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Bergwerk Platzertal (Tirol): Einzigartige Einblicke in die Bergbaugeschichte

Gem. Pfunds (u. Tösens): Die denkmalgeschützte Bergwerksanlage Platzertal (15. Jh. bis 1910 in Betrieb) zählt mit bis 2815 m zu den höchstgelegenen Bergwerken Europas. Der Bergwerksverein Platzertal sieht Erwartungen nach Abschluss des Restaurierungsprojekts „weit übertroffen“. Stollen-Öffnung bleibt vorerst Vision. Traurig: Die Stolleneingänge mussten 1996 “aus Sicherheitsgründen” auf Anordnung der Berghauptmannschaft Innsbruck gesprengt werden. TIROLER TAGESZEITUNG-ARTIKEL WEITERLESEN: https://www.tt.com/artikel/17284993/neue-fenster-in-versunkene-bergbau-zeiten-im-tiroler-oberland-geoeffnet; ORF: “Altes Bergwerk in neuem Glanz” (2.9.2020, ORF): https://tirol.orf.at/stories/3064913

Bergwerk Platzertal auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Bergwerk_Platzertal.

Artikel Sonja Mitterer: “Das Bergwerk Platzertal in Tirol” in: unserer Zeitschrift “Denkma[i]l” Nr. 18/2014, S. 30f.: https://www.initiative-denkmalschutz.at/denkmail/Denkmail_Nr_19_web.pdf

Ältere Medienberichte: “Höchstes Bergwerk Europas für Jahrzehnte gesichert” (21.9.2018, Tiroler Tageszeitung): https://www.tt.com/artikel/14824457/hoechstes-bergwerk-europas-fuer-jahrzehnte-gesichert; “Wie sich die Knappen wuschen” (3.8.2018 Tiroler Tageszeitung): https://www.tt.com/artikel/14652549/wie-sich-die-knappen-wuschen;“Abenteuer macht Winterpause” (30.9.2017, Tiroler Tageszeitung): https://www.tt.com/artikel/13494871/abenteuer-macht-winterpause; “Bergwerk-Retter krempeln im Platzertal die Ärmel hoch” (6.6.2017, Tiroler Tageszeitung): https://www.tt.com/artikel/13061096/bergwerk-retter-krempeln-im-platzertal-die-aermel-hoch; “Verein lässt goldene Zeit des Bergbaus aufleben” (14.4.2017, Tiroler Tageszeitung): https://www.tt.com/artikel/12856601/verein-laesst-goldene-zeit-des-bergbaus-aufleben; “Verein will Tor in das silberne Zeitalter öffnen” (16.6.2016, Tiroler Tageszeitung): https://www.tt.com/artikel/11632757/verein-will-tor-in-das-silberne-zeitalter-oeffnen; “Bergwerk Platzertal: Restaurierung Bergstation” (24.8.2013, MeinBezirk): https://www.meinbezirk.at/landeck/c-lokales/bergwerk-platzertal-restaurierung-bergstation_a669645; “Tösens: Bergwerk Platzertal soll wieder auferstehen” (MeinBezirk, 22.7.2013): https://www.meinbezirk.at/landeck/c-lokales/toesens-bergwerk-platzertal-soll-wieder-auferstehen_a641348

Hinterstoder (OÖ): Villa Peham trotz Abriss 2015 weiterhin unter Denkmalschutz?

In der Nacht vom 6. auf den 7. September 2015 (Sonntag auf Montag) brannte die denkmalgeschützte Villa Peham in Hinterstoder im oberösterreichischen Traunviertel lichterloh, rasch wurde Brandstiftung als Ursache festgestellt, unbekannte Täter waren eingebrochen und hatten am Dach Feuer gelegt (Fotos und Video nach dem Brand). Bereits im November 2015 begannen die Abrissarbeiten des ehemaligen Landes-Erholungsheims unweit der Polsterlucke. Doch aus bisher noch unerfindlichen Gründen blieb die Villa Peham im Bundesdenkmalamt weiterhin als Denkmal gelistet (vgl. Denkmalliste 2020). Die Villa Peham am Goierweg 21 wurde 1924-1926 für den Wiener Gynäkologen Prof. Dr. Heinrich Peham als geräumiges Ferienhaus mit Gästezimmern von den bekannten Architekten Siegfried Theiss (1882-1963) und Hans Jaksch (1879-1970) erbaut.

Villa Peham nach Brand, Hinterstoder

Die Villa Peham nach dem Brand vom 7.9.2015, Foto: privat

2007 kaufte die Gemeinde Hinterstoder die per Verordnung (§ 2a) denkmalgeschützte Villa vom Land Oberösterreich. So stellen sich Fragen: Wurde das Bundesdenkmalamt nicht über den Abriss informiert? War der Abriss rechtskonform?  Letztere Frage gelang dieser Tage erneut in den Fokus, da an dessen Stelle jetzt ein umstrittens Luxus-Campingressort entstehen soll. Die Projektgegner schalteten das Bundesdenkmalamt ein. Der Bürgermeister soll beim Abriss des historischen Gebäudes voreilig agiert haben, um rasch Platz für neue Projekte zu schaffen. Der Bürgermeister von Hinterstoder, Helmut Wallner (ÖVP) rechtfertigt sich: „Nach dem Brand habe ich in erster Linie nicht an das Denkmalamt gedacht. Jetzt werden wir die Sache wieder reparieren. Aber einen vollständigen Wiederaufbau der Peham-Villa können und konnten wir uns nicht leisten“. Karin Zörrer Zeiner hat nun die Petition “Rettet das Hintere Stodertal ! Das Villa Peham – Areal (nahe Schiederweiher) soll Grünland bleiben!” gestartet. Darin wird zur Villa selbst ausgeführt: “Die denkmalgeschützte Villa Peham wurde am 07.09.2015 unter bisher ungeklärten Umständen durch Brandstiftung beschädigt und danach ohne Genehmigung des Denkmalamts einzuholen abgerissen.”

