salzburger Nachrichten, 21. Mai 2020):  https://www.sn.at/panorama/oesterreich/achenseebahn-weichen-stehen-auf-sanierung-87858787

Laxenburger Straße (Wien): Stellungnahme zu Eisenbahn-Hallen (Planentwurf 8296)

Initiative Denkmalschutz, 12. Juni 2020

Stellungnahme zum Entwurf Flächenwidmungs- und Bebauungsplan 8296

Für das Gebiet zwischen Laxenburger Straße, Landgutgasse im 10. Bezirk, Katastralgemeinde Favoriten

Einleitung:

Grundsätzlich wird im Sinne der Erhaltung des örtlichen Stadtbildes und der Altstadterhaltung, also zur Gewährleistung des Bestandes, eine bestandsgenaue Widmung für die historisch wertvollen Objekte im Plangebiet sowohl in der Höhenentwicklung, als auch hinsichtlich der bebaubaren Fläche vorgeschlagen. Ebenso möge die Anzahl der Hauptgeschoße mit einer besonderen Bestimmung (BB) exakt dem Bestand angepasst werden. Dadurch wird auch am ehesten – neben der Festsetzung einer Schutzzone – der Anreiz für Abbruch und Neubau vermieden.

Der Verein Initiative Denkmalschutz gibt folgende Stellungnahme im Detail ab:

Im Dehio-Handbuch (Hrsg. Bundesdenkmalamt) werden die historischen Bauten in der Laxenburger Straße beschrieben. „Laxenburger Straße 2A-4: Betriebsgelände der Bahn. Mehrere Hallenbauten, z. T. In Backstein, E. 19./A. 20 Jh.; Nr. 4 Verwaltungsgebäude, erb. um 1910, Ständerbau mit Lisenengliederung, Mansarddach und Mittelgiebel.“ Und wieder erlebt unser Verein, dass nach dem Erstellen der MA21-Unterlagen für die öffentliche Auflage und vor (!) Ende der öffentlichen Auflagefrist historische Bestandsbauten, die im Erläuterungsbericht (datiert 30. Jänner 2020) noch beschrieben werden, mittlerweile abgerissen sind. Im Erläuterungsbericht (Seite 3) unter der Zwischenüberschrift „Gegebenheiten im Plangebiet“ wird Folgendes ausgeführt: „Beginnend bei der Eisenbahnunterführung reihen sich hier (…) und ein Bürogebäude aus der Gründerzeit (…) aneinander.“ Dieses besagte „Bürogebäude aus der Gründerzeit“ war das Haus Laxenburger Straße 4, das ehemalige, um 1910 erbaute Bahn-Verwaltungsgebäude (vgl. Dehio-Zitat oben).

Es wird daher – wie bereits in unserer Stellungnahme vom 22. Mai 2020 betreffend Paukerwerke in Wien-Floridsdorf – nachdrücklich für die Zukunft angeregt, dass der im Erläuterungsbericht beschriebene Zustand während der öffentlichen Auflage auch vor Ort angetroffen werden soll. Das heißt konkret: In der Zeit bis zum Widmungsabschluss sollen keine Abbrüche erfolgen, weil eine mögliche Erhaltungswürdigkeit nicht ausgeschlossen werden kann.

Durch die jahrelangen Vorplanungen für das Areal („Letter of Intent“ aus 2003 betreffend neuen (Haupt-)Bahnhof und Entwicklung eines neuen Stadtteils auf dem damaligen Bahnhofsareal, EU-weiter städtebaulicher Wettbewerb, dessen Sieger 2011 für die Erstellung eines städtebaulichen Leitbildes beauftragt wurde, 2019 Überarbeitung des Masterplanes „Neues Landgut“ u. ä.; vgl. Erläuterungsbericht Seite 2) wurde ein Fait accompli geschaffen, und damit quasi die öffentliche Auflage Änderung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes für die interessierte Bevölkerung sowie NGOs ad absurdum geführt, zumal die öffentliche Auflage nicht am Ende, sondern am Anfang des Planungsprozesses erfolgen soll und ergebnisoffen sein muss. Andernfalls muss sie als eine sinnlose Beschäftigungstherapie gutgläubiger Bürger betrachtet werden. Weiters sind alle im Zeitpunkt der öffentlichen Auflage vorhandenen Unterlagen der Behörde mit wesentlichen Entscheidungen/Stellungnahmen/Gutachten zum Plangebiet zur Einsichtnahme aufzulegen, da sie den Planungsprozess maßgeblich beeinflussen und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten zumeist weder im Erläuterungsbericht noch sonst wo nachzulesen sind.

