Breite Gasse 15 (Wien): Abrisswut im Spittelbergviertel

Gleich hinter dem Museumsquartier befindet sich das um 1800 erbaute Biedermeierhaus zur Heiligen Dreifaltigkeit (Breite Gasse 15), das bereits seit über 20 Jahren leer steht und sich in einer Schutzzone befindet. 2002 kaufte das Haus ein Rechtsanwalt und wollte es offenbar aufstocken, doch das wurde abgelehnt. 2008 wurde gegen einen Sanierungsauftrag der Baupolizei erfolgreich berufen. Im Jänner 2014 wurde ein Antrag auf Erteilung einer Abbruchbewilligung gestellt, dieser wurde jedoch nach Erörterung mit der MA 37 vom Eigentümer wieder zurückgezogen. So verfällt das schmucke Haus mit Blendarkatur und Lünettenreliefs am Spittelberg immer mehr. Jetzt hat der Eigentümer einen neuen Anlauf gestartet und erneut um einen Abriss angesucht, berichtet WienSchauen (Twitter). 2014 gab es Bestrebungen das Gebäude gar unter Denkmalschutz zu stellen: Grüne, SPÖ und FPÖ stellten damals in der Bezirksvertretung im April 2014 einen gemeinsamen Antrag, damit das Haus seitens des Bundesdenkmalamtes unter Denkmalschutz gestellt wird. Dieser wurde damals mehrheitlich gegen die Stimmen der ÖVP angenommen. Doch das Bundesdenkmalamt hat nach einer Prüfung eine solche Unterschutzstellung auf Grund der gemäß Denkmalschutzgesetz hohen Ansprüche für eine Unterschutzstellung abgelehnt (eine solche Unterschutzstellung wurde zuvor bereits 2005 geprüft). Im “Kommentar der Anderen: Die Demolierer und der Denkmalschutz” (Standard, Mai 2014) schreibt die Essayistin Daniela Strigl: “Dieses drastische Beispiel für die grassierende Biedermeierhausvernichtungswut in Wien sollte hierzulande ein Anstoß zu ernsthaftem Umdenken auch in puncto Legistik sein: Würden Denkmal- und Ensembleschutzgesetz vorschreiben, dass an der Stelle eines geschützten Objektes kein neues oder wenigstens keines mit größerer Kubatur errichtet werden darf, würden viele Baudenkmäler gewiss rasch von ihrer Baufälligkeit genesen.” Und auch Peter Michael Lingens zeigte sich im Profil (Juli 2014) schockiert: “Wenn dieses Haus wirklich abgebrochen wird, ist es ein Gewaltverbrechen an Wien.”.KURIER-ARTIKEL WEITERLESEN: https://kurier.at/chronik/wien/neuer-anlauf-fuer-abriss-von-altem-biedermeier-haeuschen/401339100 (2.4.2021, “Neuer Anlauf für Abriss von altem Biedermeier-Häuschen”)

Breite Gasse 15, 1070 Wien

Das Biedermeierhaus Breite Gasse 15, Zustand 1997 (Foto: Kulturgüterkataster der Stadt Wien)

Historische Fotoaufnahme 1899 (August Stauda; Wien Museum – Online Sammlung): https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/78963-7-breite-gasse-15-ehem-nr-25-zur-heiligen-dreieinigkeit

Fotovergleich “Zeitensprünge” Breite Gasse 15: 1899 – 2020: https://www.zeitenspruenge.at/bild/584

Fotos 2014 von Erich J. Schimek für die Initiative Denkmalschutz: https://www.flickr.com/photos/id_ejs/sets/72157644460452624

Das Haus “Breite Gasse 15” auf dem Leerstandsmelder: https://www.leerstandsmelder.de/wien/zur-heiligen-dreieinigkeit-e5d8c

Ältere Medienberichte:

28. Dezember 2018, WienSchauen (Blog)
Jahrelanger Verfall: Behörden machtlos? https://www.wienschauen.at/breite-gasse-15-jahrelanger-verfall-behoerden-machtlos

Falter Nr. 36 / 2017
Nina Kreuzinger: Operation Abrissbirne. Die Immobilienbranche demoliert Wiener Gründerzeithäuser in den Außenbezirken. Erlebt Wien eine notwendige Modernisierung? Oder setzen Baufirmen einfach nur knallhart ihre Wünsche durch? — 4seitiger-Falter Bericht u.a. mit Breite Gasse 15 und Initiative Denkmalschutz

4. Dezember 2016, Der Standard
Wien: Angst vor Abriss des Gründerzeit-Stadtbilds [u.a. mit Initiative Denkmalschutz]. Obwohl die Stadt Wien versichert, sich für den Schutz alter Gebäude einzusetzen, beobachten Denkmalschützer ein Abrisstempo wie nie zuvor: https://www.derstandard.at/story/2000048650299/angst-vor-abriss-des-wiener-gruenderzeit-stadtbilds

4. November 2016, Vienna.at
Initiative Denkmalschutz kritisiert weiteren Hausabriss am Wiedner Gürtel. Bereits im vergangenen Jahr machte die Initiative Denkmalschutz auf eine “Abrisswelle” aufmerksam, die mehrere Bezirke und dabei schutzzonenwürdige Gebäude betrifft: https://www.vienna.at/initiative-denkmalschutz-kritisiert-weiteren-hausabriss-am-wiedner-guertel/5011912

4. August 2014, ORF Wien
ÖVP fordert Geld für Altstadterhaltung. Die Wiener ÖVP sieht Barock-, Biedermeider- und Jugendstilgebäude in Gefahr und fordert mehr Geld für die Altstadterhaltung. Die dafür vorgesehehen Mittel werden laut Obmann Manfred Juraczka für andere Zwecke verwendet: https://wien.orf.at/v2/news/stories/2661362