Medienberichte zum umstrittenen Campingplatz: OÖN (9.3.2021): Petition: Rettung des Stodertals; Tips (29.1.2021): Bebauungsplan für Luxus-Resort in Hinterstoder einstimmig beschlossen;  Krone (8.9.2020): In Hinterstoder: Für Luxuscamp sogar den Herzog verärgert

Villa Peham nach Brand, Hinterstoder

Die Villa Peham nach dem Brand vom 7.9.2015, Foto: privat

Medienberichte zu Brand und Abriss der Villa Peham:

3. März 2021, Krone
Betreiber verwundert: ‘Wir errichten hier doch kein Atomkraftwerk!’: https://www.krone.at/2356214

26. November 2015, Oberösterreichische Nachrichten
Millionenschaden: Peham-Villa wird nach Brand abgerissen: https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/steyr/Millionenschaden-Peham-Villa-wird-nach-Brand-abgerissen;art68,2042005

8. September 2015, Laumat.at
Ermittlungen nach Brand eines denkmalgeschützen Erholungsheimes in Hinterstoder: https://www.laumat.at/medienbericht,ermittlungen-nach-brand-eines-ehemaligen-erholungsheimes-in-hinterstoder,4551.html

8. September 2015, Oberösterreichische Nachrichten
Feuer in Erholungsheim war Brandstiftung: https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Feuer-in-Erholungsheim-war-Brandstiftung;art4,1966057

Literatur:

Georg Schwalm-Theiss, Theiss & Jaksch, Architekten 1907-1961, Wien 1986, Seite 78

Korneuburg (NÖ): Lösung für verwahrloste, älteste Synagoge Österreichs in Sicht?

Die ehemalige Synagoge in Korneuburg ist der älteste erhaltene Bau seiner Art in Österreich und zählt zu den bedeutendsten Zeugnissen mittelalterlicher Synagogenarchitektur im deutschsprachigen Raum, sie wurde zwischen 1306 und 1325 errichtet (Gutachten Prof. Ferenc David, ungarisches Denkmalamt, 1982 oder 1985). Bis zur Vertreibung der Juden aus Korneuburg im Jahr 1420 wurde der Synagogenbau religiös genutzt. Damals wurde die Synagoge konfisziert und danach als landesfürtlicher Schüttkasten benutzt. Das oft umgebaute Bauwerk befindet sich östlich des Hauptplatzes  in der Roßmühlgasse (Propst Bernhard-Straße 6) in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Stadtmauer. Doch fristet sie weiterhin leider ein würdeloses Dasein als Garage. Aufregung herrschte im Herbst 2007, als der Eigentümer die historische Mauer aufbrach und eben dieses Garagentor einbaute. Diese Arbeiten widersprachen den Denkmalschutzauflagen und wurden daraufhin gestoppt. Das veranlasste die “Arge jüdisches Leben im Bezirk Korneuburg” rund um Gerhard Meseck dazu, eine Unterschriftenaktion 2008 für die würdevolle Erhaltung der Synagoge zu starten. Nun gibt es erneut Hoffnung für das Bauwerk, nachdem die Stadt Korneuburg schon mehrfach um den Erwerb des Synagogenbaus erfolglos bemüht hatte. Bürgermeister Christian Gepp (ÖVP) berichtet von neuerlichen Gesprächen mit dem Eigentümer, die in Bezug auf Verkauf an Stadtgemeinde nun vielversprechend klingen. Bereits 2015 gab es eine Ausstellung im Korneuburger Stadtmuseum („Synagoge – Rossmühle – Garage: Für immer Ruine?“), mit dem Anliegen, zumindest in der Ausstellung dem Bau seine Würde zurückzugeben. Mit Skizzen und Visualisierungen wurde der Tempel in seiner alten Pracht und hohem Dach dargestellt. Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts wurde es von der Stadt an verschiedene Handwerker vermietet, bevor es an den Bürger Johannes Rosmüller kam, der darin seine Mühle einrichtete (daher der Name „Roßmühle“). Nach einem Brand im Jahr 1766 diente das Gebäude als Lagerraum. Das Dach wurde 1942 bei einem Sturm zerstört. Seit 1980 ist das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Seither wurden sämtliche Bauarbeiten seitens des Korneuburger Bauamtes gestoppt.

Medienberichte:

10. August 2021, Der Standard
Warum Österreichs älteste Synagoge als Garage verwittert. Der historisch wichtige Bau in Korneuburg fristet ein würdeloses Dasein. Nun könnte endlich eine Lösung für das Problem gefunden werden: https://www.derstandard.at/story/2000128744932/warum-oesterreichs-aelteste-synagoge-als-garage-verwittert

9. Juni 2015, MeinBezirk
Von der Synagoge zur Garage. Es ist das älteste Gebäude der Stadt: die ehemalige Synagoge. Klaus Köhler widmet derzeit dem Gotteshaus eine bemerkenswerte Ausstellung im Stadtmuseum: https://www.meinbezirk.at/korneuburg/c-lokales/von-der-synagoge-zur-garage_a1375200

22. Mai 2015, NÖN
Ausstellung: Synagoge: „Der Erwerb wird schwierig“. Die Geschichte der Synagoge vom Beginn bis heute war Thema im Kulturzentrum: https://www.noen.at/korneuburg/ausstellung-ueber-synagoge-der-erwerb-wird-schwierig-top-4333424

17. Dezember 2014, MeinBezirk
Benefizkonzert für die Synagoge Korneuburg. In der Stadtpfarrkirche fand ein Benefizadventkonzert zugunsten der Korneuburger Synagoge statt: https://www.meinbezirk.at/korneuburg/c-lokales/benefizkonzert-fuer-die-synagoge-korneuburg_a1191535

20. März 2008, Der Standard
Korneuburg : Älteste Synagoge bleibt Ruine. Im Weinviertel steht die älteste Synagoge Österreichs: Versuche, den um 1325 errichteten Bau zu sanieren, scheitern seit 20 Jahren: https://www.derstandard.at/story/3268657/korneuburg–aelteste-synagoge-bleibt-ruine

6. Februar 2008, Der Falter
Garage statt Tempel? (Bezahlschranke): https://www.falter.at/zeitung/20080206/garage-statt-tempel/1659400018

Quellen / Linktipps:

Die Korneuburger Synagoge auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_Korneuburg

Museumsverein Korneuburg, Korneuburgs Synagoge, das jüdische Bethaus (04.05.2021): https://www.museumsverein-korneuburg.at/blog/korneuburgs-synagoge-das-j%C3%BCdische-bethaus