Ein bemerkenswertes Beispiel dafür ist die Zerstörung des ehemaligen Bahn-Verwaltungsgebäudes in der Laxenburger Straße 4, das unser Verein als erhaltungswürdig eingestuft hätte. Doch wurde dieses bereits im Februar 2020 – wenige Tage nach Erstellung des Erläuterungsberichts – abgerissen. Start der öffentlichen Auflage war kurze Zeit später am 5. März.

Auch ein weiterer, kleiner, ebenerdiger Ziegelbau – an der Laxenburger Straße links neben der Einfahrt zur „Gösserhalle“ gelegen – wurde bedauerlicher Weise abgerissen (vgl. Foto von Erich J. Schimek: https://www.flickr.com/photos/id_ejs/36643683200/in/album-72157682946905103/ bzw. Fotos im WienSchauen-Artikel „Favoriten: Bahn-Gebäude demoliert!“ vom 4. März 2020: https://www.wienschauen.at/favoriten-bahn-gebaeude-demoliert).

Erfreulich ist folgende stadtplanerische Intention, die im Erläuterungsbericht beschrieben wird (Seite 2): „Die beiden geschichtsträchtigen Hallenbauten aus dem 19. Jahrhundert – die ‚Gösserhalle‘ und die ‚Inventarhalle‘ – sollen als Bestandteil des neuen Entwicklungsgebietes erhalten und einer teilweisen kulturellen Nutzung zugeführt werden. Die Gösserhalle dienten [sic] früher als Lager von Gösser Bier, da einst von hier die Wirtshäuser mit Bier beliefert wurden.“

Die angestrebte Erhaltung der beiden Hallenbauten wird seitens der Initiative Denkmalschutz sehr begrüßt. Konsequenterweise sind aber die so genannte „Gösserhalle“ (erbaut 1902) und die „Inventarhalle“ (erbaut um 1850) als Schutzzone auszuweisen.

Abschließend wird nachdrücklich vorgeschlagen für die Schutzzone die entsprechenden Architekturteile in einen Katalog nach § 7 (4) Wiener Bauordnung aufzunehmen, sodass auch diese einen rechtsverbindlichen Bestandteil des Bebauungsplanes bilden.

Markus Landerer und Claus Süss
im Namen der Initiative Denkmalschutz
Verein für den Schutz bedrohter Kulturgüter
Fuchsthallergasse 11/5, 1090 Wien
(ZVR-Nr.: 049832110)

Literatur:

– Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Topographisches Denkmälerinventar, Band: „Wien X. Bis XIX. und XXI. Bis XXXIII. Bezirk“, herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Wien 1996, Seite 29

– Georg Scherer, „Favoriten: Bahn-Gebäude demoliert!“, 4.3.2020 auf Wienschauen.at, siehe: https://www.wienschauen.at/favoriten-bahn-gebaeude-demoliert