26. Juli 2014, Profil
Peter Michael Lingens: Ein Verbrechen an Wien: https://www.profil.at/meinung/peter-michael-lingens-ein-verbrechen-wien-377009

6. Mai 2014, Der Standard
Die Demolierer und der Denkmalschutz. Immobilienspekulanten wollen ganze Ensembles wegreißen – und die hiesige Politik schaut zu, wie “Wien zur Großstadt demoliert ” wird. Eine Anrufung der Dreifaltigkeit. Kommentar der anderen von Daniela Strigl: https://www.derstandard.at/story/1397522640331/die-demolierer-und-der-denkmalschutz

22. April 2014, MeinBezirk
Baujuwel in Breite Gasse droht Abriss. Bezirk fordert Denkmalschutz – Eigentümer will Neubau errichten: https://www.meinbezirk.at/neubau/c-lokales/baujuwel-in-breite-gasse-droht-abriss_a916157

7. November 2011, Heute
“Bitte dieses Haus nicht besetzen!” Linke Chaoten gegen alternatives Künstlerkollektiv – das ist Brutalität! Das beweist diese Geschichte aus der Breite Gasse 15 in Neubau: Seit Längerem (und offenbar in bestem Einvernehmen mit dem Hausherrn) nutzt die Künstlergruppe “Luntisten” ein leer stehendes Gebäude als Atelier: https://www.heute.at/s/-bitte-dieses-haus-nicht-besetzen–21982030

Quellen / Literatur:

– Dehio-Handuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Topographisches Denkmälerinventar, herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Band: Wien II bis IX. und XX. Bezirk, Wien 1993, Seite 294

– Antwortschreiben der MA 37 an die Initiative Denkmalschutz vom 11. Mai 2017

– Antwortschreiben der MA 37 an die Initiative Denkmalschutz vom 2. Mai 2014

– Protokoll der Bezirksvertretungssitzung im 7. Bezirk Neubau, 10. April 2014 (Antrag bzgl. Breite Gasse 15): https://www.wien.gv.at/bezirke/neubau/pdf/bvprotokoll10042014.pdf

Schörgelgasse 6 Abriss (Stmk): ‘Altes Graz liegt im Koma’

Vergeblich waren Einsprüche der Altstadtkommission sowie des Altstadt-Anwalts gegen den Abrissbescheid vom Jänner 2019. Nachdem bereits am 5. August letzten Jahres das Werkstättengebäude der ehemaligen Schlosserei des 200 Jahre alten Gebäudes Schörgelgasse 6 in der Kopernikusgasse abgerissen wurde, wurde dieser Tage mit dem Abriss des einstöckigen Haupthauses zur Schörgelgasse 6 (bzw. zum Dietrichsteinplatz) begonnen (6. Bezirk Jakomini). Grund für  den Abriss: Das Landesverwaltungsgericht Steiermark hat entschieden, die Erhaltung sei wirtschaftlich nicht zumutbar, daher konnte die Genehmigung nicht verwehrt werden. Dies war jedoch nur möglich, weil derzeit zu geringe Fördergelder zur Verfügung stehen. Peter Laukhardt, langjähriger Sprecher der Bürgerinitiative Soko Altstadt ist schockiert und resümiert: Das alte Graz liegt im Koma – zumindest am Ostrand des Dietrichsteinplatzes!“ Denn mit dieser Begründung könnte man fast jedes Altstadthaus in Graz abreißen. Gefördert wurde der Abriss auch durch den neuen Bebauungsplan, der Ende Juli letzten Jahres in Kraft getreten ist und eine höhere (dreigeschoßige) Bebauung erlaubt. Jetzt fürchtet er um das benachbarte einstöckige Haus am Dietrichsteinplatz 8. Dieses könnte als nächstes der Spitzhacke zum Opfer fallen. Die zuvor geäußerte Kritik der Altstadtkommission an dieser Höherzonung verhallte ungehört. Daher schlug Altstadtanwalt Armin Stolz bereits letzten Sommer Alarm. Er attestiert einen “zahnlosen Altstadtschutz”, die Abbruchproblematik hat sich – auch in der Altstadtschutzzone – in den letzten Jahren weiter verschärft. Das größte Problem: Immer öfter wird mit der “wirtschaftlichen Unzumutbarkeit” für den Abriss argumentiert und hatte damals für Herbst einen Vorschlag für ein verbessertes Altstadterhaltungsgesetz angekündigt.

Baubeschreibung (nach ÖKT): Pawlatschenhaus mit Schlosserei: “Dieses zweigeschossige Ensemble ist ein Rest des vorstädtischen Gewerbes am Dietrichsteinplatz. Besonders das schöne schmiedeeiserne Schlosserei-Schild ist ein deutliches Zeichen dieser einstmals so bedeutenden Zunft. Die Kellertür mit rundbogiger Steinrahmung und der Inschrift “J M 1818” weist auf einen Vorbesitzer hin, einen Johann May. Der Hoftrakt zeichnet sich durch einen schon selten gewordenen Balkongang auf Radkonsolen aus. Das Ensemble ist somit “als städtebauliche Erinnerung zu bewerten”.

Schörgelgasse 6 (mit weiteren Fotos) auf Baugeschichte.at (bzw. Grazwiki.at): https://baugeschichte.at/Sch%C3%B6rgelgasse_6.