Die spätere „Roßmühle“ in Korneuburg (Arne Herbote, Simon Paulus): Das als Ruine erhaltene Bauwerk der ehemaligen Synagoge in Korneuburg dürfte zu den bemerkenswertesten und wichtigsten Zeugnissen mittelalterlicher Synagogenarchitektur im deutschsprachigen Raum zählen (David, Jüdische Kulturzeitschrift, Heft 66, 09/2005): https://davidkultur.at/artikel/die-spatere-8222rossmuhle8220-in-korneuburg

Arge jüdisches Leben im Bezirk Korneuburg, Synagoge in der Rossmühlgasse in Korneuburg. Vor 600 Jahren gemauert. In Korneuburg, März 2008 (4-seitige Publikation): https://issuu.com/elisabeth_kerschbaum/docs/info_flyer_01e

Jelena Malic, Adaption der Synagoge “Rossmühle” in Korneuburg, Diplom-/Masterarbeit an der TU Wien, Oktober 2015: https://repositum.tuwien.at/bitstream/20.500.12708/2784/2/Malic%20Jelena%20-%202015%20-%20Adaption%20der%20Synagoge%20Rossmuehle%20in%20Korneuburg.pdf

Die Jüdische Gemeinde in Korneuburg: https://www.xn--jdische-gemeinden-22b.de/index.php/gemeinden/k-l/1105-korneuburg-niederoesterreich

Einzigartig! SOS. Die ma. [mittelalterliche] Synagoge in Korneuburg (2 Min Youtube-Video): https://www.youtube.com/watch?v=cuf0jdhdsrs

Verlorenes Erbe (Wien): Die Kuffner-Villen in Dornbach und Oberdöbling

In der sehenswerten TV-Serie „Verlorenes Erbe“ (von Rupert Reiter-Kluger) im ORF 2-Vorabendprogramm (“Studio 2”) wurde am 13. Juni 2022 die beiden verlorenen Kuffner-Villen in Wien (17. und 19. Bezirk) vorgestellt. ORF-FERNSEHBEITRAG (5 MIN): https://tvthek.orf.at/profile/Studio-2/13890037/Studio-2/14138879/Verlorenes-Erbe-Kuffner-Villen/15181826 (ORF Studio 2, ‘Verlorenes Erbe: Kuffner Villen’)

Im ORF-Interview erzählt James von Klemperer, ein US-amerikanischer Architekt aus New York (Architekturbüro Kohn Pedersen Fox), der gerade in Wien den neuen UniCampus am Steinhof plant (vgl. iD-Bericht: “Steinhof: Central European University (CEU) plant Pavillons um”), von seiner Familiengeschichte, den Kuffners. Die Familie Kuffner lässt sich bis ins 17. Jh. in die südmährische Stadt Lundenburg ( Břeclav) zurückverfolgen. Ignaz und Jakob Kuffner kauften 1850 eine Brauerei in Ottakring, die durch Ausbau und Modernisierung der Kuffner-Brauerei ein sehr bekanntes Bierimperium erschufen (heute Ottakringer Brauerei). Das Ottakringer Bier würde heute noch Kuffner heißen. Seine Familie hat ihr gesamtes Vermögen nach dem Anschluss an Nazi-Deutschland verloren und das Land verlassen müssen. Ein Teil der Familie wurde in Auschwitz ermordet, der Vater von Klemperer schaffte es nach New York. Nach dem Krieg wurde die Familie teilweise entschädigt. Das Bier machte die Kuffner damals reich, sodass sie sich u.a. zwei Villen bauen konnten. Die eine Villa stand in Dornbach (Promenadegasse 19, 17. Bezirk Hernals), heute steht an ihrer Stelle ein Gemeindebau. Von der zweiten Kuffner-Villa in Wien-Oberdöbling steht heute nur noch die Einfriedung (Vegagasse 20). Heute erinnert die Kuffner-Sternwarte an die große Geschichte der Familie, den Kuffner-Nachfahren ist die Sternwarte ein besonderes Anliegen und finanzieren weiter die Erhaltung mit.

Die Kuffner-Villa in Oberdöbling (Döblinger Cottage)

Wilhelm und Camilla Kuffner ließen sich von 1905-1908 vom bekannten ArchitektenKarl König eine prachtvolle Neorenaissance-Villa nach französischen Vorbildern erbauen (Vegagasse 20, Gymnasiumstraße 85, Lannerstraße 2-8). Leider sind von der Kuffner-Villa keine Fotos von den Innenräumen bekannt. In der Zeitschrift “Der Bautechniker” wird das reiche Interieur ausführlich beschrieben (siehe: “‘Der Bautechniker’ Nr. 9, 3. März 1911, Seite 187-189“). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Villa von den Amerikanern zunächst als Schule für die Kinder der Besatzungssoldaten genutzt, danach hat der Direktor des Realgymnasium XIX die Villa 1955 für die unter Raumnot leidende Schule anmieten können. 1959 erwarb die Gemeinde Wien die Liegenschaft von den überlebenden Erben. Am 26. Dezember 1960 erreichte die Gemeinde Wien als Grundstückseigentümerin bei der Baubehörde eine Abbruchbewilligung, Mitte Februar 1961 war die Kuffner-Villa geschleift. An ihrer Stelle wurde das “Haus Döbling”, ein Studentenheim der Stadt Wien mit mehreren Gebäuden in zwei Etappen vom Architekten Fred Freyler errichtet (1962-63 und 1968-69). 2013 wurden drei Häuser davon abgerissen, um Platz für Genossenschaftswohnungen zu machen. Das nunmehr deutlich verkleinerte Haus Döbling wurde renoviert und in Base19 (www.base19.at) umbenannt.