Annenheim (Ktn.): Hotel Aichelberghof Abriss und historische Bahnhof-Verlegung

Große Pläne gibt es für den Tourismusort Annenheim in der Gemeinde Treffen am Ossiacher See. Das alte Hotel Aichelberghof direkt am See (Seeuferstraße 18) soll abgerissen werden und einem großen Vierstern-Hotelkomplex weichen. Die denkmalgeschützte Annenheim Bahnhaltestelle (Aufnahmsgebäude), ein Fachwerkbau aus dem letzten Viertel des 19. Jh., soll abgetragen und als Teil der neuen Schiffsanlegestelle am Ossiacher See wieder aufgebaut werden. ORF-FERNSEHBERICHT ZUM NACHSEHEN: https://tvthek.orf.at/profile/Kaernten-heute/70022/Kaernten-heute/14060440/Neuer-Ortskern-fuer-Annaheim/14740195 +++ ORF-BERICHT LESEN: https://kaernten.orf.at/stories/3060732 +++ Älterer Medienbericht: “Millioneninvestition in Annenheim” (15.10.2019, ORF): https://kaernten.orf.at/stories/3017328 +++ Beschreibung des denkmalgeschützten “Bahnhof” (Aufnahmsgebäude) in der Denkmalliste Wikipedia: “Das Aufnahmegebäude wurde 1869, nach anderen Angaben im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts errichtet. Es ist ein ebenerdiger Fachwerkbau mit geputzten Fachfeldern, einer typischen Giebelverbretterung und einem Satteldach.” +++ Bereits sechs Jahre zuvor wurde bedauerlicher Weise der denkmalgeschützte Fußgängersteg nach langem Verrosten wegen “Gefahr in Verzug” abgerissen. Dieser wurde als Nietenkonstruktion errichtet und war bis dahin der letzte seiner Art an der ehemaligen Kronprinz Rudolf-Bahn. Er hätte 2015 saniert werden sollen, wurde aber bereits im Dezember 2014 gesperrt und kurze Zeit später wegen “Gefahr im Verzug” abgerissen (Quelle: Denkmalliste Wikipedia). +++ Ältere Medienberichte zum abgerissenen Fußgängersteg: “Denkmalgeschützte Brücke gesperrt” (2.12.2014, ORF): https://kaernten.orf.at/v2/news/stories/2682426; “Annenheim: Kontroverse um alte Brücke” (25.12.2013): https://kaernten.orf.at/v2/news/stories/2617620 +++ Siehe auch: “Wirtschaft contra Denkmalschutz” (13.9.2015, ORF): u.a. Fußgängersteg: “Ein anderes Beispiel war die alte Eisenbahnüberführung für Fußgänger in Annenheim am Ossiacher See. Lange wurde über Auflagen des Denkmalschutzes diskutiert, die Brücke rostete inzwischen vor sich hin. Bis es dann zu spät war: Wegen Gefahr in Verzug wurde sie zunächst gesperrt, dann abgebaut und zwischengelagert.”: https://kaernten.orf.at/v2/news/stories/2731453

Vorortelinie (Wien): Das Wunder der Restaurierung (und Wiederinbetriebnahme)

Die heute denkmalgeschützte Wiener Vorortelinie (heute S45) galt zu ihrer Erbauungszeit im Jahr 1898 als Gebirgsbahn mit Tunnels. Und ist auf eine unglaubliche Art und Weise bis in die 1980er-Jahre verfallen. Der Personenverkehr wurde 1978 eingestellt, die Bahn fuhr in den letzten Jahren nur noch für den Güterverkehr, ein Gleis war bereits abgebaut worden und der Rauch der Dampfloks war sehr unbeliebt bei der direkt anrainenden Bevölkerung. Aber dann wurden die Stationsgebäude aufwändig restauriert, obwohl manche schon sehr stark verfallen waren, wie z.B. die Station Ottakring,  da war mehr als eine Restaurierung nötig. Die Stationen “Ober-“, “Unter-Döbling” sowie Breitensee wurden gänzlich abgerissen. Während die Station “Ober-Döbling” und Breitensee durch Neubauten ersetzt wurden, ist die Station “Unter-Döbling” ganz von der Landkarte verschwunden (heute Station “Krottenbachstraße” in der Nähe). ORF-FERNSEHBERICHT (5 MIN): https://tvthek.orf.at/profile/Studio-2/13890037/Studio-2/14060675/Sommertour-durch-Wien/14741608 +++ Die Vorortelinie auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Vorortelinie.

Initiative Denkmalschutz (OÖ): Stadt Wels muss endlich Verantwortung für ihr historisches Stadtbild wahrnehmen! Anlass ‘Denksteinhaus’

PRESSEAUSSENDUNG INITIATIVE DENKMALSCHUTZ

APA-OTS – Ressorts: KI, CI, Architektur/Bahn/Kultur/Oberösterreich/Politik

Initiative Denkmalschutz: Stadt Wels muss endlich Verantwortung für ihr historisches Stadtbild wahrnehmen! Anlass ‘Denksteinhaus’

Utl.: Drohender Abbruch des einzigartigen ehemaligen Bahnhofsgebäudes aus dem Jahr 1836 (‘Denksteinhaus’) am Kaiser-Josef-Platz (KJ)