Schörgelgasse 6, Graz

Schörgelgasse 6, Graz. Das Schlossereigebäude (links im Bild in der Kopernikusgasse) wurde am 5. August 2020 abgebrochen. Das Haupthaus zur Schörgelgasse bzw. Dietrichsteinplatz (rechts im Bild) folgte am 28. April 2021. Foto: 31.7.2020, (c) Markus Landerer, Initiative Denkmalschutz

Aktuelle Medienberichte:

29. April 2021, Krone
Schörgelgasse 6: Haus abgerissen: „Altes Graz liegt im Koma!“https://www.krone.at/2402296

29. April 2021, Kleine Zeitung
Altstadtschützer empört. Biedermeier-Zeile beim Dietrichsteinplatz wird abgerissen. Schon im Jänner 2019 gab es den Abbruchbescheid, gegen den der Altstadtanwalt kämpfte. Auf verlorenem Posten (Bezahlschranke): https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5972689/Altstadtschuetzer-empoert_BiedermeierZeile-beim-Dietrichsteinplatz

Ältere Medienberichte:

15. August 2020, Kleine Zeitung
Ex-Stadtplanungschef mahnt: ‘Es ist erschreckend, wie grauslich Graz schon ist’. Ein Gesetz, das nur die Interessen der Baulöwen bedient. Politiker, die zusehen, wie die Landeshauptstadt zubetoniert wird: Jetzt schlägt der ehemalige Stadtplanungschef Heinz Rosmann Alarm. (Anm.: Heinz Rosmann wirkt bei der “Initiative für ein unverwechslbares Graz” mit; Bezahlschranke): https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5852738/ExStadtplanungschef-mahnt_Es-ist-erschreckend-wie-grauslich-Graz

6. August 2020, Kleine Zeitung
Abbruch: Haus in der Schörgelgasse bereits teilweise abgerissen. Nun hat der Besitzer Fakten geschaffen: Ein erster Teil eines 200 Jahre alten Gebäude-Ensembles unweit des Dietrichsteinplatzes wurde abgerissen.” (Bezahlschranke): https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5849318/Abbruch_Haus-in-der-Schoergelgasse-bereits-teilweise-abgerissen;

4. August 2020, Kleine Zeitung
Geplanter Gebäudeabriss: Grazer Altstadtanwalt schlägt Alarm. Geplanter Abriss eines Gebäudes beim Dietrichsteinplatz: Altstadtanwalt fordert besseren Schutz historischer Häuser (Bezahlschranke): https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5848240/Geplanter-Gebaeudeabriss_Grazer-Altstadtanwalt-schlaegt-Alarm

Älterer iD-Bericht:

15. August 2020: Abriss Schörgelgasse 6 (Graz): Altstadtanwalt schlägt Alarm

Klagenfurt (Ktn): Hausabriss neben Gasthof ‘Weißes Ross’

Neben dem denkmalgeschützten Gasthaus ‘Zum weißen Ross”, einem spätbarocken Gebäude (spätes 18. Jh., mit Pilastergliederung und Fassadendekor) am St.-Veiter-Ring 19, befindet sich ein kleines, einstöckiges Häuschen in der Mondgasse 1 (Foto Gasthaus mit Abriss Mondgasse). Obwohl sich viele Klagenfurter eine Renovierung wünschten, wurde es Anfang Juni 2021 abgerissen. Zuvor stand es jahrzehntelang leer.

Mondgasse 1, Klagenfurt

Das kleine, einstöckige Häuschen Mondgasse 1, links daneben die Seitenfassade des denkmalgeschützten Gasthof ‘Zum weißen Ross’, Foto: Mai 2019, (c) Google Maps

Medienberichte:

3. Juni 2021, 5min
Abbrucharbeiten in der Mondgasse haben begonnen. Klagenfurt – Die Abbrucharbeiten in der Klagenfurter Mondgasse haben begonnen. Viele kennen das Gebäude von vorbeifahren. Es stand zuletzt jahrelang leer: https://www.5min.at/202106385778/abbrucharbeiten-in-der-mondgasse-haben-begonnen

5. Juni 2021, MeinBezirk
Mondgasse: Abbrucharbeiten haben begonnen: https://www.meinbezirk.at/klagenfurt/c-regionauten-community/abbrucharbeiten-haben-begonnen_a4687460

Novomatic Forum (Wien): Denkmalamt rügt Farbgebung

Beim (per Bescheid) denkmalgeschützten, ehemaligen Novomatic Forum gegenüber der Wiener Secession gibt es aktuell denkmalrechtliche Probleme. Denn die neue Fassadenfärbelung in Weiß entspricht nicht der ursprünglich zweifärbigen (rot-weißen) Farbgebung. Dies war nicht mit dem Bundesdenkmalamt abgestimmt, auch ein entsprechender Veränderungsantrag wurde nicht gestellt.  Die Zentrale des ehemaligen Österreichische Verkehrsbüro wurde 1922/23 von den beiden Otto Wagner-Schülern Heinrich Schmid und Hermann Aichinger erbaut (der Bau wurde damals nur als ein zwanzigjähriges Provisorium genehmigt) und 2007 an den niederösterreichischen Glücksspielkonzern Novomatic verkauft. Novomatic veräußerte den bemerkenswerten Bau der Zwischenkriegszeit im Februar 2021 an die LNR Development GmbH respektive die LNR Projekt FS7 Immobilien GmbH [FS7 = Friedrichstraße 7]). Geschäftsführer Lukas Neugebauer rechtfertigt sich, dass die vorgefundene Fassade nicht mehr dem Originalzustand entsprach, sodass die Fassade keinen schützenswerten Charaker mehr hatte. Seit Mai betreibt Szene-Gastronom Martin Ho dort sein neues „404 – Don’t ask why“.