Kuffner-Villa in Wien-Oberdöbling

Die Kuffner-Villa in der Vegagasse 20, 1190 Wien, Foto: 1911, (c) Der Bautechniker, Nr. 9

Villa Kuffner in Wien-Oberdöbling, Generalstadtplan 1912

Villa Kuffner mit Garten im ‘Generalstadtplan 1912’ (überlagert mit rezentem Stadtplan), Vegagasse 20, Lannerstraße 2-8, Gymnasiumstraße 85, 1190 Wien (Wien Kulturgut; https://www.wien.gv.at/kulturportal/public)

Quellen (u.a.):

Dieter Klein, “Entschwundene Mosaikstücke des Cottage-Viertels”, in: “Das Wiener Cottage. Der Traum vom gesunden Wohnen” (Hrsg. Heidi Brunnbauer / Erich Stöger, 150 Jahre Wiener Cottage Verein 1872-2022), Seite 327-344 (Seite 333 f.: XIX., Gymnasiumstraße 85 / Lannerstraße 2-8 / Peter-Jordan-Straße 1 / Vegagasse 20: Villa Kuffner)

– ‘Die Villa Kuffner in Wien-Döbling’, in: ‘Der Bautechniker’ Nr. 9, 3. März 2011, Seite 187 ff.: https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=bau&datum=1911&page=207&size=46

– Christian Michael Springer, ‘Die Villa Kuffner. Vegagasse 20″, in: ‘Döblinger Extrablatt’, Nr. 19 / 2018, Seite 4 f.: https://www.xn--dbling-wxa.com/extrablatt/doc/Extrablatt-19va.pdf

– [Die Kuffner] Brauerei Oberdöbling [und die Villa Kuffner in der Vegagasse 20] (Seen süchtig (Stefan Mayerhofer, Wien)): https://seen-suechtig.jimdofree.com/wiener-brauereien/oberd%C3%B6bling

Die Kuffner-Villa in Hernals (Dornbach)

Abgerissen wurde auch die Kuffner-Villa in Dornbach (Promenadegasse 19, 17. Bezirk Hernals). Moriz von Kuffner hat die Villa – wie auch die heute noch bestehende Kuffner-Sternwartenach Plänen des Architekten Franz von Neumann jun. im Heimatstil errichten lassen. Ein Bericht von Neumann erschien 1895 in der “Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines” ab S. 453. Auf dem Areal steht heute ein Gemeindebau, der 1953-54 errichtet wurde (Promenadegasse 19; Heuberggasse 42-50).

Kuffner-Villa in Wien-Dornbach

Die Villa Kuffner in der Promenadegasse 23, historisches Foto, Gartenansicht, Zeitschrift des Österr. Ingenieur- und Architektenvereines, 1895

Die Kuffner-Villa in Wien-Dornbach

Gartenplan und Grundriss Tiefparterre, Zeitschrift des Österr. Ingenieur- und Architektenvereins, 1895

Historische Fotos der Villa Kuffner in Dornbach:

– Foto 1899, Straßenfront (Seitenansicht), Fotograf: August Stauda (Sammlung Wien Museum): https://josefauer.com/wien-1899-villa-kuffner

– Foto 1905, Gartenseite (koloriert; ÖNB): https://josefauer.com/wien-1905-villa-kuffner

Villa Kuffner in Wien-Dornbach, Generalstadtplan 1912

Villa Kuffner mit Garten im ‘Generalstadtplan 1912’ (überlagert mit rezentem Stadtplan), Promenadegasse 19, Heuberggasse 42-50, 1170 Wien (Wien Kulturgut; https://www.wien.gv.at/kulturportal/public)

Weitere Quellen:

– Die vertriebene Familie Kuffner. Material und Korrekturen zum Buch “Familie Kuffner” von Klaudia Einhorn. Herausgegeben vom Verein Kuffner-Sternwarte, 2017: http://kuffner-sternwarte.at/sternwarte/familie-kuffner.php

– Katja Fischer, “Jüdische Kunstsammlungen in Wien vor 1938 am Beispiel der Familie Kuffner” (Diplomarbeit), Wien 2008: https://phaidra.univie.ac.at/download/o:1250360

St. Pölten (NÖ): Leiner Stammhaus: Planungsstart am Rathausplatz

Planungsstart für neues Stadtquartier der Signa-Gruppe im Zentrum von St. Pölten: Am Rathausplatz stehen drei Häuser, die zusammen das Leiner-Stammkaufhaus bilden. Davon steht das kleinere Barockhaus per Bescheid unter Denkmalschutz (Rathausplatz 7). Jetzt soll groß umgebaut werden. ORF-FERNSEHBERICHT: https://tvthek.orf.at/profile/Niederoesterreich-heute/70017/Niederoesterreich-heute/14048379/Leiner-Umbau-trotz-Krise/14680573; ORF-Bericht lesen: https://noe.orf.at/stories/3044081 +++ ACHTUNG: Aktuelle Medienberichte vermitteln den Eindruck, als ob nur die Fassade des Hauses unter Denkmalschutz stünde. Dies ist falsch(!), das gesamte Gebäude steht unter Denkmalschutz (unsere Initiative Denkmalschutz hat den originalen Denkmalschutz-Bescheid aus dem Jahr 1963 ausgehoben). +++ Das Leiner-Areal zwischen dem Rathausplatz und der Julius-Raab-Promenade soll jetzt großflächig abgerissen werden. Spannend bleibt, wieviel vom denkmalgeschützten Gebäude erhalten bleiben wird, u.a. besitzt das Haus noch ein „weitgehend original erhaltenes Grabendach“ (Zitat ÖKT). +++ Weitere Medienberichte: NÖN (14.4.): https://www.noen.at/st-poelten/zentrum-von-st-poelten-leiner-stadtquartier-planungsstart-fuer-city-projekt-st-poelten-signa-leiner-tiefgarage-konferenzzentrum-bauprojekt-201101204; Kurier (14.4.): https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/st-poelten-hotel-am-leiner-areal-wird-trotz-corona-krise-gebaut/400811876; MeinBezirk.at (14.4.): https://www.meinbezirk.at/st-poelten/c-wirtschaft/startschuss-fuer-neues-leiner-stadtquartier-samt-hotel_a4031547 +++ Beschreibung Haus Rathausplatz 7 ( = Roßmarkt 14): “Das Haus geht im Kern auf einen Umbau eines bestehenden Gebäudes im frühen 17. Jahrhundert zurück, das in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts barockisiert wurde. Seit spätestens 1838 befand sich ein Bettfedernhändler im Gebäude. 1910 erwarb Rudolf Leiner Senior das Gebäude, es ist somit das Stammhaus der Leinerkette. Die letzten Jahre seines Lebens diente es Rudolf Leiner als Wohngebäude.” (Quelle: Denkmalliste Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_St._P%C3%B6lten_(Stadtteil)). +++ In der Österreichischen Kunsttopographie (ÖKT) über St. Pölten (Hrsg. Bundesdenkmalamt; 1999) ist das Gebäude auf Seite 206 f. ausführlich beschrieben (vgl. https://bda.gv.at/publikationen/details/oesterreichische-kunsttopographie-band-liv-st-poelten/). +++ In der originaler SIGNA-Presseaussendung (30.1.2020) heißt es: “die denkmalgeschützten Bauteile entlang des Rathausplatzes bleiben erhalten” (siehe: https://www.signa.at/de/news/st-poelten-neues-stadtquartier-mit-leiner-stammhaus-geplant). Originale Meldung der Stadt St. Pölten (30.1.2020): “Leiner: Hotel kommt, Möbelhaus bleibt”: https://www.st-poelten.at/news/14195-leiner-hotel-kommt-moebelhaus-bleibt +++ Das Leiner-Areal (zwischen Rathausplatz und Roßmarkt) auf Google Maps: https://www.google.at/maps/place/Rathauspl.+1,+3100+St.+P%C3%B6lten/@48.2051912,15.6216098,190m/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x477278a58d35d95d:0xf9f4e79b0d5c9df0!8m2!3d48.2043478!4d15.6230067). +++ Ältere Medienberichte: ORF: “St. Pölten: Leiner-Filiale wird Stadtquartier” (30.1.2020): https://noe.orf.at/stories/3032527; Der Standard: https://www.derstandard.at/story/2000113971020/st-poelten-signa-plant-stadtquartier-beim-leiner-stammhaus; NÖN: https://www.noen.at/st-poelten/plaene-fuer-leiner-gebaeude-neue-wohnungen-und-hotel-am-st-poeltner-rathausplatz-st-poelten-rene-benko-signa-leiner-rathausplatz-st-poelten-christoph-schwarz-hotelbau-wohnungsbau-188456781; Bezirksblätter: https://www.meinbezirk.at/st-poelten/c-wirtschaft/leiner-stammhaus-wird-verkleinert-neues-lifestyle-hotel-mit-konferenzzentrum-geplant_a3898755.

