1040_Graf_Starhemberg_Gasse

Abriss Bösendorfer-Klavierfabrik, 27.7.2012

Abriss Bösendorfer-Klavierfabrik

Versagen der Stadt Wien bei der Altstadterhaltung prolongiert

Seit über 15 Jahren gibt es einen Grundlagenplan Schutzzonenerweiterungen. Auch das Areal rund um die Bösendorfer-Fabrik wurde damals als schutzzonenwürdig erkannt. Geschehen ist – wieder einmal – nichts.

Erst im April wurde ein Gründerzeitensemble mit “überdurchschnittlicher Bedeutung” am Döblinger Gürtel zerstört, nun soll die Bösendorfer-Klavierfabrik, ebenso schutzwürdig, abgerissen werden (und es ließen sich noch viele andere Beispiele aufzählen). Diese sind alle Opfer einer versäumten Schutzzonenpolitik der Stadt Wien. Bereits 1996 hat die Stadt Wien in einer umfassenden Schutzzonen-Studie die Bösendorfer-Klavierfabrik samt Umgebung als “mit hoher Wahrscheinlichkeit schutzzonenwürdig” deklariert (“Schutzzonenmodell Wien”, MA 19), doch anstatt den Schutz mittels Verordnung im Rahmen des Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes auch in die Tat umzusetzen (zuständig die MA 21), ist nichts geschehen, wie auch in vielen anderen Fällen (z.B. aktuelle Auseinandersetzung um den Erhalt des Hauses Hietzinger Hauptstraße 100-102).

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1140_Am_Steinhof

Ausstieg aus der Steinhof-Mediation, 11.7.2012

Otto-Wagner-Spital Steinhof: Initiative Denkmalschutz steigt aus der Mediation aus

Wien (OTS) – Gestern Abend fand der Abschluss der Pre-Mediationsphase Otto-Wagner-Spital Steinhof statt, und der Vertrag für die Hauptmediation wurde unterzeichnet, nicht jedoch vom Verein Initiative Denkmalschutz. Die Initiative Denkmalschutz, seit Beginn im Februar dabei, konnte nämlich den Mediationsvertrag inhaltlich nicht mittragen. Die Bedingung, bis Ende August 2012 eine konsensuale Lösung für das östliche Spitalsareal in der Mediation zu finden, ansonsten wird das GESIBA-Projekt durchgezogen, war für den Verein unannehmbar. “Unter dem Damoklesschwert eines solchen Zeitdrucks, noch dazu über die Sommerferien, kann es weder eine Verhandlung auf Augenhöhe noch eine ordentliche, vertrauensvolle und ergebnisoffene Mediation geben”, sind sich beide Vertreter des Vereins, Markus Landerer und Claus Süss, einig.

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1030_Schwalbengasse-10

Stellungnahme zum Entwurf Flächenwidmungs- und Bebauungsplan 7954 (Landstraße), 11.7.2012

Stellungnahme zum Entwurf Flächenwidmungs- und Bebauungsplan 7954 im 3. Bezirk, Katastralgemeinde Landstraße

für das Gebiet zwischen Erdberger Lände, Lechnerstraße, Dietrichgasse, Haidingergasse, Göllnergasse, Schwalbengasse, Erdbergstraße und Wassergasse

Der Verein Initiative Denkmalschutz gibt folgende Stellungnahme ab:

Es wird vorgeschlagen für das Gebiet Schwalbengasse 10-16, sowie Erdbergstraße 35-39 eine Schutzzone zu widmen. Insbesondere das fünfgeschoßige Spätgründerzeithaus Schwalbengasse 10 ist erhaltenswert und zeichnet sich durch seine monumentale und städtebaulich prägenden Erscheinung sowie seiner reichen historistischen Gliederung aus (zwei Runderker, Segment- und Dreiecksgiebel, Attikaaufsatz mit Initialen plastisch eingerahmt, Girlandenschmuck an Fenster und Türen, Baluster und plastischer Parapetdekor). Das daneben befindliche, aus zwei Baukörpern bestehende Objekt Schwalbengasse 12 ist 2geschoßig. Der weitgehend schlichte östliche Baukörper wird durch sein stark profiliertes Kranzgesims und sein Mansarddach geprägt, der westliche Baukörper scheint älteren Datums und besitzt nur ein schlichtes Gurtgesims und ein Walmdach. Das Haus Schwalbengasse 14 ist seines Fassadendekors beraubt, stammt aber vermutlich aus der Spätbiedermeierzeit bzw. Frühgründerzeit.