Das Architektenteam Aichinger & Schmid bildeten in der Zwischenkriegszeit eine sehr erfolgreiche Bürogemeinschaft. Sie erbauten eine große Anzahl an Wohnhausanlagen (u.a. den Rabenhof im 3. Bezirk), viele Wohn- und Geschäftshäuser sowie das Funkhaus Wien (damals RAVAG) in der Argentinierstraße 30a (gemeinsam mit Clemens Holzmeister).

Medienberichte:

9. Juli 2021, Die Presse
Ein Art-déco-Juwel und jede Menge Zores. Umbau. Das frühere Novomatic Forum wurde Anfang des Jahres an einen jungen Immobilienentwickler verkauft. Jetzt gibt es Probleme mit dem Denkmalschutz. Und Fragen rund um den Konkurs eines kleinen Wiener Planungsunternehmens: https://www.diepresse.com/6006199/ein-art-deco-juwel-und-jede-menge-zores

7. Juli 2021, Falter (Nr. 27/2021)
Ganz in Weiß? Das ehemalige Novomatic-Forum heißt jetzt Kleines Haus der Kunst, die Gastronomie liefert Martin Ho. Doch nun gibt es Streit mit dem Denkmalamt (Bezahlschranke): https://www.falter.at/zeitung/20210707/ganz-in-weiss/_d29b343fe2

1. Mai 2021, Kurier
Martin Ho eröffnet neues Lokal im Wiener Novomatic-Forum. Bereits im Mai geht es los. Der Name des Lokals: „404 – Don’t Ask Why“ – Auch Kulturprogramm: https://kurier.at/chronik/oesterreich/martin-ho-eroeffnet-neues-lokal-im-wiener-novomatic-forum/401369207

16. April 2021, APA-OTS (offizielle Presseaussendung)
LNR Development stellt Pläne für Art-Déco-Juwel am Naschmarkt vor. Gemischte Nutzung des Hauses vis-à-vis der Seccession. Neue Kulturflächen werden öffentlich zugänglich gemacht. Verhandlungen mit Pächtern in finaler Phase: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20210416_OTS0007

15. April 2021, Der Standard
Wird Martin Ho das ehemalige Novomatic-Forum mit Kunst und Gastro füllen? Der neue Eigentümer des ehemaligen Novomatic-Forums gewährt Kunst ein dauerhaftes Quartier. Der Szenegastronom und Galerist Ho könnte einziehen – die Verhandlungen laufen: https://www.derstandard.at/story/2000125877927/wird-martin-ho-das-ex-novomatic-forum-mit-kunst-und

19. Februar 2021, ORF
Novomatic verkaufte ihr „Forum“-Gebäude. Der Glücksspielkonzern Novomatic hat sein „Forum“-Gebäude zwischen Karlsplatz und Naschmarkt gegenüber der Wiener Secession für rund 25 Mio. Euro verkauft. Das berichtete der Branchendienst immo7 News am Freitag: https://wien.orf.at/stories/3091097

25. Juni 2020, Die Presse
Gastbeitrag (Martin Fritz): Holt das Novomatic Forum zurück ins öffentliche Interesse! Die öffentliche Hand sollte das Verkehrsbürogebäude von der Novomatic in Wien zurückkaufen: https://www.diepresse.com/5830903/holt-das-novomatic-forum-zuruck-ins-offentliche-interesse

28. Mai 2009, Wiener Zeitung
Großes Glück für das Verkehrsbüro. Das Reisebüro am Wiener Karlsplatz wurde von der Novomatic AG als neue Kulturadresse adaptiert (von Hans Haider): http://www.prater.at/Presse/2009/Mai/Grosses_Glueck_fuer_das_Verkehrsbuero.php

Literatur:

Friedrich Achleitner, Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert, Band III/1: ‘Wien 1. bis 12. Bezirk’, Salzburg und Wien 1990, Seite 14

Dehio-Handbuch, die Kunstdenkmäler Österreichs, Band: “Wien, 1. Bezirk – Innere Stadt” (Hrsg. Bundesdenkmalamt), Horn/Wien 2003, Seite 694

St. Pölten (NÖ): Bahnhof Viehofen – ÖBB planen Abriss, Stadt möchte Erhaltung

Im nördlichen St. Pöltner Stadtteil Viehofen befindet sich ein kleines Bahnhofsgebäude (Aufnahmegebäude) an der Tullnerfeldner Bahn. Das um 1885 errichtete, zweigeschoßige Gebäude mit schlichter späthistoristischer Fassade hat für die ÖBB jegliche Funktion verloren. Es steht nicht unter Denkmalschutz und soll daher abgerissen werden. Das Gebäude soll dann durch eine schlichte Wartekoje mit Bänken ersetzt werden. Doch die Stadt St. Pölten zeigt Interesse an der Zukunft des historischen Bahnhofsgebäudes in der Saßmannstraße 1, denn es sei ihrer Meinung nach “stadtbildprägend” und erhaltenswert. Die Stadt wünscht sich daher, dass das Gebäude nicht abgerissen wird, sondern seitens der ÖBB zum Verkauf angeboten wird. Dafür müsste aber wegen der räumlichen Nähe zum Gefahrenraum bei den Gleisen das Gebäude bei einer Nachnutzung wohl umgebaut werden. Nun ist die ÖBB in Gesprächen mit der Stadt St. Pölten. Auch werden Interessenten für eine mögliche Nachnutzung gesucht.