Schwaz (Tirol): Abrissgefahr für denkmalgeschützte Innbrücke

Die Innbrücke in der Stadt Schwaz wurde 1927/28 nach einem Entwurf von Clemens Holzmeister erbaut. In den nächsten drei Jahren könnten sich entscheiden, ob die 92 Jahre alte, denkmalgeschützte Steinbrücke abgerissen wird (Die Brücke steht per Verordnung unter Denkmalschutz; gemäß § 2a Denkmalschutzgesetz = verfahrensmäßige Prüfung noch ausständig, Erhaltungs- bzw. Denkmalschutzwürdikgeit mit Wahrscheinlichkeit zu erwarten). Seitens der Wildbach- und Lawinenverbauung und des Wasserbauamtes will man eine neue Brücke, da die Steinbrücke bei Hochwasser die größte Verklausungsproblematik im Unterinntal darstellt, doch das Bundesdenkmalamt möchte die Brücke auf jeden Fall erhalten. Angezweifelt wird aktuell auch, ob die Brücke wirklich von Clemens Holzmeister entworfen wurde. TIROLER TAGESZEITUNG (TT) WEITERLESEN: https://www.tt.com/artikel/17085881/plaene-in-schwaz-silberstaedter-schlagen-bruecke-in-richtung-vomp +++ Innbrücke-Beschreibung (Achleitner): “Entwurf: Tiroler Landesbauamt, Architektonische Gestaltung: Clemens Holzmeister, Ausführung: Mayreder, Kraus & Co., 1927-29. Bemerkenswert bei der Schwazer Brücke ist, daß ihr technischer Entwurf nach dem architektonischen von Holzmeister verfaßt wurde. Das Tragwerk ist aus Plattenbalken-Gelenkträgern über zwei Flußpfeilern, volle Stahlbetonbrüstung. Lichte Weite 84 m (25,50 + 33,80 + 25,50).” Zitat aus: Friedrich Achleitner, “Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert” (Band I, Salzburg und Wien 1980, Seite 336) +++  Älterer Medienbericht: Geschütze Steinbrücke in Schwaz droht der Abbruch” (21.5.2019; TT): https://www.tt.com/artikel/15664278/geschuetzer-steinbruecke-in-schwaz-droht-der-abbruch +++ Weitere Medienberichte (darin Steinbrücke erwähnt): “Vom Verkehr bis zu Bauprojekten: Schwazer sprechen Probleme an” (19.11.2019, TT): https://www.tt.com/artikel/16238091/vom-verkehr-bis-zu-bauprojekten-schwazer-sprechen-probleme-an; Parkhaus beschäftigt Schwazer Stadtforum” (15.11.2018; TT): https://www.tt.com/artikel/15015773/parkhaus-beschaeftigt-schwazer-stadtforum +++ Hochwasserproblematik: “Erhöhte Hochwasserwarnung in Schwaz” (11.6.2019): https://www.meinbezirk.at/schwaz/c-lokales/erhoehte-hochwasserwarnung-in-schwaz_a3449319 +++ Die Steinbrücke in Schwaz auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Steinbr%C3%BCcke_(Schwaz) ; Steinbrücke / “Clemens Holzmeister-Brücke” auf der Website der Stadtgemeinde Schwaz: https://qr.schwaz.at/brueckenverzeichnis/steinbruecke und in der Denkmalliste Schwaz (Wikipedia): https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Schwaz +++ Beschreibung im Tiroler Kunstkataster: Die Straßenbrücke / Innbrücke: https://gis.tirol.gv.at/kunstkatasterpdf/pdf/16468.pdf sowie Figurenbildstock mit Statue hl. Johannes Nepomuk: https://gis.tirol.gv.at/kunstkatasterpdf/pdf/16542.pdf (Verbleib der im Dehio-Handbuch erwähnten spätbarocken “Johannes-Nepomuk-Statue auf der Innbrücke, um 1740″ unbekannt bzw. erschließt sich unserem Verein Initiative Denkmalschutz anhand der Literatur nicht;  vgl.: Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Tirols, Topographisches Denkmälerinventar, hrsg. Bundesdenkmalamt, Wien 1980, Seite 715). +++ Der Architekt Clemens Holzmeister, Eintrag im Architektenlexikon: http://www.architektenlexikon.at/de/241.htm sowie auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Clemens_Holzmeister.