Wien (OTS) – Im Zuge der Neugestaltung des KJ-Platzes ist der Abbruch des ‘Denksteinhauses’ (Bahnhofstraße 6) geplant. Das Haus war Bahnhof der Pferdeeisenbahn Budweis-Linz-(Wels)-Gmunden und hatte eine besondere architektonische Lösung mit zwei Durchfahrten für die Eisenbahn. Am 25.11. hat sich bereits der Kulturreferent der Stadt Wels, Stadtrat Johann Reindl-Schwaighofer (SPÖ) öffentlich für den Erhalt ausgesprochen [siehe: www.regionalinfo.at, www.wt1.at]. Der Verein Initiative Denkmalschutz unterstützt diesen Aufruf und appelliert an die Stadt Wels, das Gebäude zu bewahren. Auch der Österreichische Denkmalrat für das Industrieerbe (TICCIH-Austria) spricht sich in seiner aktuellen Stellungnahme mit Nachdruck für die Erhaltung aus, denn der Abbruch wäre ein “Verlust für die Wurzeln der Identität der Stadt als Mobilitätsdrehscheibe (…) mit europäischer Ausstrahlung”. Bereits einmal, 1995 konnte nach einem Sturm der Entrüstung der drohende Abriss abgewendet werden. Damals hatten sich der Museumsdirektor Dr. Wilhelm Rieß, der Chef des Musealvereins, Dr. Walter Aspernig, der Sprecher des Komitees zur Wiederbelebung der Pferdeeisenbahn, Dr. Heinz Schludermann sowie der berühmte Schriftsteller Alois Brandstetter vehement für die Erhaltung eingesetzt.

'Denksteinhaus', Bahnhofstraße 6, Wels/OÖ

Das Bahnhofsgebäude (‘Denksteinhaus’) am Kaiser-Josef-Platz in Wels im Jahr 1848, zu sehen die beiden Durchfahrten für die Züge (rechts der 1959 abgerissene Semmelturm), nach einem Aquarell von Frh. von Mandelsloh

Nicht nur Denkmalamt: Stadt Wels trägt wesentlich Mitverantwortung!

Das Bundesdenkmalamt hat neuerlich die Unterschutzstellung des das ganze Gebäude erfassenden Inneren abgelehnt. Jedoch ist auf jeden Fall die Verantwortung und Schutzkompetenz der Stadt Wels gegeben (Schutz des erhaltenswerten Stadtbildes). Als Teil der ersten kontinentalen Mittelgebirgseisenbahn ist es von europäischer Bedeutung. Mit den Wachthäusern, Bahnhöfen, Geländedenkmalen (Originaltrassen) im Mühlviertel, Linz und Gmunden ist es ein wichtiges bauliches Dokument aus der Frühzeit des Eisenbahnwesens. Einzufordern ist daher der Schutz des Erscheinungsbildes des Gebäudes und des historischen Stadtbildes im Bereich des KJ-Platzes, einem der wichtigsten Stadtbilder in der gesamten Welser Stadtlandschaft.

Welser Politik ist gefordert historisches Stadtbild zu erhalten!

Jetzt ist die Stadt Wels gefordert, eine Ausarbeitung von Altstadtsatzungen für erhaltenswerte Stadtbilder nach dem Vorbild von Braunau und Freistadt (Ortssatzung gemäß OÖ Raumordnungsgesetz § 32 Abs. 7) sowie Steyr (eigenes baurechtliches Regime) zu machen, bevor weitere Zerstörungen drohen (wie Cafe Urbann, Fischergasse 3 etc.).

Rückfragehinweis:
Markus Landerer (0699/1024 4216) und DI Dr. Alexander Schmiderer (0664/750 545 42)
Initiative Denkmalschutz – Verein für den Schutz bedrohter Kulturgüter (Österreich)
Albert Neugebauer (Zweigstelle Wels der Initiative Denkmalschutz), mobil: 0664/283 47 75
www.idms.at

PS: Auch Thomas Rammerstorfer, Vorstandsmitglied der Welser Grünen spricht sich ganz aktuell (2.12) für einen “Runden Tisch” zum Thema Denkmalschutz aus, siehe: https://monatliche.at/gruene-fordern-runden-tisch-zum-thema-denkmalschutz/

PPS: Originale APA-OTS-Presseaussendung hier nachzulesen: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20201203_OTS0022

Feistritztalbahn (Stmk.): Nach Denkmalschutzaufhebung 2017. Jetzt wieder unter Schutz?