Mehr Fotos vom Bahnhof (Wikipedia): https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Bahnhof_Viehofen?uselang=de

Medienberichte:

1. Oktober 2021, Krone
Gebäude droht Abriss: Ideensuche für alten Bahnhof in St. Pölten läuft. Der Bahnhof im St. Pöltner Stadtteil Viehofen hat offenbar keine Zukunft – laut ÖBB wird er nicht mehr gebraucht: https://www.krone.at/2520177

22. Jänner 2021, NÖN
Anrainer-Sorgen: Bangen um den Bahnhof in Viehofen. Stadt bekundet Interesse an Gebäude. Keine Lösung für Güterzüge: https://www.noen.at/st-poelten/anrainer-sorgen-bangen-um-den-bahnhof-in-viehofen-st-poelten-bahnhof-viehofen-oebb-print-244154004

Literatur:

Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs (Topographisches Denkmälerinventar, Hrsg. Bundesdenkmalamt). Band: Niederösterreich südlich der Donau, Teil 2: M bis Z, Horn/Wien 2003, Seite 2048

Verlorenes Erbe (Wien): Die Kuffner-Villen in Dornbach und Oberdöbling

In der sehenswerten TV-Serie „Verlorenes Erbe“ (von Rupert Reiter-Kluger) im ORF 2-Vorabendprogramm (“Studio 2”) wurde am 13. Juni 2022 die beiden verlorenen Kuffner-Villen in Wien (17. und 19. Bezirk) vorgestellt. ORF-FERNSEHBEITRAG (5 MIN): https://tvthek.orf.at/profile/Studio-2/13890037/Studio-2/14138879/Verlorenes-Erbe-Kuffner-Villen/15181826 (ORF Studio 2, ‘Verlorenes Erbe: Kuffner Villen’)

Im ORF-Interview erzählt James von Klemperer, ein US-amerikanischer Architekt aus New York (Architekturbüro Kohn Pedersen Fox), der gerade in Wien den neuen UniCampus am Steinhof plant (vgl. iD-Bericht: “Steinhof: Central European University (CEU) plant Pavillons um”), von seiner Familiengeschichte, den Kuffners. Die Familie Kuffner lässt sich bis ins 17. Jh. in die südmährische Stadt Lundenburg ( Břeclav) zurückverfolgen. Ignaz und Jakob Kuffner kauften 1850 eine Brauerei in Ottakring, die durch Ausbau und Modernisierung der Kuffner-Brauerei ein sehr bekanntes Bierimperium erschufen (heute Ottakringer Brauerei). Das Ottakringer Bier würde heute noch Kuffner heißen. Seine Familie hat ihr gesamtes Vermögen nach dem Anschluss an Nazi-Deutschland verloren und das Land verlassen müssen. Ein Teil der Familie wurde in Auschwitz ermordet, der Vater von Klemperer schaffte es nach New York. Nach dem Krieg wurde die Familie teilweise entschädigt. Das Bier machte die Kuffner damals reich, sodass sie sich u.a. zwei Villen bauen konnten. Die eine Villa stand in Dornbach (Promenadegasse 19, 17. Bezirk Hernals), heute steht an ihrer Stelle ein Gemeindebau. Von der zweiten Kuffner-Villa in Wien-Oberdöbling steht heute nur noch die Einfriedung (Vegagasse 20). Heute erinnert die Kuffner-Sternwarte an die große Geschichte der Familie, den Kuffner-Nachfahren ist die Sternwarte ein besonderes Anliegen und finanzieren weiter die Erhaltung mit.

Die Kuffner-Villa in Oberdöbling (Döblinger Cottage)

Wilhelm und Camilla Kuffner ließen sich von 1905-1908 vom bekannten ArchitektenKarl König eine prachtvolle Neorenaissance-Villa nach französischen Vorbildern erbauen (Vegagasse 20, Gymnasiumstraße 85, Lannerstraße 2-8). Leider sind von der Kuffner-Villa keine Fotos von den Innenräumen bekannt. In der Zeitschrift “Der Bautechniker” wird das reiche Interieur ausführlich beschrieben (siehe: “‘Der Bautechniker’ Nr. 9, 3. März 1911, Seite 187-189“). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Villa von den Amerikanern zunächst als Schule für die Kinder der Besatzungssoldaten genutzt, danach hat der Direktor des Realgymnasium XIX die Villa 1955 für die unter Raumnot leidende Schule anmieten können. 1959 erwarb die Gemeinde Wien die Liegenschaft von den überlebenden Erben. Am 26. Dezember 1960 erreichte die Gemeinde Wien als Grundstückseigentümerin bei der Baubehörde eine Abbruchbewilligung, Mitte Februar 1961 war die Kuffner-Villa geschleift. An ihrer Stelle wurde das “Haus Döbling”, ein Studentenheim der Stadt Wien mit mehreren Gebäuden in zwei Etappen vom Architekten Fred Freyler errichtet (1962-63 und 1968-69). 2013 wurden drei Häuser davon abgerissen, um Platz für Genossenschaftswohnungen zu machen. Das nunmehr deutlich verkleinerte Haus Döbling wurde renoviert und in Base19 (www.base19.at) umbenannt.