Mozarteum Salzburg: Trotz Denkmalschutz-Protest Umbaustart mit Teilabriss

Die Stiftung Mozarteum startet mit dem großen Umbau beim Mozarteum Salzburg Gebäude: Hauptstück ist der Neubau eines modernen Glasfoyers, das künftig die beiden Hauptgebäude miteinander verbinden soll. Entstanden ist das denkmalgeschützte Gebäudeensemble in der Schwarzstraße 26-28 aus der Verbindung der 1910-11 um- bzw. ausgebauten ehemaligen Villa Lasser mit dem 1912 bis 1914 realisierten Jugendstilneubau des Münchner Architekten Richard Berndl. Da dafür der denkmalgeschützte, historische Verbindungstrakt abgerissen werden muss, sorgte das Projekt im Vorfeld für zum Teil heftige Proteste. Auch das Bundesdenkmalamt kam scharf in Kritik. Diesen Montag, 21.9.2020, ist der erste Bagger aufgefahren. ORF-FERNSEHBERICHT (3 MIN; 23.9.2020): https://tvthek.orf.at/profile/Salzburg-heute/70019/Salzburg-heute/14065740/Neun-Millionen-fuer-Verbindungsbau/14766286; ORF-BERICHT LESEN: https://salzburg.orf.at/stories/3068231 +++ Weitere aktuelle Medienberichte (23.9.2020): “Altes Mozarteum erhält neues Gesicht” (Salzburger Nachrichten): https://www.sn.at/salzburg/politik/altes-mozarteum-erhaelt-neues-gesicht-93236239; “Nach einem Jahrhundert: Baustart für Umbau des Mozarteums” (Krone): https://www.krone.at/2236195; “Ein gläsernes ‘Nichts’ für Mozart” (DrehPunktKultur): http://www.drehpunktkultur.at/index.php/178-meldungen/14496-ein-glaesernes-nichts-fuer-mozart; “Stiftung Mozarteum Salzburg erhält ein ‘Facelifting'” (Oberösterreichisches Volksblatt): https://volksblatt.at/stiftung-mozarteum-salzburg-erhaelt-ein-facelifting

Älterer iD-Bericht mit vertiefenden Infos und Fotos:
24.7.2020: Mozarteum Salzburg: Bürgerinitiative gegen Foyer-Neubau
https://www.initiative-denkmalschutz.at/berichte/mozarteum-salzburg-buergerinitiative-gegen-foyer-neubau

Das Mozarteum Salzburg Gebäude auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Mozarteum_(Geb%C3%A4ude) sowie auf Salzburg Wiki: https://www.sn.at/wiki/Mozarteum_(Geb%C3%A4ude)

Literaturtipp:

Hannes P. Schneilinger, “Dem Salzburger Gesamtkunstwerk ‘Mozarteum’ droht Gefahr”, in der Zeitschrift: Denkma[i]l, Nachrichten der Initiative Denkmalschutz, Nr. 25, September 2019, Seite 24-27, siehe: https://www.initiative-denkmalschutz.at/zeitschrift

Mozarteum Salzburg: Teilabriss trotz Denkmalschutz begonnen

Mit dem Abriss des Verbindungstraktes der beiden Mozarteums-Gebäude an der Schwarzstraße 24-26  wurde am Montag, 8. März 2021 begonnen. Dieser Mitteltrakt wird einem großen Glasfoyer weichen, das alte Pausenfoyer im Verbindungstrakt war seit langem zu klein geworden. Entstanden ist das denkmalgeschützte Gebäudeensemble aus der Verbindung der 1910-11 um- bzw. ausgebauten ehemaligen Villa Lasser mit dem 1912 bis 1914 realisierten Jugendstilneubau des Münchner Architekten Richard Berndl. Vorausgegangen ist dem Abriss ein Streit um den Denkmalschutz (noch dazu innerhalb des UNESCO-Weltkulturerbes “Das historische Zentrum der Stadt Salzburg”). Eine Bürgerinitiative hatte sich gegründet und sich für den Erhalt des in den frühen 1910er-Jahren erbauten Verbindungstraktes eingesetzt. Die Hintergründe, wie ein solcher Abriss trotz Denkmalschutz bewilligt werden konnte, entwickelte sich jedoch zu einem veritablen Skandal hinter den Kulissen (siehe: Der eklatante Sündenfall – Actio und Reactio”). Innerhalb von zwei Wochen soll der alte Mitteltrakt vollständig abgebrochen sein, im Herbst 2021 ist mit dem Beginn des Glasfoyer-Neubaues zu rechnen. Die Pläne stammen vom Salzburger Architektenbüro Maria Flöckner und Hermann Schnöll, die 2018 den Wettbewerb gewannen. Die Fertigstellung ist für Sommer 2022 geplant. Danach soll der Große Konzertsaal umfassend saniert werden. ORF-FERNSEHBERICHT ZUM NACHSEHEN (3 MIN): https://tvthek.orf.at/profile/Salzburg-heute/70019/Salzburg-heute/14084562/Abrissarbeiten-Mozarteum/14876856 +++ ORF-BERICHT LESEN: https://salzburg.orf.at/stories/3093941 (9.3.2021, “Teilabriss des Mozarteums hat begonnen”). +++ Salzburg24-Bericht: Bagger rollen durchs Mozarteum: Neuer Trakt mit großem Foyer wird gebaut” (mit vielen ABRISSFOTOS): https://www.salzburg24.at/news/salzburg/stadt/bagger-rollen-in-salzburger-mozarteum-100840819 +++ Salzburger Nachrichten: “Ins Mozarteum wird ein Durchblick gerissen” (10.3.2021; mit vielen ABRISSFOTOS): https://www.sn.at/salzburg/kultur/ins-mozarteum-wird-ein-durchblick-gerissen-100793179

Architektenwettbewerb, Mozarteum Salzburg, Siegerentwurf

Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs Mozarteum Salzburg, Pressefoto

Bericht auf der Website des Bundesdenkmalamtes (27.8.2018): “Barrierefreie Erschließung des Mozarteums durch einen neuen Verbindungsbau” (mit Plänen und Fotos): https://bda.gv.at/aktuelles/artikel/2020/08/barrierefreie-erschliessung-des-mozarteums-durch-einen-neuen-verbindungsbau