Nachdem am 17. Oktober 2017 das Bundesverwaltungsgericht auf Beschwerde des damaligen Eigentümers, der Steiermärkischen Landesbahn den damaligen Unterschutzstellungsbescheid des Bundesdenkmalamtes der Feistritztalbahn aus 2.2.2011 behoben und die Angelegenheit eines neuen Bescheides an das Bundesdenkmalamt zurückverweisen hatte (Spruch: W176 2000808-1/7E). Die Feistritztalbahn wurde 1909 bis 1911 erbaut und der öffentlichen Personenverkehr wurde zwischen 1971 und 1973 eingestellt. Die Gleisanlagen von Birkfeld nach Ratten wurden gar 1981 abgetragen. Seit 1994 kümmert sich der Club U44 – Freunde der Feistritztalbahn um den Betrieb der Strecke. Jetzt hat das Bundesdenkmalamt die Bahnstrecke jetzt im Juli neuerlich unter Denkmalschutz gestellt. Die 24 km lange Strecke zwischen Weiz und Birkfeld umfasst drei Tunnels und insgesamt 77 Viadukte, Brücken und Durchlässe. Besonders bemerkenswert sind die sehr frühen Stahlbetonviadukte. Zwei Bahnhöfe sind weitgehend in ihrem historischen Erscheinungsbild erhalten. Auszug aus dem damaligen Unterschutzstellungsbescheid (Amtssachverständige war Dr. Richard Dieckmann, Bundesdenkmalamt, Abteilung für Spezialmaterien): Die (…) Feistritztalbahn zählt mit ihren zahlreichen Kunstbauten und der weitgehend erhaltenen Ausstattung zu einer der bedeutendsten Schmalspurbahnen Österreichs. Die in Beton ausgeführten Viadukte sind Zeugnisse der frühen Anwendung dieser neuen Technologie in Österreich und stellen in ihrer ansprechenden Gestaltungsweise als Bogenkonstruktion seltene Dokumente der Brückenbauweise Anfang des 20. Jahrhunderts dar. Die Hochbauten veranschaulichen die typische architektonische Ausformung von Bahnhofsbauwerken einer Lokalbahn in einer nicht mehr häufig anzutreffenden Geschlossenheit. Eisenbahngeschichte ist immer auch Kultur- und Wirtschaftsgeschichte eines Landes, in Österreich ist dies sehr deutlich seit der Errichtung der ersten kontinentalen Eisenbahnstrecke, nämlich der Pferdeeisenbahn Linz-Budweis 1824-32, zu beobachten. Die durch Eisenbahnen erschlossenen Gebiete erlebten einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung, leistungsfähige Verkehrsverbindungen entstanden auch zwischen den Staaten. Die Entwicklung des Eisenbahnwesens bedeutete aber auch einen bemerkenswerten Technologieschub, in dem sich verschiedene Zweige der technischen Wissenschaften (Statik, Verkehrsbau, Maschinenbau) und der Industrie, vorrangig der Eisenerzeugung, gegenseitig befruchteten und die Weiterentwicklung vorantrieben. In diesem Sinne ist auch die Feistritztalbahn als ein Denkmal der österreichischen Wirtschafts- (Verkehrs-)geschichte anzusprechen, das mit seinen original erhaltenen Hoch- und Brückenbauten besonders anschaulich überliefert ist. Die Planung und Gestaltung derselben ist für diese Bahnlinie und ihre historische Entwicklung charakteristisch. Die Feistritztalbahn ist daher ein wichtiger Bestandteil der Eisenbahngeschichte Österreichs und von besonderer (technik-, wirtschafts)geschichtlicher und kultureller Bedeutung.” Gegen diesen Bescheid erhob die Beschwerdeführerin damals (2011)  fristgerecht Berufung an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur, wobei sie im Wesentlichen festhielt, dass eine Unterschutzstellung der gesamten Bahnlinie “in Bausch und Bogen” nicht nachvollziehbar sei. Das Bundesverwaltungsgericht führt aus: “Im gegenständlichen Fall hat es das Bundesdenkmalamt unterlassen, hinreichende und nachvollziehbare Feststellungen zum Sachverhalt zu treffen und ist festzuhalten, dass bloß ansatzweise ermittelt wurde”. Es wird kritisiert, dass das Amtsachverständigengutachten nicht die unter Punkt 2.2.1. dargestellten Charakteristika eines Gutachtens aufweist. “(…) Jedenfalls wird aber nicht dargelegt, wie die Sachverständigen zu den Schlussfolgerungen gekommen sind. Zum anderen hat es das Bundesdenkmalamt unterlassen, ausreichende Ermittlungen hinsichtlich der in § 1 Abs. 2 DMSG genannten Kriterien anzustellen. Insbesondere wurde die gegenständliche Bahnlinie nicht in Relation zu Vergleichsobjekten gesetzt. Aufgrund der vorliegenden Ermittlungen ist es daher nicht möglich festzustellen, welchen Stellenwert das gegenständliche Objekt regional bzw. österreichweit einnimmt. Erst nach Vorliegen entsprechender umfassender Daten kann beurteilt werden, ob vor dem Hintergrund der Kriterien Vielzahl, Vielfalt und Verteilung eine Unterschutzstellung des gegenständlichen Objektes gerechtfertigt ist.Somit wurde gemäß § 28 Verwaltungsverfahrensgesetz der Bescheid 2017 behoben und die Angelegenheit zur Erlassung eines neuen Bescheides an das Bundesdenkmalamt zurückverwiesen. Diese Mängel wurden jetzt im Juli 2021 mit einem neuen Bescheid repariert, doch hat bereits der neue Mehrheitseigentümer der Feistritztalbahn, Martin Platzer einen neuerlichen Einspruch angekündigt (die Platzer Industrie Holding hält 76 Prozent der Feistritztalbahn GmbH, den Rest halten Gemeinde Birkfeld (10,86 %), Tourismusverband Weiz (7,14 %)und Club U44 – Freunde der Feistritztalbahn). Bei der Neugründung der GmbH 2019 wurde vereinbart, dass der Club U44 – Freunde der Feistritztalbahn den Betrieb des Zuges weiterhin gewährleistet und Martin Platzer für die Erhaltung der Infrastruktur zuständig ist. Doch da hapert es gewaltig. Probleme bereiten auch ein Bahnübergang, wo die Spurweiter um mehrere Millimeter zu schmal geworden ist sowie eine Hangrutschung beim Hollersbachviadukt nahe Birkfeld. Auch schlägt der Eisenbahnexperte Hans Hufnagl Alarm und warnt: Wenn nicht rasch ordentlich saniert wird, kann man den Betrieb “vergessen”, da die Sanierungskosten ansonsten explodieren. Und auch Karl Schellauf, Betriebsleiter und Obmann des Clubs U44 meint: “Es brennt der Hut, ich bin nahe daran, das Handtuch zu werfen.” Dass es so weit gekommen ist, dafür macht Platzer die Mitgesellschafter verantwortlich. Seit der Gründung der Gesellschaft 2019 gibt es auch die Verpflichtung: Sollte Platzer den touristischen Betrieb nicht aufrecht erhalten, fallen seine Anteile an der Feistritztalbahn an das Land Steiermark zurück. Auch darf die Holding nichts ohne Zustimmung des Landes verkaufen.