Kuffner-Villa in Wien-Oberdöbling

Die Kuffner-Villa in der Vegagasse 20, 1190 Wien, Foto: 1911, (c) Der Bautechniker, Nr. 9

Villa Kuffner in Wien-Oberdöbling, Generalstadtplan 1912

Villa Kuffner mit Garten im ‘Generalstadtplan 1912’ (überlagert mit rezentem Stadtplan), Vegagasse 20, Lannerstraße 2-8, Gymnasiumstraße 85, 1190 Wien (Wien Kulturgut; https://www.wien.gv.at/kulturportal/public)

Quellen (u.a.):

Dieter Klein, “Entschwundene Mosaikstücke des Cottage-Viertels”, in: “Das Wiener Cottage. Der Traum vom gesunden Wohnen” (Hrsg. Heidi Brunnbauer / Erich Stöger, 150 Jahre Wiener Cottage Verein 1872-2022), Seite 327-344 (Seite 333 f.: XIX., Gymnasiumstraße 85 / Lannerstraße 2-8 / Peter-Jordan-Straße 1 / Vegagasse 20: Villa Kuffner)

– ‘Die Villa Kuffner in Wien-Döbling’, in: ‘Der Bautechniker’ Nr. 9, 3. März 2011, Seite 187 ff.: https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=bau&datum=1911&page=207&size=46

– Christian Michael Springer, ‘Die Villa Kuffner. Vegagasse 20″, in: ‘Döblinger Extrablatt’, Nr. 19 / 2018, Seite 4 f.: https://www.xn--dbling-wxa.com/extrablatt/doc/Extrablatt-19va.pdf

– [Die Kuffner] Brauerei Oberdöbling [und die Villa Kuffner in der Vegagasse 20] (Seen süchtig (Stefan Mayerhofer, Wien)): https://seen-suechtig.jimdofree.com/wiener-brauereien/oberd%C3%B6bling

Die Kuffner-Villa in Hernals (Dornbach)

Abgerissen wurde auch die Kuffner-Villa in Dornbach (Promenadegasse 19, 17. Bezirk Hernals). Moriz von Kuffner hat die Villa – wie auch die heute noch bestehende Kuffner-Sternwartenach Plänen des Architekten Franz von Neumann jun. im Heimatstil errichten lassen. Ein Bericht von Neumann erschien 1895 in der “Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines” ab S. 453. Auf dem Areal steht heute ein Gemeindebau, der 1953-54 errichtet wurde (Promenadegasse 19; Heuberggasse 42-50).

Kuffner-Villa in Wien-Dornbach

Die Villa Kuffner in der Promenadegasse 23, historisches Foto, Gartenansicht, Zeitschrift des Österr. Ingenieur- und Architektenvereines, 1895

Die Kuffner-Villa in Wien-Dornbach

Gartenplan und Grundriss Tiefparterre, Zeitschrift des Österr. Ingenieur- und Architektenvereins, 1895

Historische Fotos der Villa Kuffner in Dornbach:

– Foto 1899, Straßenfront (Seitenansicht), Fotograf: August Stauda (Sammlung Wien Museum): https://josefauer.com/wien-1899-villa-kuffner

– Foto 1905, Gartenseite (koloriert; ÖNB): https://josefauer.com/wien-1905-villa-kuffner

Villa Kuffner in Wien-Dornbach, Generalstadtplan 1912

Villa Kuffner mit Garten im ‘Generalstadtplan 1912’ (überlagert mit rezentem Stadtplan), Promenadegasse 19, Heuberggasse 42-50, 1170 Wien (Wien Kulturgut; https://www.wien.gv.at/kulturportal/public)

Weitere Quellen:

– Die vertriebene Familie Kuffner. Material und Korrekturen zum Buch “Familie Kuffner” von Klaudia Einhorn. Herausgegeben vom Verein Kuffner-Sternwarte, 2017: http://kuffner-sternwarte.at/sternwarte/familie-kuffner.php

– Katja Fischer, “Jüdische Kunstsammlungen in Wien vor 1938 am Beispiel der Familie Kuffner” (Diplomarbeit), Wien 2008: https://phaidra.univie.ac.at/download/o:1250360

Ehem. Elekrizitätswerk aus 1906: Ausweiden und recyclen in der Mariannengasse

Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Wiener Stadtwerke-Elekrizitätswerke in der Mariannengasse 4-6 wurde 1906-07 erbaut und zur Höfergasse 2-12 1914 erweitert. Jetzt wird das Innere ‘ausgeweidet’ und wiederverwertet: Vom Paternoster bis zum Heizkörper. Das Gebäudenseemble befindet sich in einer Schutzzone der Stadt Wien und die straßen- und hofseitigen Fassaden in der Höfergasse 8-10 stehen sogar unter Denkmalschutz (Unterschutzstellungsbescheid, Bundesdenkmalamt vom 1.12.2010). Ab 2026 wird am Med-Uni-Campus in Wien studiert und geforscht. Jetzt versucht man sich an Kreislaufwirtschaft. Vintagekinosessel, Treppen und andere Kuriositäten sind wohlfeil: https://baukarussell.bauteillager.de/bauteilnetz/website/bauteilsuche. Im Dehio-Handbuch (Hrsg. Bundesdenkmalamt) das Innere beschrieben: “aufwendiges Foyer mit Oberlichte (Zopfornament), Marmorverkleidung und figurale Bronzetafeln von M. Böck (Die für den Dienst ihr Leben ließen – Opfer des Faschismus). Standard-Artikel weiterlesen: https://www.derstandard.at/story/2000114862142/grosser-wert-kleiner-preis-wiederverwerten-vom-paternoster-bis-zum-heizkoerper. +++ Ältere Medienberichte: “Campus Mariannengasse: Neue Flächenwidmung für MedUni Campus abgesegnet” (MeinBezirk, 3.2.2020): https://www.meinbezirk.at/alsergrund/c-lokales/neue-flaechenwidmung-fuer-meduni-campus-abgesegnet_a3898302; “Fliesen und Paternoster suchen neues Heim” (ORF, 10.12.2019): https://wien.orf.at/stories/3024877; APA-OTS-Presseaussendung (5.12.2019): Aus Alt wird Neu: BIG, MedUni Wien und Baukarussell nutzen großes Re-Use-Potential beim MedUni Campus Mariannengasse. BIG und MedUni Wien fördern soziale Kreislaufwirtschaft und intelligente Ressourcennutzung: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20191205_OTS0042.