“Erweiterung Mozarteum Salzburg” (gbd Holding ZT GmbH) mit Projektfotos Neubau Glasfoyer: https://gbd.group/de/referenzen/erweiterung-mozarteum-salzburg

 

Der historische Verbinungstrakt, der abgerissen werden soll (Hofseite), Foto: Dez. 2018, (c) Markus Landerer, Initiative Denkmalschutz

Ältere iD-Berichte:

25. September 2020:  “Mozarteum Salzburg: Trotz Denkmalschutz-Protest Umbaustart mit Teilabriss”: https://www.initiative-denkmalschutz.at/berichte/mozarteum-salzburg-trotz-denkmalschutz-protest-umbaustart-mit-teilabriss
24. Juli 2020: “Mozarteum Salzburg: Bürgerinitiative gegen Foyer-Neubau” (inklusive Kapitel: “Der eklatante Sündenfall – Actio und Reactio”): https://www.initiative-denkmalschutz.at/berichte/mozarteum-salzburg-buergerinitiative-gegen-foyer-neubau

Mozarteum Salzburg, Gartenseite

Der historische Verbindungstrakt (Gartenseite), der abgerissen werden soll, Foto: Markus Landerer, Initiative Denkmalschutz

Weitere Medienberichte:

9. März 2021, Salzburg24
Stiftung Mozarteum wird umgebaut: Bauarbeiten bis Sommer 2022: https://www.salzburg24.at/news/salzburg/stadt/stiftung-mozarteum-wird-umgebaut-93227701

9. März 2021, APA
Umbau von Salzburger Mozarteum voll angelaufen
k.at: : https://k.at/news/umbau-von-salzburger-mozarteum-voll-angelaufen/401212783
Vorarlberg Online: https://www.vol.at/umbau-von-salzburger-mozarteum-voll-angelaufen/6921361
Tiroler Tageszeitung: https://www.tt.com/artikel/17926411/umbau-von-salzburger-mozarteum-voll-angelaufen

8. März 2021, Krone
Umbauarbeiten: Das Mozarteum ist zurzeit eine Baustelle: https://www.krone.at/2360232

Literaturtipp:

Hannes P. Schneilinger, “Dem Salzburger Gesamtkunstwerk ‘Mozarteum’ droht Gefahr”, in der Zeitschrift: Denkma[i]l, Nachrichten der Initiative Denkmalschutz, Nr. 25, September 2019, Seite 24-27, siehe: https://www.initiative-denkmalschutz.at/zeitschrift

Guggenthal (Sbg.): Abriss Brauerei-Ruine, ehemals denkmalgeschützt

Schnell ging es in den letzten Tagen: Nach Abrissbeginn am Montag, 16. August ist die Ruine des Brauereigebäudes im Gut Guggenthal (Gemeinde Koppl) am Fuße des Salzburger Hausbergs, dem Gaisberg gelegen, heute, vier Tage später, so gut wie gänzlich abgerissen. Nach einem Großbrand im Juni 2018 (fahrlässige Brandstiftung!) konnte der Eigentümer die Aufhebung des Denkmalschutzes der Brauereiruine (Brauhausstraße 1) im November 2019 erwirken. Nachdem nun der Bescheid für den Neubau einer Luxusimmobilie vorliegt, wurde jetzt der genehmigte Abriss vom neuen Eigentümerkonsortium vollzogen. Dafür sollen nun benachbarten anderen, zum Teil stark verfallenen, denkmalgeschützten Gebäude des Gut Guggenthals erfreulicher Weise endlich revitalisiert werden: Aus der Ceconi-Villa soll ein Hotel werden, der Braugasthof (Brauhausstraße 4) soll wiedereröffnet werden und in das Moarhäusl (Brauhausstraße 2) soll eine Greißlerei einziehen (vgl. Denkmalliste Koppl).

ORF-FERNSEHBEITRAG (1 MIN): https://tvthek.orf.at/profile/Salzburg-heute/70019/Salzburg-heute/14102519/Gut-Guggenthal-wird-abgerissen/14981646 (ORF ‘Salzburg Heute’, 18.8.2021, “Gut Guggenthal wird abgerissen”)

Erinnern möchten wir an dieser Stelle an unsere Presseaussendung der Initiative Denkmalschutz vom Juni 2019“Abriss Brauerei Guggenthal bei Salzburg – Ein systemischer Frevel im Denkmalschutzgesetz! Abbruch nach Großbrand im Juni letzten Jahres scheint jetzt fix. Bundesverwaltungsgericht hat letzten Einspruch abgewiesen. Denkmalschutzgesetz braucht Novellierung!: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20190617_OTS0009. Darin fordern wir das Ende des Anreizsystems für Unglücksfälle! Ob diese Unglücke zufällig, fahrlässig oder absichtlich geschehen, keinesfalls dürfen sich daraus Vorteile ziehen lassen. Ein Wiederaufbau in gleicher Form, egal wie viel historische Bausubstanz zerstört wurde, wäre wohl die effektivste Präventionsmaßnahme. Wir sind fest davon überzeugt, dass z.B. eine solche Maßnahme in Hinkunft viele Unglücksfälle verhindert.” (vgl. auch ORF-Bericht: “Guggenthal: Denkmalschutz will mehr Mitsprache” (18.6.2019): https://salzburg.orf.at/stories/3000881).