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1090_Chemisches Institut_Währinger Straße 10

Stellungnahme zum Entwurf Flächenwidmungs- und Bebauungsplan Alsergrund (Bebauungsplan 8013)

Stellungnahme zum Planentwurf 8013: Rossauer Kaserne und “Neu-Wien” bis Währinger Straße

für das Gebiet zwischen Währinger Straße, Berggasse und Bezirksgrenzen zum 2. sowie 1. Bezirk (Donaukanal und Maria-Theresien-Straße) im 9. Bezirk, Katastralgemeinde Alsergrund

Der Verein Initiative Denkmalschutz gibt folgende Stellungnahme ab:

Das Plangebiet (historisch: Roßau, Alser Vorstadt; ca. 22 ha) ist geprägt durch die gründerzeitliche Rasterbebauung. Die Gründerzeithäuser dominieren noch heute und sind zum Teil “von guter bis hoher Qualität” (Zitat Erläuterungsbericht (kurz: EB), S.3). Die meisten Gebäude südlich der Türkenstraße enstanden um 1870 im Zuge der Glacisverbauung, der Rest nördlich davon als “Neu-Wien” um 1857 bzw. früher. Nahezu das gesamte Plangebiet wurde als Kerngebiet des historischen Stadtzentrums von Wien in die Weltkulturerbeliste der UNESCO aufgenommen, nur der nordöstliche Bereich zwischen Schlickgasse, Berggasse, Roßauer Lände und Türkenstraße zählt zur Pufferzone (vgl. EB, S.1). Das gesamte Plangebiet ist derzeit als Schutzzone ausgewiesen und im aktuellen Planentwurf ist diese Schutzzonenausweisung wieder vorgesehen.

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1090_Spitalgasse 23

Stellungnahme zum Entwurf Flächenwidmungs- und Bebauungsplan Alsergrund

Stellungnahme zum Entwurf Flächenwidmungs- und Bebauungsplan 7988 im 9. Bezirk, Katastralgemeinde Alsergrund

Neues AKH, Universitätsfrauenklinik, “Neue Kliniken” und Umfeld

Für das Gebiet zwischen Lazarettgasse, Borschkegasse, Währinger Gürtel (Bezirksgrenze zum 18. Bezirk), Severingasse, Prechtlgasse, Tendlergasse, Wilhelm-Exner-Gasse, Gießergasse und Spitalgasse

Der Verein Initiative Denkmalschutz gibt folgende Stellungnahme ab:

Plangebiet: Das ca. 32 ha große Plangebiet umfasst im Wesentlichen das Allgemeine Krankenhaus (AKH; erbaut 1961-1991) und die “Neue Kliniken” (ehem. I. Medizinische Universitätsklinik sowie Universitäts-Frauenklinik) erbaut 1902-11, darin an der Spitalgasse 23 integriert das ehem. Versorgungshaus mit Kapelle (erb. 1868). An den nordwestlichen Rändern des Plangebietes befinden sich die ehem. Stadtbahn (heute U6), das Umspannwerk Michelbeuern, ansonsten zahlreiche zumeist aus der Gründerzeit stammende Wohnhäuser.

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1090_AKH

Historische Klinikgebäude im AKH vor Abriss!

Im aktuellen Flächenwidmungsverfahren sind bedeutende Bauten vom Ringstraßenarchitekten Emil von Förster für den Abbruch vorgesehen!

Im Areal des Neuen AKHs – unmittelbar südlich der beiden AKH-“Bettentürme”- sind noch zwei Bauten aus der 2. Bauperiode (1909-11) der “Neuen Kliniken” des Wiener Allgemeinen Krankenhauses erhalten (Lazarettgassenweg, in Verlängerung der Pelikangasse, Eingang Lazarettgasse). Es handelt sich dabei um die ehem. I. Medizinische (Interne) Klinik und die ehem. Kinder-Klinik. Die Fassaden der Bauten hat der bekannte Ringstraßenarchitekt Emil von Förster entworfen und sind vom Stil her nach dem “Wendepunkt vom secessionistisch beeinflussten Jugendstil hin zu Formen des Barock, Empire, Biedermeier und Heimatschutz” anzusiedeln (Zitat Keplinger, S. 252).

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1100_Starhemberg-Kaserne

Stellungnahme zum Flächenwidmungs- und Bebauungsplan (Entwurf) Favoriten

Starhemberg-Kaserne, Stellungnahme zum Planentwurf 6993E im 10. Bezirk

Für das Gebiet zwischen Troststraße, Malborghetgasse, Graffgasse und Gußriegelstraße im 10. Bezirk, Katastralgemeinde Inzersdorf Stadt

Der Verein Initiative Denkmalschutz gibt folgende Stellungnahme ab:

Die Starhemberg-Kaserne (Block: Troststraße 105, Gußriegelstraße 45-49, Malborghetgasse, Graffgasse) wurde 1910-1912 als “Franz Ferdinand Kaserne” für das ungarische Infanterieregiment Erzherzog Josef Nr. 37 erbaut, zunächst die drei großen Wohnblocks mit dem Haupteingang (drei Tore) Front Gußriegelstraße. Eine erste Erweiterung erfolgte 1913 (Bau der Remise/Garage). Die Anlage, die 1967 den heutigen Namen bekam und im Volksmund auch “Trost-Kaserne” genannt wird, steht aktuell in keiner Schutzzone und nicht unter Denkmalschutz. Die gut erhaltene historische Kaserne besteht aus einer vorwiegend viergeschoßigen Blockrandverbauung mit Risalitbildungen, schlichter Lisenengliederung und Dreicksgiebeln in der Dachzone. Um die mächtige und markante Anlage, die das Stadtbild im Grätzl prägt, auch weiterhin zu erhalten, wird vorgeschlagen die Baufluchtlinien dem Bestand genau anzupassen. Die vorgesehene Widmung (Beschränkung der gesamten bebaubaren Fläche mit 60 %) ignoriert den historischen Bestand und garantiert keine langfristige Erhaltung.

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1120_Schlöglgasse 18

Stellungnahme zum Entwurf Flächenwidmungs- und Bebauungsplan Hetzendorf

Stellungnahme zum Entwurf Flächenwidmungs- und Bebauungsplan 7979 im 12. Bezirk, Katastralgemeinde Hetzendorf

Für das Gebiet zwischen Schönbrunner Allee, Edelsinnstraße, Altmannsdorfer Straße, Hetzendorfer Straße, Strohberggasse und Schlöglgasse

Der Verein Initiative Denkmalschutz gibt folgende Stellungnahme ab:

Grundsätzlich wird im Sinne der Erhaltung des örtlichen Stadtbildes und der Altstadterhaltung, also zur Gewährleistung des Bestandes, eine bestandsgenaue Widmung für die historischen Objekte im Plangebiet sowohl in der Höhenentwicklung, als auch hinsichtlich der bebaubaren Fläche vorgeschlagen. Dadurch wird auch am ehesten – neben der Festsetzung einer Schutzzone – der Anreiz für Abbruch und Neubau vermieden.

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Otto Wagner-Spital Steinhof – Mediation

Otto Wagner-Spital Steinhof – Mediation

Die Initiative Denkmalschutz trat heute gemeinsam mit der Bürgerinitiative Steinhof in die Vorphase der Mediation ein

Zur Vorgeschichte: Nach heftigen Bürgerprotesten stoppte im Herbst vergangenen Jahres die Stadt Wien die heftig umstrittene Verbauung im denkmalgeschützten Jugendstiljuwel Otto Wagner-Spital und beschloss den Dialog mit den Bürgern zu suchen (vgl. Zeitschrift Denkma[i]l Nr. 9).

Am 22. Februar trat nun die Initiative Denkmalschutz gemeinsam mit der Bürgerplattform Steinhof in die Vorphase der Mediation ein (Teilnehmende: 11 Personen der Initiative Steinhof und 2 Personen der Initiative Denkmalschutz). In dieser ersten Phase erfolgt eine für alle Konfliktparteien passende Darstellung der Ausgangslage, sowie die Erarbeitung und konkrete Ausformulierung der Zielsetzung für die Mediation am Otto-Wagner-Spital Areal.

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Wiener Gürtel in Döbling vor Zerstörung

Initiative Denkmalschutz: Wiener Gürtel – Gründerzeitensemble mit “überdurchschnittlicher Bedeutung” in Döbling vor Zerstörung

Wien (OTS) – Das Gründerzeithaus am Döblinger Gürtel 1 steht als “Tor zu Döbling” am Eingang in die Döblinger Haupstraße an einem städtebaulich wichtigem Punkt. Nun soll es einem Hotel-Neubau weichen. Die Initiative Denkmalschutz fordert den Erhalt des Hauses. Der Verlust in diesem sensiblen Bereich wäre für den Wiener Gürtel überaus groß. Ähnlich sieht es der bekannte Wiener Architekturhistoriker em. Univ. Prof. Dr. Walter Krause, Spezialist für Historismus und Gründerzeit. Das Haus mit seiner Umgebung und der Otto Wagner-Stadtbahn “bildet ein historisches Ensemble, dem in der Gesamtheit zweifellos überdurchschnittliche Bedeutung zuzumessen ist.” Der Abriss würde somit “das Gesamtensemble sehr beeinträchtigen.” Auch Dr. Madeleine Petrovic, Autorin des Buches “Der Wiener Gürtel. Wiederentdeckung einer Prachtstraße” weist auf die besondere Bedeutung des Gürtels für Wien hin, der als “Boulevard der Arbeiterklasse” sowie als Prachtstraße und proletarisches Pendant zur bürgerlichen Ringstraße geplant war.” Zum geplanten Abbruch meint sie: “Die Bemühungen um Ensembleschutz und Denkmalschutz sind keine Absage an moderne Architektur. Es geht darum das richtige Projekt am richtigen Ort zu entwickeln. Ein Ensemble wie dieses zu zerstören und zu glauben, das hätte mit Modernität zu tun, wäre dumm und unklug.”

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