Fotos Mariannengasse 4-6, Höfergasse 2-12 von Erich J. Schimek für die Initiative Denkmalschutz: https://www.flickr.com/photos/id_ejs/sets/72157666837800775

Literatur:

Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Topographisches Denkmälerinventar, herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Band: Wien II. bis IX. und XX. Bezirk, Wien 1993, Seite 419

 

Leibnitz: Denkmalgeschützter Reitstall Bergmühle in Südsteiermark abgebrannt

Am Dienstag Mittag, 24. März 2020 brach großen Reitstall des denkmalgeschützten (§2a) “Reitstall Bergmühle” ein Großbrand aus (zum Teil 1892 erbaut). Im Ortsteil Grottendorf (bei Seggauberg) war die Freiwillige Feuerwehr Leibnitz  rasch zur stelle und löschte den Brand. “Die teils mehrere hunderte Jahre alten, unter Denkmalschutz stehenden und großteils aus Holz gebauten Gebäude begünstigten den Verlauf des Brandes erheblich”, heißt es im Bericht auf Fireworld.at: https://www.fireworld.at/2020/03/24/stmk-reitstall-lichterloh-in-flammen-mehrere-pferde-verendet-%E2%86%92-zwei-dutzend-wehren-im-einsatz; ORF-FERNSEHBERICHT (1 MIN): https://tvthek.orf.at/profile/Steiermark-heute/70020/Steiermark-heute/14045851/Grossbrand-in-Leibnitz/14667729; ORF-Bericht lesen: https://steiermark.orf.at/stories/3040732 +++ Feuerwehr Leibnitz Bericht (mit vielen Fotos): https://www.feuerwehr-leibnitz.at/artikel/reitstall-komplett-niedergebrannt +++ Video des Brands aus der Vogelperspektive: https://www.youtube.com/watch?v=-C-R9wHReSM +++ Offizielle Website des “Reitstall Bergmühle”: http://www.reitstall-bergmuehle.at (mit Fotogalerie: http://www.reitstall-bergmuehle.at/-_Reitstall_Bergmuhle_-/Galerie.html). +++ Der “Reitstall Bergmühle” steht per § 2a Denkmalschutzgesetz unter Schutz. Eintrag in der Denkmalliste Leibnitz (Wikipedia): https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Leibnitz. +++ Die Lage des “Reitstall Bergmühle” auf Google Maps: https://www.google.at/maps/place/Leibnitz/@46.7790119,15.5245297,759a,35y,39.15t/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x476fa48371e5d70f:0x40097572de67850!8m2!3d46.79043!4d15.56207 +++ Weitere Medienberichte: “Ursache noch nicht geklärt. Reitstall wurde Raub der Flammen, mehrere Pferde tot” (Kleine Zeitung): https://www.kleinezeitung.at/steiermark/suedsuedwest/5790023/Ursache-noch-nicht-geklaert_Reitstall-wurde-Raub-der-Flammen; “26 Feuerwehren bekämpften den Brand “ (MeinBezirk): https://www.meinbezirk.at/leibnitz/c-lokales/26-feuerwehren-bekaempften-den-brand_a4004022; “Großbrand im Reitstall Bergmühle, sieben Pferde tot” (Pferderevue): https://www.pferderevue.at/aktuelles/sonstiges/2020/03/grossbrand-im-reitstall-bergmuehle–sieben-pferde-tot.html; “Drama in Österreich: Reitstall Bergmühle abgebrannt, einige Pferde tot” (Pferdesportportal: Equestrian Worldwide): https://www.eqwo.net/drama-in-oesterreich-reitstall-bergmuehle-abgebrannt-einige-pferde-tot/sonstiges/news_;

Weyregg (OÖ): Größtes römische Fußbodenmosaik Oberösterreichs freigelegt

Das bisher größte Römermosaik Oberösterreichs haben Archäologen in der Gemeinde Weyregg am Attersee entdeckt. Es zierte auf 110 Quadratmetern den Boden einer 31 Meter langen Wandelhalle in einer Luxusvilla. Der Fund werde nun dokumentiert, aber nicht weiter freigelegt. Er soll unterirdisch erhalten bleiben und werde zugeschüttet. Standard-Artikel WEITERLESEN: https://www.derstandard.at/story/2000117340787/mosaik-aus-der-roemerzeit-in-oberoesterreich-entdeckt +++ “So residierten die alten Römer am Attersee” (OÖN; 8.5.2020): https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/so-residierten-die-alten-roemer-am-attersee;art4,3256520 +++ Weitere Medienberichte: ORF: https://ooe.orf.at/stories/3047558; MeinBezirk: https://www.meinbezirk.at/voecklabruck/c-lokales/groesstes-roemermosaik-des-landes-in-weyregg-freigelegt_a4060515; TIPS: https://www.tips.at/nachrichten/weyregg/land-leute/506654-neueste-funde-in-weyregg-belegen-weitaus-groesstes-bekanntes-roemermosaik-in-oberoesterreich; Wiener Zeitung: https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wissen/geschichte/2059735-Bisher-groesstes-Roemermosaik-Oberoesterreichs-entdeckt.html; Kurier: https://kurier.at/chronik/oberoesterreich/bisher-groesstes-roemermosaik-in-weyregg-entdeckt/400835147. +++ Liste der denkmalgeschützten Objekte in Weyregg am Attersee (Wikipedia; mit römischer Villa und römischer Hafenanlage): https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Weyregg_am_Attersee.