Linktipps:

Die Feistritztalbahn auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Feistritztalbahn
Club U44Freunde der Feistritztalbahn: http://club-u44.at
Die Feistritztalbahn (offizielle Website): https://www.feistritztalbahn.at

Medienberichte:

19. August 2021, Kleine Zeitung
Nach Aufhebung 2017: Feistritztalbahn wieder unter Denkmalschutz gestellt. Im Jahr 2017 hatte das Bundesdenkmalamt entschieden, den Denkmalschutz der Feistritztalbahn neu zu prüfen. Der Spruch liegt jetzt vor, die gesamte Bahnstrecke samt Gleisanlagen und Objekten wird wieder unter Denkmalschutz gestellt. Mehrheitseigentümer Martin Platzer legt dagegen Berufung ein: https://www.kleinezeitung.at/steiermark/weiz/6022658/Nach-Aufhebung-2017_Feistritztalbahn-wieder-unter-Denkmalschutz

10. August 2021, Kleine Zeitung
Heftige Reaktionen: Feistritztalbahn: “Situation nicht kommentarlos hinnehmen”. Von “Bahn unbedingt erhalten” bis “Radweg errichten” erreichten uns Reaktionen zum Stillstand der Feistritztalbahn. Außerdem: Gemeinde Birkfeld und Club U44 sagen, sie hätten nie eine Einladung zu einer Gesellschafterversammlung bekommen, die laut Mehrheitseigentümer mehrfach hinausgegangen ist: https://www.kleinezeitung.at/steiermark/oststeier/6019282/Heftige-Reaktionen_Situation-nicht-kommentarlos-hinnehmen