Brauereigebäude, Gut Guggenthal bei Salzburg

Das Baurereigebäude im Gut Guggenthal vor dem Brand (im Hintergrund der Nockstein), Oktober 2010, (c) User:Triq, CC BY-SA 3.0, Wikipedia

Medienberichte:

18. August 2021, Krone
Projekt-Start: Abriss beim Gut Guggenthal beginnt. Etliche Jahre stand das Gut Guggenthal in Koppl brach und unbewohnt. Nach einem verheerenden Brand im März 2018 kündigte Ende 2020 eine Investoren-Gruppe an, das Gelände wieder neu beleben zu wollen: Geplant ist ein Hotel, eine Greißlerei und die Wiedereröffnung des Braugasthofes. Dazu begann nun der Abriss der alten Brauerei: https://www.krone.at/2487163

17. August 2021, ORF
Abbruch von alter Brauerei Guggenthal gestartet. Der Abbruch der alten, früher denkmalgeschützten Brauerei in Koppl-Guggenthal (Flachgau) hat am Montag begonnen, berichten die „Salzburger Nachrichten“. Die Brauerei ist seit einem Großbrand 2018 nur noch eine Ruine: https://salzburg.orf.at/stories/3117268

17. August 2021, Salzburger Nachrichten
Nach Großbrand – Abriss der Ruine Guggenthal hat begonnen. Der Abbruch von Gut Guggenthal hat am Montag begonnen – mit strikten Naturschutz-Auflagen. Die Revitalisierung von Ceconi-Villa, Braugasthof und Moarhäusl soll bis Frühjahr 2023 fertig sein (Bezahlschranke): https://www.sn.at/salzburg/chronik/nach-grossbrand-abriss-der-ruine-guggenthal-hat-begonnen-108099217

17. August 2021, Salzburg 24
Alte Brauerei Guggenthal wird abgerissen. Ruine soll Platz machen für Luxusimmobilien (mit 19 Fotos): https://www.salzburg24.at/news/salzburg/flachgau/guggentahl-alte-brauerei-wird-abgerissen-108154063

Ältere iD-Berichte:

27. Dezember 2020, Guggenthal (Sbg.): Gefährdetes Gut vor Revitalisierung: https://www.initiative-denkmalschutz.at/berichte/guggenthal-sbg-gefaehrdetes-gut-vor-revitalisierung

23. Juni 2020, Guggenthal (Sbg.): Erneut Brand auf denkmalgeschütztem Gut: https://www.initiative-denkmalschutz.at/berichte/guggenthal-sbg-erneut-brand-auf-denkmalgeschuetztem-gut

17. Februar 2020, Gut Guggenthal bei Salzburg: Stützmauer von Ceconi-Villa eingestürzt: https://www.initiative-denkmalschutz.at/berichte/gut-guggenthal-bei-salzburg-stuetzmauer-von-ceconi-villa-eingestuerzt

Abbruchskandal in Wien: Biedermeierhaus Kaiserstraße 31 vor Abriss!

APA-OTS-Presseaussendung (www.ots.at), Initiative Denkmalschutz, 29. Juni 2022

Abbruchskandal in Wien: Biedermeierhaus Kaiserstraße 31 vor Abriss! Trotz Schutzzone und Denkmalschutz!

Initiative Denkmalschutz kritisiert Wiener Altstadtschutz scharf. Die “wirtschaftliche Abbruchreife” kann den Tod jedes Altstadthauses bedeuten. Bauordnung gehört dringend reformiert!

Wien (OTS) – Ursprünglich hätte das Biedermeierhaus in der Kaiserstraße 31 (7. Bezirk Neubau) revitalisiert werden sollen, doch plötzlich kam alles anders. Jetzt gibt die “wirtschaftliche Abbruchreife” dem Gebäude den Todesstoß, denn “die Kosten der notwendigen Sanierung dieses Gebäudes können nicht vom Ertrag der Liegenschaft nach Sanierung abgedeckt werden.” So wurde – unbemerkt von der Öffentlichkeit – am 27.10.2021 die Abbruchbewilligung erteilt (gemäß § 60 Abs. 1 lit. d Bauordnung). Die Vorarbeiten zum Abbruch laufen bereits. [Vgl. WienSchauen: Lücke auf Zeit (30.8.2019)]

Kaiserstraße – Ein geschlossenes Altstadtensemble wird zerstört

Das Biedermeierhaus Kaiserstraße 31 wurde 1803-04 erbaut und bildet mit den anschließenden Gebäuden Kaiserstraße 25-29 ein geschlossenes Altstadtensemble (Kloster Töchter vom Göttlichen Heiland), das auch deswegen eigens als Schutzzone gewidmet wurde. Und schon 1973 hat das Bundesdenkmalamt zumindest für die “Reliefs der Straßenfassade” (Muschelmotive) einen Schutz ausgesprochen.

Die “wirtschaftliche Abbruchreife” – ein Geschenk für Spekulanten?

Viele Altbauten (vor 1945 errichtet und von der Magistratsabteilung 19 (Architektur und Stadtgestaltung) als erhaltenswert beurteilt) wurden in letzter Zeit Opfer dieser “wirtschaftlichen Abbruchreife”. Hier nur eine kleine Auswahl: KRANZGASSE 24 (15. Bezirk), Abriss ca. März 2022 +++ GUDRUNSTRASSE 120 / HUMBOLDTGASSE 42-44 (10. Bezirk), Abriss Aug./Sept. 2021 +++ KRIEGLERGASSE 12 (3. Bezirk; Schutzzone), Abriss Februar 2021 +++ LEOPOLDAUER PLATZ 9 und 11 (Schutzzone), Abriss Aug./Sept. 2020.

Reform der Bauordnung und Ende dieser Berechnungsmethoden!

Die Berechnungsmethode dieser “wirtschaftlichen Abbruchreife” ist extrem benachteiligend für den Altbau, denn einerseits sind die Mieteinnahmen gedeckelt (im Gegensatz zum Neubau), andererseits lassen sich bei Neubauten zumeist deutlich mehr Geschoße errichten und somit mehr Einnahmen (Miete/Verkauf) erwirtschaften. Des Weiteren erspart man sich eine aufwändige Sanierung von Fassadendekor (usw.). Auch der dafür zuständige Altstadterhaltungsfonds kann – trotz zum Teil beträchtlicher Förderzusagen (bei Krieglergasse 12 waren es € 778.000) – diese Schieflage immer seltener ausgleichen. Daher fordert die Initiative Denkmalschutz eine Abschaffung der “wirtschaftlichen Abbruchreife” und damit ein Ende einer solchen Förderung von Abriss und Neubau. Es müssen neue Instrumente gefunden werden, um Eigentümer von Altbauten zu entlasten und die Altstadterhaltung zu sichern.

Rückfragehinweis:

Markus Landerer (0699/1024 4216) und Dr. Gerhard Hertenberger (0676/7723433)
Verein Initiative Denkmalschutz, Verein für den Schutz bedrohter Kulturgüter
www.initiative-denkmalschutz.at
Fuchsthallergasse 11/5
1090 Wien