Terramare-Schlössl (Wien-Hernals) verfällt weiter, Zukunft ungewiss

Das seit 2018 denkmalgeschützte Terramare-Schlössl steht schon seit 5 Jahren leer und bereitet dem Bezirk, den Anrainern und Denkmalschützern viel Sorgen, denn die frühhistoristische Villa in der Heuberggasse 10 mit einem großen Park, Wirtschaftsgebäude und Portiershaus war bis 2014 Sitz der kroatischen Botschaft und befindet sich im Besitz des Staates Bosnien und Herzegowina und die Bausubstanz wird immer schlechter. Deswegen hat die Bezirksvertretung Hernals in der Sitzung am 4.12.2019 einstimmig eine Resolution für die Erhaltung des Terramare-Schlössls beschlossen. MeinBezirk-Artikel weiterlesen: https://www.meinbezirk.at/hernals/c-lokales/das-terramare-schloessl-in-hernals-die-geschichte-und-die-ungewisse-zukunft_a4106250 +++ Beschreibung des Schlössls im Dehio-Handbuch aus 1996 (Hrsg. Bundesdenkmalamt!, vgl.: http://www.bda.at/publikationen/812/6796/Die-Kunstdenkmaeler-Oesterreichs) ist das Schlössl auf Seite 444 ausführlich(!) beschrieben: “Botschaft der Republik Kroatien (bis 1991 Residenz der jugoslawischen Botschaft). Erb. 1865, 1904 Adaptierung durch Fellner & Helmer. Malerische Villa mit symmetrischer Gliederung durch übergiebelte Risalite und polyonale Türme mit Glockenhelmen; den Fronten Treppen, Veranden und Terrassen zu Garten (zartes Rosenornament an Geländern und Brüstungen) vorgelagert; Giebelschmuck mit glasierten Terrakotta-Madonnentondi und plastisch aus der Wand modelliertem Pfau. Im Inneren zentrale 2geschossige Halle mit 2läufiger Holztreppe und halkreisförmig eingezogener Galerie mit Balustrade (Zugang zu Obergeschoß-Zimmer), Farbglas-Oberlichte mit Blumenfries. Abschluß des Geländes durch Wirtschaftsgebäude und Pförtnerwohnung, 1869.” +++ Resolution der Bezirksvertretung Hernals (4.12.2019): “Die Hernalser Bezirksvertretung spricht sich für den Erhalt des denkmalgeschützten und ortsbildprägenden Terramare-Schlössls samt seinem Park mit schützenswertem Baumbestand in der Heuberggasse 10 aus und ist daher gegen ein seitens der Firma GPM Group-General-Planungs-Management GmbH angekündigtes Wohnbauprojekt für die Errichtung einer „Wohnanlage mit 4.000m² Parkanlage“. Geplant sind 25 Wohnungen mit einer Wohnfläche von 2.000m². Auf diesem Areal befindet sich neben der historischen, denkmalgeschützten Villa ein wertvoller Baumbestand, wie z.B. eine als Naturdenkmal eingestufte besonders schützenswerte Blutbuche. Als Willenskundgebung soll diese Resolution in geeigneter Form an die Bevölkerung kundgemacht werden.”, Quelle: https://www.wien.gv.at/bezirke/hernals/politik/sitzungen/pdf/resolution-20191204-erhalt-terramare-schloessl.pdf +++ Fotos von Erich J. Schimek für die Initiative Denkmalschutz: https://www.flickr.com/photos/id_ejs/sets/72157649414795475. +++ Artikel von Hermann Härtel, Dem Terramare-Schlössel droht der Verfall, in: “Denkma[i]l” Nr. 24/2017, Zeitschrift der Initiative Denkmalschutz, siehe Seite 28: https://www.initiative-denkmalschutz.at/denkmail/DenkMail_Nr-24-2017_web.pdf +++ Ältere Medienberichte: Der Verfall eines Baujuwels (MeinBezirk, 18.2.2018): https://www.meinbezirk.at/hernals/c-freizeit/der-verfall-eines-baujuwels_a2411364; “Terramare-Schlössl nicht ‘an Immobilienhändler verscherbeln’. Bürger und Politiker setzen sich für Erhaltung und Sanierung des Gebäudes ein.” (Kurier, 1.3.2017): https://kurier.at/chronik/wien/terramare-schloessl-nicht-an-immobilienhaendler-verscherbeln/249.106.483; “Verfallendes Terramare-Schlössl: Schon ein Jahr lang tut sich gar nichts” (MeinBezirk, 17.1.2017): https://www.meinbezirk.at/hernals/c-lokales/verfallendes-terramare-schloessl-schon-ein-jahr-lang-tut-sich-gar-nichts_a1989734.; “Terramare-Schlössl: Nun meldet sich der Botschafter zu Wort” (MeinBezirk, 19.1.2016): https://www.meinbezirk.at/mariahilf/c-lokales/terramare-schloessl-nun-meldet-sich-der-botschafter-zu-wort_a1605001; “Terramare Schlössl wird nicht verkauft” (MeinBezirk, 5.10.2015): https://www.meinbezirk.at/hernals/c-lokales/terramare-schloessl-wird-nicht-verkauft_a1497626; “Das erste Gerücht: Terramareschlössel soll abgerissen werden” (MeinBezirk, 13.10.2014): https://www.meinbezirk.at/hernals/c-lokales/terramareschloessel-1170-wien-heuberggasse-10_a1115759.

PS: Der 10-seitige Unterschutzstellungsbescheid des Bundesdenkmalamtes vom 2. August 2018 liegt unserem Verein Initiative Denkmalschutz vor.