10. August 2021, Kleine Zeitung
Kommt der Bummelzug noch in Fahrt?”Es brennt der Hut” bei der Feistritztalbahn. Wird die Feistritztalbahn jemals wieder fahren? Im Vorjahr waren nur wenige Fahrten möglich, heuer ist der “Bummelzug” überhaupt noch nicht mit Gästen unterwegs gewesen. Und manche bezweifeln, dass der Betrieb überhaupt wieder auf Schiene kommt: https://www.kleinezeitung.at/steiermark/weiz/6018896/Kommt-der-Bummelzug-noch-in-Fahrt_Es-brennt-der-Hut-bei-der

10. August 2021, Kleine Zeitung
Kommentar: Grabesstille rund um die Feistritztalbahn. Darf die Region stillschweigend zur Kenntnis nehmen, dass die Feistritztalbahn einfach nicht mehr fährt? https://www.kleinezeitung.at/steiermark/weiz/6018988/Kommentar_Grabesstille-rund-um-die-Feistritztalbahn

30. Juni 2021, Kleine Zeitung
Feistritztalbahn: Der Zug steht und keiner weiß, wann er fahren wird. Die Stimmung unter den Gesellschaftern der Feistritztalbahn war schon einmal besser: Gemeinde und Bummelzugbetreiber klagen, der Mehrheitseigentümer sei für sie nicht erreichbar, dabei müssten dringend Sanierungen unternommen werden.
https://www.kleinezeitung.at/steiermark/weiz/6001180/Feistritztalbahn_Der-Zug-steht-und-keiner-weiss-wann-er-fahren-wird

31. Jänner 2019, Kleine Zeitung
Von Weiz nach Birkfeld: Club U44 präsentiert Plan B für Feistritztalbahn. Der Club U44 würde Anteile an der Feistritztalbahn BetriebsgesmbH. abgeben, wenn er den Bereich Touristenfahrten bekäme: https://www.kleinezeitung.at/steiermark/weiz/5571493/Von-Weiz-nach-Birkfeld_Club-U44-praesentiert-Plan-B-fuer

30. Mai 2019, Krone
Feistritztalbahn: Neue Herren, große Pläne – und der alte Charme. Jahrelang wurde um die Feistritztalbahn gefeilscht und spekuliert – nun sind endlich die Würfel gefallen. Ab 1. Juni schnauft der geliebte Dampfbummelzug wieder jeden Samstag durch die Oststeiermark, wenn auch wegen der Großbaustelle in Weiz nur von Birkfeld bis Anger. Neue Eigentümerin ist eine Wiener Technologiefirma; den touristischen Betrieb führen die alten Liebhaber fort: https://www.krone.at/1932246

3. Juni 2017, Kleine Zeitung
Nostalgiebahn: Das sind die Neuerungen rund um die Feistritztalbahn. Zeitgerecht startet die Feistritztalbahn in die Saison. Die Professionalisierung in der Leitung der Bahn wird sichtbar mit vielen Neuerungen und realistischen Zukunftsplänen: https://www.kleinezeitung.at/steiermark/weiz/5228738/Nostalgiebahn_Das-sind-die-Neuerungen-rund-um-die-Feistritztalbahn

11. Februar 2016, ORF
Die Feistritztalbahn ist gerettet: Das Land Steiermark verkauft seine für den Betrieb der oststeirischen Tourismusattraktion erforderlichen Grundstücke an die Feistritztalbahn Betriebs-GmbH: https://steiermark.orf.at/v2/news/stories/2757169

22. Juli 2015, ORF
Zukunft der Feistritztalbahn weiter offen. Die Zukunft der Feistritztalbahn ist nach wie vor offen. Die Betreiber der Bahn und die steiermärkischen Landesbahnen als Eigentümer verhandeln seit Monaten über den Streckenabschnitt von Weiz nach Anger: https://steiermark.orf.at/v2/news/stories/2722084

21. März 2011, ORF
100 Jahre Feistritztalbahn. Dampfen und schnaufen hört man eine Lok heutzutage selten. Bei der Feistritztalbahn gibt es dazu aber noch die Möglichkeit – und das seit 100 Jahren, denn der Zug von Weiz nach Birkfeld fuhr 1911 zum ersten Mal: https://stmv1.orf.at/magazin/immergutdrauf/bewusstleben/stories/534274/index.html

Verlorenes Erbe (Stmk): Baldwandgalerie – Pionierbauwerk der Technik

In der sehenswerten TV-Serie „Verlorenes Erbe“ (von Rupert Reiter-Kluger) im ORF 2-Vorabendprogramm (“Studio 2”) wurde am 21. Februar 2022 die Badlwandgalerie in Peggau bei Graz behandelt.

ORF-FERNSEHBERICHT (5 min): https://tvthek.orf.at/profile/Studio-2/13890037/Studio-2/14125144/Verlorenes-Erbe-Badlwand/15109598 (ORF Studio 2, ‘Verlorenes Erbe: Badlwand’, 21.2.2022)

Die weltberühmte Semmeringbahn zu bauen war eine technische Meisterleistung. Wichtige Erfahrungen dazu sammelte man zuvor beim Bau der Badlwandgalerie im Murtal bei Peggau, der ersten Talenge nördlich von Graz. Diese Erfahrungen, sagt der ehemalige steirische Landeskonservator Friedrich Bouvier gegenüber dem ORF, wurden für die Galerien und Tunnelbauten am Semmering genützt, die am Semmering im großen Stil angelegt wurden. Die Badlwandgalerie wurde 1844 fertig gestellt und ist das erste technische Großbauvorhaben in der österreichischen Eisenbahngeschichte.  In der Talenge der Mur war es so schmal, dass Landstraße und Bahntrasse übereinander gestapelt werden mussten, und auch dazu musste vorher von der Felswand  gesprengt werden. Dann war die 363 Meter lange Badlwandgalerie 120 Jahre lang Zugstrecke zwischen Graz und Wien. Ab 1966 diente die Badlwandgalerie nur noch dem Straßenverkehr.

Situation am nördlichen Eingang der Badlwandgalerie: Die Straße führt auf der Decke der Galerie der Bahnstrecke, rechts die Mur, die in dieser Talenge vor dem Bau der in den Felsen geschnittenen Galerie keinen Platz für breite Verkehrswege ließ (noch abgesehen von der Hochwassergefahr). Daher verlief auch die Römerstraße an dieser Stelle über den Berghang rechts (Kugelstein); alte Ansichtskarte um 1900, CC BY-SA 4.0, Wikipedia

Durch die Verlegung der Bahntrasse auf die andere Murseite in den 1960er-Jahren sowie die Verlegung der Straße vom Dach der Galerie auf die Aufschüttung des später hinzugekommenen ehemaligen zweiten Gleises vor der Galerie wurde diese in den 1970er-Jahren selbst funktionslos, zumal die Galerie den Belastungen durch den Schwerverkehr kaum mehr stand hielt. Mario Ruml, Denkmalschutzexperte und Fachmann für die Badlwandgalerie, erklärt, dass die Zuständigkeiten, wer für die Erhaltung des Bauwerks aufkommt, nie genau geklärt wurden, ob die Bahn oder der Straßenerhalter dafür zuständig ist , dies hat sich bis in die Gegenwart hineingezogen. Jetzt, sagt Friedrich Bouvier, sind die Gewölbe nicht mehr zu halten, die haben sich in den letzten 30 Jahren langsam durch Einsturz verabschiedet, auch wegen Wasser und Steinschlag. Was jetzt von der historischen Substanz erhalten werden soll, ist die Außenhülle der Galerie ohne Gewölbe. Die denkmalgeschützte Badlwandgalerie bleibt ein Kuriosum und auch ein Stück Verkehrsgeschichte. Die Gemeinde Peggau, jetzt Eigentümerin der Badlwandgalerie, stellt gerade Überlegungen an, was mit ihr geschehen soll. Nach erfolgter Absicherung des Bauwerks wird möglicherweise ein Radweg über die Badlwandgalerie führen.

1020_Nordbahnhof_Ansicht_1900_klein

Altes Nordbahnhofgelände, Donnerstag, 24. Juni 2010

Auf den Spuren des alten Nordbahnhofes

Der Leiter des Bezirksmuseums Leopoldstadt, Franz Haas, führt durch die verbliebenen Objekte des alten Nordbahnhofes.
Festes Schuhwerk und Fotoapparat werden empfohlen. Die Abbrucharbeiten der letzten Reste des alten Nordbahnhofs (teilweise aus dem 19. Jahrhundert) werden aller Voraussicht nach Mitte Juli beginnen. – Dauer der Führung etwa 1 1/2 bis 2 Stunden.

Zeit: 17:30 Uhr (Treffpunkt)

Ort: Kassenschalter (ÖBB-Reisebüro), Praterstern (“Neuer Nordbahnhof”), 1020 Wien

Anmeldung erforderlich. Teilnahme nur für Mitglieder möglich.

Führungsbeitrag (Spende):  8.- Euro

Buch über den Nordbahnhof von Franz Haas